Eine fantastisches Abenteuer
18.11.2025 Jugend, Theater, Widen, MutschellenIn eine andere Welt
Das Jugendtheater Widen entführte am Wochenende seine Zuschauer mit dem Stück «Gullivers Reisen» in eine Welt voller kleiner Menschen. --rwi
Das Jugendtheater führte «Gullivers Reisen» ...
In eine andere Welt
Das Jugendtheater Widen entführte am Wochenende seine Zuschauer mit dem Stück «Gullivers Reisen» in eine Welt voller kleiner Menschen. --rwi
Das Jugendtheater führte «Gullivers Reisen» auf
Das Jugendtheater Widen verzaubert seit Jahren sein Publikum mit seinen kreativ umgesetzten Geschichten. Diesmal legten die Teilnehmer mit einem Rahmenprogramm noch eine Schippe darauf.
Roger Wetli
«Wir hatten eine schlechte Hauptprobe und waren deshalb zuversichtlich, dass die Premiere am Freitagabend toll wird. Und das war sie auch», strahlte Spielleiterin und Regisseurin Denise Dünki Ruesch nach der ersten Aufführung am Freitagabend. «Die Kinder und die Jugendlichen spielten ganz ohne Aussetzer. Diese Premiere war einfach geil.» Nicht nur ihr gefiel es, sondern auch dem Publikum. Dieses spendete nach dem letzten Akt lang anhaltenden Applaus und stand dafür sogar auf. Die Anwesenden erlebten ein fantastisches Abenteuer, das bereits beim Eintreten in das Treppenhaus der Wider Mehrzweckhalle begann. Nicht nur die Dekoration stimmt sie in die Geschichte ein, sondern auch die Jugendlichen Schauspieler von der neu geschaffenen «JTW+»-Crew. Diese spielten verschiedene Rollen von Personen auf einem Kreuzfahrtschiff. So sah man neben dem Kapitän etwa eine Influencerin, welche in allen möglichen Posen Selfies schoss, oder eine Starmusikerin. Dazu lief bis zum eigentlichen Theaterbeginn Filmmusik.
«Gullivers Reisen» handelt von zwei Geschwistern, welche in ihrem Kinderzimmer mit ihrem Spielzeug beschäftigt sind. Schwester Lilli zeichnet dabei eine Insel, während ihr Bruder Lemuel, als Pirat verkleidet, von grossen Abenteuern schwärmt. Bevor er ins Bett geht, legt er einen Schuh auf die Zeichnung seiner Schwester. Danach schläft er ein. Sein Traum erscheint danach auf der grossen Bühne. Er erlebt die Insel Lilliput, deren Bewohner gerade mal Streichholztrosse sind. Auf Lilliput gibt es zwei Völker, die sich nicht mögen. Und natürlich taucht da der Schuh auf, der nun riesig ist. Um dessen Besitz streiten sich die Erwachsenen der beiden Völker Gelb- und Blausocken.
Wichtiger Stopp-Knopf
Die Kinder der beiden Völker mögen diesen Streit nicht. Sie fragen sich, wieso sie nicht einfach miteinander spielen dürfen. Kurzerhand beschliessen sie, barfuss herumzulaufen, damit nicht mehr klar ist, zu welchem Volk sie gehören. Und sie senden eine «SOS»- Botschaft aus. Damit fordern sie «Stopped Oie Striit». Der Ruf nach Hilfe wird von Lemuel gehört, der ihnen helfen möchte. Im zweiten Teil spielt «Gullivers Reisen» in einer Daten-Wolke, die über der Lilliput-Insel schwebt. Damit diese weiterzieht, müssen die Bewohner der Wolke das Datenchaos aufräumen. Dabei helfen ihnen Lemuel und seine Schwester Lilli. Damit das Publikum besser zwischen den verschiedenen Ebenen des Schlafzimmers und der Insel- sowie der Wolkenwelt unterscheiden und generell angenehmer der etwas komplexen Geschichte folgen kann, werden sie von einer Reiseleitung geführt. Sie besitzt einen Fernbedienung mit einem Stoppknopf. Dieser wird immer wieder gedrückt, um Erklärungen abzugeben. Als Kernbotschaft von «Gullivers Reisen» stellt sich schon bald heraus, dass alles eine Frage der Perspektive ist. Also zum Beispiel, was Gross und was Klein ist.
Test bestanden
Und diese Botschaft galt auch dem Publikum. Aus dessen Perspektive waren die Vorstellungen schlicht genial. Und dass mit «JTW+» eine weitere Ebene beim Jugendtheater Widen bespielt wurde, bereicherte die Vorstellung ungemein. Im Vorfeld erklärte Denise Dünki Ruesch, dass «JTW+» ein Test ist und anschliessend entschieden wird, ob dieses auch künftig mitspielen darf. Nach den Erfahrungen in diesem Jahr dürfte die Antwort klar «Ja» lauten. Oder wie es es die Spielleiterin zusammenfasste: «Ich bin rundum zufrieden.»



