Ein Tornado namens «Fi-Gö»
07.11.2023 Eishockey, SportEishockey, 3. Liga: Fischbach-Göslikon gewinnt das Derby gegen Wohlen vor 333 Zuschauern mit 8:0
Im ersten Drittel war Fischbach-Göslikon drückend überlegen, konnte aber nur mit einem 1:0 in die Kabinen. Danach kam Wohlen besser ins Spiel – und ...
Eishockey, 3. Liga: Fischbach-Göslikon gewinnt das Derby gegen Wohlen vor 333 Zuschauern mit 8:0
Im ersten Drittel war Fischbach-Göslikon drückend überlegen, konnte aber nur mit einem 1:0 in die Kabinen. Danach kam Wohlen besser ins Spiel – und trotzdem gerieten sie unter die Kufen der Indianer. Das Derby war eine klare Sache.
Alexander Wagner
Das erste Drittel hatte 3.-Liga-Meister Fischbach-Göslikon total im Griff. Sie erarbeiteten sich zahlreiche Chancen. Doch entweder scheiterten sie an den vielen Stöcken vor dem Wohler Tor oder an Goalie Fabian Klaas, der einige Male in extremis retten konnte. Zwei Minuten vor der Sirene knallte Boris Neher den Puck an den Pfosten. Fi-Gös Spielertrainer Michel Simmen reagierte am schnellsten und brachte den Abpraller im Netz unter. Es sollte nicht sein letzter erfolgreicher Abschluss gewesen sein.
Im zweiten Drittel kamen die Wohler deutlich besser ins Spiel. Anscheinend hat Wohlen-Trainer Patrick Siegwart, der sinnigerweise aus Fischbach-Göslikon kommt, die richtigen Worte gefunden. Doch resultatmässig brachte es nichts. Die Wohler brachten den Puck nicht im Gehäuse von Wohlen-Goalie Ramon Hüsser – der jetzt deutlich mehr Arbeit bekam – unter. Es kam sogar noch schlimmer: Die Wohler hatten gerade eine Strafe ohne Gegentor überstanden, als Marc Seiler auf 2:0 erhöhte. Nur drei Minuten später erzielte Kevin Barz das dritte Tor für die Indianer. Zwei Minuten vor dem Drittelsende schlug Spielertrainer Michel zum zweiten Mal zu und sorgte für eine Vorentscheidung (4:0).
Hektik und Tore zum Abschluss
Im letzten Drittel spielten die Indianer aus Fischbach-Göslikon ihre Überlegenheit aus und erhöhten kontinuierlich das Skore. Die Wohler Huskies konnten sich nicht mehr gross wehren und wurden zerzaust wie die Blätter im Wind vor dem Schüwo-Park – wo ein veritabler Föhnsturm tobte. Zudem schwächten sich die Wohler immer wieder selber: Insgesamt kassieren sie neun Zeitstrafen. Fischbach-Göslikon hingegen hatte bis zwei Minuten vor dem Ende nur gerade zwei Mal einen Spieler auf der Strafbank.
Danach wurde das längst entschiedene Derby noch einmal hektisch und etwas konfus. Zuvor wurde die Partie hart, aber jederzeit fair geführt, doch jetzt in den Schlussminuten schlichen sich zahlreiche Nickligkeiten ein und auch der eine oder andere «Trashtalk» war zu hören. So kassierten beide Teams in den letzten Minuten noch je vier Strafen. Die Anzeigetafel war genauso voll wie die Strafbänke. Am deutlichen Verdikt änderte sich nichts mehr. Nachdem Fischbach-Göslikon während vielen Saisons die Derbys immer verloren hatte, wendete sich das Blatt letztes Jahr. Das erste Aufeinandertreffen entschieden die Indianer gleich mit 8:1 für sich, das zweite Derby ging knapp mit 4:3 an Fi-Gö. Diesmal gelang Wohlen nicht einmal der Ehrentreffer und sie mussten mit einem 0:8 vom Eis. Der Tornado namens «Fi-Gö» weht die Wohler Eishockeyaner vom Eis. Dass es so deutlich werden würde, hat Indianerhäuptling Vincenzo Di Federico nicht erwartet: «Nein, das haben wir nicht gedacht. Die letzten Spiele von Wohlen waren gut», erklärt der Captain. Und liefert gleich eine Begründung für den Klassenunterschied: «Sie kamen kaum zum Vorchecken und unsere Chancenauswertung war gut.» Ein weiterer Grund ist sicherlich, dass Fi-Gö deutlich eingespielter war: Wohlen hatte im Vergleich zur letzten Saison gleich acht Leistungsträger verloren, darunter auch den Kopf der Mannschaft Patrick Siegwart, der sich diese Saison zum ersten Mal auf das Coaching von der Bank aus beschränkt. Bei Fi-Gö ist nur Joel Nietlisbach nicht mehr dabei. Er war Spielertrainer, bevor Michel Simmen letzte Saison übernahm. Dieser zog einen Sahnetag ein: Gleich vier Treffer steuerte er zum Kantersieg selber bei, dazu verbuchte er noch zwei Assists. Besser konnte das Derby für ihn und sein Team nicht laufen.