Ein Städtli voller Sterne
02.12.2022 BremgartenHunderttausend Besucher werden am 27. Bremgarten Christchindli-Märt erwartet
Das rote Band ist durchgeschnitten: Nach der feierlichen Eröffnungszeremonie können sich die Besucherinnen und Besucher auf besinnliche Markttage ...
Hunderttausend Besucher werden am 27. Bremgarten Christchindli-Märt erwartet
Das rote Band ist durchgeschnitten: Nach der feierlichen Eröffnungszeremonie können sich die Besucherinnen und Besucher auf besinnliche Markttage freuen.
Celeste Blanc
«Die Sterne – sie führen uns am diesjährigen Markt zu Gebackenem, zu Gebranntem und zu Klebrigem – und zu all dem, was wir gerne haben und lieben.» Es sind die gedankenvollen Worte von Ruedi Bertschi, Pfarrer der Reformierten Kirche Bremgarten-Mutschellen, mit denen die Eröffnungszeremonie des 27. Christchindli-Märts eingeleitet wird. Getreu nach dem Motto «Folge dem Stern», unter welchem der diesjährige Christchindli-Märt durchgeführt wird, soll das Städtli in Licht und Wärme erstrahlen. Und wie einst der «Ur-Stern», der Stern von Bethlehem, die drei Könige an die Krippe von Jesus Christus geführt hat, so führe die Vorfreude auf die Weihnachtszeit nach Bremgarten.
Wunderschönes Thema
Dass dieses Motto perfekt zum traditionellen Weihnachtsmarkt passt, das findet auch OK-Präsidentin Sabina Glarner: Es sei ein wunderschönes Thema für einen wunderschönen Markt. «Jeder von uns hat Sterne, denen er folgt. Und gleichzeitig sind wir Sterne, denen gefolgt wird.» Damit würde sich Bremgarten heuer in ein Städtli voller «unzähliger» leuchtender Sterne verwandeln, so die OK-Präsidentin. Nach der feierlichen Zeremonie in der Märt-Chile folgte die offizielle Eröffnung auf dem Obertorplatz.
Weihnachtszeit einläuten
Der Christchindli-Märt wurde gestern feierlich eröffnet
Der Segen ist gesprochen, die Freude auf die anstehenden Markttage bekundet und mit dem ersten Glühwein dieses Wochenendes wurde freudig angestossen: Der Startschuss für den 27. Christchindli-Märt ist gelungen.
Celeste Blanc
Es ist kurz vor halb zwei. Fein hängt der Duft von Knoblauchbrot in der Luft. Hier und da positionieren einige Marktfahrende noch die letzten Gegenstände an ihren Ständen. Einmal nach links, einmal nach rechts. Jetzt ist es perfekt. Wie immer ist das Angebot unglaublich vielfältig: von Gewürzen, Tüchern, erlesener Kulinarik bis hin zu Dekorationsartikeln in Hülle und Fülle. «Gwundrig» schaut dabei der eine oder andere, der die Marktgasse hochschlendert, auf das Sortiment: Plötzlich ertönen die lauten, rhythmischen Glocken. Es sind die Trychler aus Rottenschwil, gefolgt von den geladenen Gästen, die nach der Eröffnungsfeier in der Märt-Chile zum Obertor laufen. Zunehmend säumen Schaulustige die Strassen und den Obertorplatz. Der 27. Christchindli-Märt kann bald beginnen.
Eintauchen in Adventszeit
Bevor man sich auf dem Obertorplatz zur Märt-Eröffnung einfand, wurde in der Märt-Chile die feierliche Eröffnungszeremonie gehalten. Dekoriert ist die reformierte Kirche mit vielen kleinen, von den Schülerinnen und Schülern aus Bremgarten selbst gebastelten Sternen. In allen Farben und Grössen hängen sie an den Wänden und von der Decke. «Genau wie im Städtli werden auch hier in der Kirche zahlreiche Sterne leuchten», so der reformierte Pfarrer Ruedi Bertschi. Das Leuchten der Sterne – unter diesem Zeichen findet heuer der Christchindli-Märt statt. «Die unzähligen Sterne, ob es die Lichter sind oder wir Menschen, bringen Licht und Glanz ins Städtli», so OK-Präsidentin Sabina Glarner. Leuchtende Augen, strahlende Gesichter, schöne Begegnungen – das wünscht sich auch der Pfarreiseelsorger der katholischen Kirche Bremgarten-Reusstal, Claudio Gabriel: «Auf dass alle in den nächsten vier Tagen wunderschöne Momente erleben dürfen, die ihnen das Eintauchen in die Adventszeit ermöglichen.» Passend zum bevorstehenden Markttreiben begleiteten die Drehorgelspieler Jolanda und Josef Breitschmid den Gottesdienst musikalisch. Traditionell wurde den Marktfahrenden sowie allen Besuchenden der Segen gesprochen.
Besondere Atmosphäre
Auf dem Obertorplatz drängten sich die Interessierten dicht. Vor dem Durchschneiden des roten Bandes spielte die Alphorngruppe Reusstal. Zu ihren feinen Klängen, die der Wind über das Marktareal trug, zeigte ein versierter Fahnenschwinger sein Können. Auch Stadträtin Claudia Bamert, die dem Ressort Kultur vorsteht und damit verantwortlich für das Märtwesen ist, freut sich jeweils über den Traditionsanlass. Denn nicht etwa die jeweils viel zu früh angepriesenen Weihnachtsartikel in den Läden bringen die Stadträtin in Weihnachtsstimmung – sondern die besondere Atmosphäre, in die der Markt das Städtli taucht. «Es gibt keine Weihnachtszeit ohne unseren Märt», lacht sie. Und auch sei es die eine oder andere Tasse Glühwein, die zu diesem Gefühl beitrage. So gehört auch das Klirren der Glühweintassen nach beendetem Eröffnungsakt ein Stück weit zur Eröffnungszeremonie dazu.