Erfolgreiche Evakuierung der Schule
19.09.2023 Sarmenstorf, Region UnterfreiamtBeeindruckender Rettungseinsatz der Feuerwehr Sarmenstorf an der Hauptübung
Am vergangenen Samstag kurz nach 16 Uhr machten Kinder in den oberen Stockwerken vom Primarschulhaus Sarmenstorf durch Hilfeschreie auf sich aufmerksam. Dichte Rauchschwaden aus dem ...
Beeindruckender Rettungseinsatz der Feuerwehr Sarmenstorf an der Hauptübung
Am vergangenen Samstag kurz nach 16 Uhr machten Kinder in den oberen Stockwerken vom Primarschulhaus Sarmenstorf durch Hilfeschreie auf sich aufmerksam. Dichte Rauchschwaden aus dem Gebäude liessen Böses erahnen – aber glücklicherweise stand die Hauptübung der Feuerwehr auf dem Programm.
Walter Minder
Auf dem Vorplatz des Feuerwehrmagazins an der Schilligasse instruierten Kommandant André Bühler und Einsatzleiter Oberleutnant Simon Lüthi die über 50 Feuerwehrleute über den geplanten Ablauf der Hauptübung – und schon erreichten die Gruppenführer im Laufschritt den Pausenplatz beim Primarschulhaus, um die Lage vor Ort zu prüfen und die richtigen Massnahmen auszulösen. Nur wenig später fuhr das Tanklöschfahrzeug (TLF) mit eingeschalteter Sirene und Blaulicht auf den Pausenplatz ein, der von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern aller Altersstufen gesäumt war.
Hoch hinaus
Kommandant Bühler, der die Hauptübung via Lautsprecher moderierte, wies darauf hin, dass bei einem Einsatz im Schulhaus automatisch auch die Feuerwehr Wohlen mit ihrer Autodrehleiter aufgeboten wird. Mit diesem Fahrzeug können pro Einsatz bis zu vier Personen aus einer Höhe von 32 Metern gerettet werden. Der Tank des TLF fasst für den Ersteinsatz 2400 Liter Löschwasser, wobei parallel dazu Leitungen zu den nächstgelegenen Hydranten verlegt werden.
«Im Mittelpunkt der heutigen Hauptübung stehen aber nicht Lösch-, sondern Rettungseinsätze.» Während sich die Atemschutzgruppen für ihre Einsätze im Innern des «rauchenden» Schulhauses vorbereiteten, wurde der Gelenkarm der ebenfalls mit Blaulicht und Sirene eingetroffenen Autodrehleiter mit einem Feuerwehrmann im Rettungskorb ausgefahren. Die um Hilfe schreienden Kinder schafften dabei für die Zuschauenden eine Ernstfallatmosphäre. Zuerst fand der Rettungseinsatz im obersten Stockwerk statt, bevor die Kinder in den unteren Etagen «erlöst» wurden. Im Ernstfall würden die Kinder in die Mehrzweckhalle begleitet, wo sie klassenweise von den Lehrpersonen auf Vollständigkeit kontrolliert werden. Bühler: «Bei einem Brand bricht erfahrungsgemäss Panik aus, sodass ein Kind irgendwo im Gebäude zurückbleiben kann.»
In der Zwischenzeit durchsuchten die Atemschutzgruppen jeweils zu dritt die unteren Räume, wobei sie mit einem Plastikseil miteinander verbunden waren. «Im dichten Rauch verliert man rasch einmal die Orientierung, sodass dieses Plastikseil im Notfall lebensrettend sein kann.»
Eine gelungene Hauptübung
Auch Übungsleiter Lüthi zeigte sich nach Abschluss der Hauptübung sehr zufrieden über deren Ablauf. «Und sehr gefreut hat mich das grosse Interesse der Bevölkerung.» Während die Übungsleitung unter dem Jahr unter den Offizieren wechselt, ist er als Vize-Kommandant für die Hauptübung verantwortlich. Während des Apéros für Besucher und Feuerwehrleute präsentierte Bühler das vor einigen Monaten angeschaffte Schlauchverlegefahrzeug, mit dem Transportleitungen von bis zu 700 Metern Länge rasch ausgelegt werden können. «Am Steuer sitzt übrigens unser Dienstältester René Meyer, der sich seit dreissig Jahren in der Feuerwehr Sarmenstorf engagiert.»
Wichtig ist für Lüthi, dass in Sarmenstorf auch eine Jugendfeuerwehr besteht, «denn ohne Nachwuchs können wir unsere Aufgabe eines Tages nicht mehr erfüllen». Hier werden Jugendlichen ab zehn Jahren auch aus umliegenden Gemeinden Grundkenntnisse über den Umgang mit Feuer, Wasser, Seil und Leiter vermittelt.
Weitere Informationen zur Jugendfeuerwehr unter www.jugendfeuerwehr-sarmenstorf.ch.