Einfach die Sonne geniessen
14.02.2023 Dottikon, Region UnterfreiamtDer grosse Umzug in Dottikon lockte Tausende von Zuschauern an den Strassenrand
Es war wie ein Befreiungsschlag. Nachdem die Fasnacht in den letzten zwei Jahren gar nicht oder nur in beschränktem Mass gefeiert werden konnte, fand nun in Dottikon quasi eine grosse ...
Der grosse Umzug in Dottikon lockte Tausende von Zuschauern an den Strassenrand
Es war wie ein Befreiungsschlag. Nachdem die Fasnacht in den letzten zwei Jahren gar nicht oder nur in beschränktem Mass gefeiert werden konnte, fand nun in Dottikon quasi eine grosse Party statt, an der Teilnehmer und Zuschauer sich gegenseitig hochleben liessen.
Chregi Hansen
Noch selten war ein Motto so falsch wie dasjenige am Dottiker Umzug. «De Sonne entgäge» hatten die Organisatoren als Leitsatz gewählt. Und Sonne gab es an diesem Sonntag genug. Doch der Umzug bewegte sich nicht in ihre Richtung, sondern hatte die Sonne stets im Rücken. Das blendete die Zuschauer und machte das Bewundern der Wagen und vor allem das Fotografieren teilweise etwas schwierig, tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.
Im Gegenteil. Es schien, als hätte sich das ganze Freiamt auf diesen Moment gefreut. Endlich konnte Fasnacht wieder im grossen Stil gefeiert werden. Nicht nur die teilnehmenden Gruppen kamen aus der ganzen Region, auch im Publikum waren Gäste aus dem ganzen Freiamt und auch von weiter weg vertreten. Schon lange vor dem Start waren die Strassen gut gesäumt und war bei allen eine grosse Vorfreude spürbar. Und mit den ersten Nummern stieg diese Stimmung nochmals an.
Ganz tolle Sujets
Das hat aber auch mit dem zu tun, was den Menschen am Strassenrand geboten wurde. Und damit sind nicht die Millionen von Konfetti und die Tausenden von Zeltli und anderen Süssigkeiten gemeint, die grosszügig verteilt wurden. Beeindruckend war vor allem die Kreativität der Wagenbauer, Kostümschneider und Maskenbilder, die wahre Kunstwerke erschaffen haben. Aber auch die Sujets waren höchst originell und aktuell. Ob futuristische Fahrzeuge, die Suche nach der Energie oder auch nur die vielen Fantasiefiguren, sie alle mochten begeistern. Für besonders viel Aufsehen sorgten dabei die Klimademonstranten der Höllengilde Lunkhofen, die sich erst am Boden festklebten und dann per Kran entsorgt wurden. Ein Spektakel sowohl für die Besucher wie auch für die armen Opfer, welche in die Rolle der Demonstranten gedrängt wurden.
Nicht nur optisch war der Umzug auch ein Vergnügen. Die schrägen Töne der verschiedenen Guggen sowie der Partysound von den verschiedenen Wagen sorgte dafür, dass niemand ruhig stehen blieb. Gross und Klein erfreute sich am Gebotenen. Und auch das OK strahlt an diesem Tag. Und das zu Recht.
«Es hat einfach alles wunderbar geklappt. Und die vielen Zuschauer am Strassenrand zu beobachten, das ist einfach toll», sagt OK-Chef Gregor Rüdisüli. Der Anblick machte auch darum Freude, weil ein Grossteil der Besucher sich eine Plakette kaufte. Und damit seinen Beitrag leistete, damit solche Umzüge finanzierbar sind.
Rund drei Stunden dauerte es, bis der erste Wagen am Bahnhof startete und der letzte am Ziel in der Hendschikerstrasse ankam. Doch bei diesen abwechslungsreichen Nummern und dem tollen Wetter verging die Zeit wie im Flug. Und so mancher verlängerte seinen Aufenthalt in Dottikon und genoss das Guggenspektakel im Risi. Die Fasnacht hat das Freiamt wieder voll im Griff. Und das wird sich in den kommenden Tagen auch nicht ändern.
Die prämierten Gruppen
Am Schluss gab es auch noch sechs Prämierte. Fussgruppen: 1. Happy Chickens aus Waltenschwil: Motto Waldgeischter. – 2. Aare Tüfel von Schöftland. – 3. Münzgeister von Baden: Motto Gartenzwerge. Wagengruppen: 1. Hotzewälder Dintikon: Motto «D’Hotzewälder dreied am Rad». – 2. Oberholzhäxe von Uetzwil: Motto «Mer chochid met Holz!» – 3. Dentiker Gruftis aus Dintikon: Motto «Himmlisch & höllisch».