Eine Chance bleibt noch
22.05.2024 Sport, FussballFussball 1. Liga classic: FC Dietikon – FC Muri 3:1 (2:1)
Nichts ist es geworden mit dem ersten Rückrundensieg, den Muri unbedingt noch einfahren wollte. Gegen Dietikon erlauben sich die Freiämter zu viele Fehler. Goalie Marco Ruf erwischt keinen guten Tag ...
Fussball 1. Liga classic: FC Dietikon – FC Muri 3:1 (2:1)
Nichts ist es geworden mit dem ersten Rückrundensieg, den Muri unbedingt noch einfahren wollte. Gegen Dietikon erlauben sich die Freiämter zu viele Fehler. Goalie Marco Ruf erwischt keinen guten Tag und sieht bei allen drei Gegentoren unglücklich aus.
«Wir haben uns entschlossen, mit Marco im Tor zu spielen, als Dankeschön für seine Unterstützung während der ganzen Saison», erklärt Muri-Trainer Luca Ferricchio, wieso Marco Ruf im Duell gegen Dietikon im Tor stand. «Natürlich hätten wir ihm alle einen anderen Einstand in der 1. Liga gewünscht. Da ist einerseits die Unerfahrenheit, und offensichtlich war da auch noch eine schöne Portion Nervosität dabei», sucht der Trainer nach dem Spiel nach Gründen für die zwölfte Niederlage im 15. und letzten Auswärtsspiel der Saison.
Sein wiederum auf mehreren Positionen verändertes Team startet gut ins Spiel und kommt bereits in den ersten Minuten zu zwei guten Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Aber auch Dietikon versteckt sich nicht und kombiniert sich stilsicher bis an die Murianer Grundlinie, und bei Flankenbällen sind die Klosterdörfler ja seit Längerem anfällig. Beim dritten Angriff der Gastgeber scheint die Gefahr bereits gebannt, als Torhüter Ruf nach Körperkontakt mit einem Gegenspieler den Ball zum Entsetzen seiner Teamkollegen wieder aus den Händen gibt. Dietikons Offensivmann Dalipi reagiert am schnellsten. Nach acht Minuten liegt die Kugel im Netz und der FC Muri in Rückstand.
Doch die Mannschaft von Luca Ferricchio lässt sich nicht beirren und versucht danach mit Vehemenz zum Ausgleich zu kommen. Einzig die Einbindung des Drei-Mann-Sturms mit Matteo Pitzalis, Rafael Freitas und Adilj Sejdiji ist auch diesmal ungenügend. Zu viele Bälle können von ihnen nicht behauptet werden und landen umgehend beim Gegner. Aber das Bemühen der Ferricchio-Schützlinge ist spürbar, und in der 23. Minute erzielen sie nach einem flüssig vorgetragenen Angriff über rechts den Ausgleich: In der Mitte steht Muris Sechser Yannik Wiget genau richtig und lässt die Freiämter mit dem sehenswerten Kopfballtor wieder hoffen. Dass Muri in Dietikon trotzdem mit einem Rückstand in die Pause geht, liegt einerseits an der fehlenden Effizienz im Abschluss – es waren Möglichkeiten da, das Score zu erhöhen. Und anderseits halt auch am zweiten groben Fehler von Goalie Marco Ruf, dessen Abspiel direkt vor die Füsse von Dalipi fällt, der sich auch diesmal nicht zweimal bitten lässt und die Murianer eiskalt duscht. 2:1 kurz vor der Pause – ein Nackenschlag, von dem sich die Gäste nicht mehr erholen.
Kein Lerneffekt sichtbar
«Von der Leistung in der zweiten Halbzeit bin ich ehrlich gesagt enttäuscht», sagt Ferricchio und ergänzt: «Irgendwie lernen wir nicht aus den Fehlern, und da fragt man sich natürlich schon, liegt es vielleicht an der Spielintelligenz der Akteure?» Der Trainer versucht alles und wechselt nach einer Stunde die gesamte Offensive aus. Doch auch die vier neuen Spieler vermögen keine Akzente zu setzen und reiben sich an der Dietiker Defensive auf. Und als nach einem Flankenball von links in der 68. Minute Muris Hintermannschaft nicht klären kann und Goalie Ruf abermals danebengreift, steht es plötzlich 3:1 für die Gastgeber. Damit ist die Partie gelaufen, die Freiämter können nicht mehr reagieren und wollen nun alles daransetzen, die Saison am Samstag mit einem Erfolgserlebnis doch noch versöhnlich zu beenden.
«Wir werden sicher auch gegen Langenthal ein paar B-Junioren dabeihaben», schaut der Coach bereits nach vorne und präzisiert: «Präsenz und Trainingsleistung sind jetzt die wichtigsten Kriterien, wer am nächsten Samstag aufläuft oder eben nicht. ich erwarte auch in dieser Woche nochmals vollen Einsatz von allen, damit der erste Rückrundensieg doch noch Tatsache wird.» Es ist die letzte Chance, die Muri darauf noch hat. Am Heimspielwochenende des Vereins gastiert der FC Langenthal im Klosterdorf, bevor sich das Team definitiv in die 2. Liga interregional verabschiedet. --pf
Erste Abgänge bekannt
Die Kaderplanungen laufen beim FC Muri
Der FC Muri bereitet sich bereits auf die kommende Saison in der 2. Liga interregional vor. Bezüglich Vertragsverlängerungen und potenzieller Neuzugänge kann man noch nichts kommunizieren im Klosterdorf. «Es ist noch nichts unterschrieben», sagt Präsident Michael Stadelmann.
Dafür sind aber die ersten Abgänge bekannt. Die Freiämter verlieren gleich zwei Stürmer. Der 40-jährige Kürsat Kiybar verlässt Muri ebenso wie der Franzose Thibault Lancry. Der dritte Abgang, der feststeht, ist Belmin Mrkonja. Der 27-jährige Innenverteidiger, der auch Vize-Captain der Murianer war, wird in der kommenden Saison das Trikot der Klosterdörfler nicht mehr tragen. Abgesehen von einem einjährigen Intermezzo in Rotkreuz stand Mrkonja seit 2017 im Kader der Murianer. --jl