Sabrina Salm, Redaktorin.
Lange habe ich gewerweisst, ob ich Ihnen diese Geschichte erzählen soll oder nicht. Habe hin und her studiert, wie ich die Story denn überhaupt berichten soll. Sie ist lustig, erstaunlich, erschreckend und ...
Sabrina Salm, Redaktorin.
Lange habe ich gewerweisst, ob ich Ihnen diese Geschichte erzählen soll oder nicht. Habe hin und her studiert, wie ich die Story denn überhaupt berichten soll. Sie ist lustig, erstaunlich, erschreckend und kurios. Sie ist nicht alltäglich, und doch kennt fast jeder eine ähnliche. Nach kurzer Recherche habe ich festgestellt, dass das in der kalten Jahreszeit durchaus ein Problem sein kann. Und deshalb habe ich mich dazu entschlossen, sie doch auf Papier zu bringen. So kann ich vielleicht ein klein wenig für dieses Thema sensibilisieren. Und das ist es wert.
Es trug sich folgendermassen zu: Ich war kurz vor Weihnachten Taxifahrerin wider Willen. Bei mir im Auto befand sich ein blinder Passagier. Besser gesagt eine Passagierin. Um es auf den Punkt zu bringen: eine Katze fuhr mit – und zwar im Motorraum.
Wie ich das gemerkt habe? Gar nicht. Seelenruhig packte ich noch einige Weihnachtsgeschenke ein, die ich zirka zwei Stunden zuvor eingekauft hatte, bis es an der Tür klingelte und eine Frau aus dem Nachbardorf fragte, ob wir ihre Katze gesehen hätten. Die Katze sei nämlich mit einem Tracker ausgestattet und dieser zeige an, dass ihr Büsi direkt hier in unserem Haus sei. Also schauten wir alle in der Garage nach und warfen auch einen Blick ins Auto – doch da befand sich kein Tier. Die Frau betätigte das Signal des Trackers und da piepte es auch schon unter der Motorhaube. Voller Angst, was wir jetzt da vorfinden würden, öffneten wir diese. Zu diesem Zeitpunkt hielten wir wohl alle die Luft an. Und atmeten erleichtert auf, als wir ein Miauen hörten und die kleine Katze sahen. Nach einer Weile konnten ihre Besitzer das Kätzchen aus seiner misslichen Lage befreien. Es war unversehrt und wir erlebten ein kleines Weihnachtswunder.
Seit diesem Vorfall kann ich nicht mehr einfach so den Motor meines Autos starten. Was ist, wenn wieder ein Tier die wohlige Wärme des Motors sucht? Deshalb klopfe ich seit da ab und an ein paarmal auf die Motorhaube des Fahrzeugs. Ein einfaches Klopfen kann dazu beitragen, die blinden Passagiere zum Verlassen des Verstecks zu bewegen. Und wie das Klopfen auf Holz kann auch das ein Weg sein, um Unglück zu verhindern.