Ein selbstloses Vorbild
10.01.2023 BremgartenKopf des Monats: Sabina Glarner, Bremgarten
Als OK-Präsidentin des Christchindli-Märts hat Sabina Glarner heuer so viele Menschen wie noch nie ins Städtli gelockt. Die Ehrung einer Frau, die sich seit Jahren auf verschiedensten Ebenen für das Bremgarter ...
Kopf des Monats: Sabina Glarner, Bremgarten
Als OK-Präsidentin des Christchindli-Märts hat Sabina Glarner heuer so viele Menschen wie noch nie ins Städtli gelockt. Die Ehrung einer Frau, die sich seit Jahren auf verschiedensten Ebenen für das Bremgarter Gemeinwohl einsetzt.
Wenn man mit Sabina Glarner über ihre Tätigkeiten spricht, dann möchte sie eines immer betont haben: «Ich habe ein super Team hinter mir. Wirklich. Ich wünsche mir, dass das rüberkommt», sagt sie jeweils. In den Vordergrund rücken möchte sie die anderen. Sie, die Teamplayerin, die überall anpackt, wo in Bremgarten Arbeiten, Ämter und Aufgaben anstehen.
Das war schon immer so. Von der Kindheit, als sie ihren Geschwistern als fleissiges, selbstloses Vorbild diente, bis hin zum Rentenalter, während dessen sie längst nicht daran denkt, die Füsse hochzulegen. Eine Würdigung mit einem langjährigen Weggefährten und dem kleinen Bruder, der als national bekannter Politiker zuweilen ganz schön aneckt, seine Schwester aber bis heute schätzt und bewundert. --huy
«Die gute Mutter Bremgartens»
Christchindli-Märt-Präsidentin Sabina Glarner ist Kopf des Monats Dezember
Seit drei Jahren ist Sabina Glarner Präsidentin des Bremgarter Weihnachtsmarkts. Dabei erlebte sie turbulente Zeiten. Dass der Christchindli-Märt trotzdem so hell erstrahlt wie nie zuvor, hat auch mit ihrem besonderen Wesen als bescheidene Macherin zu tun.
Marco Huwyler
Als sie Anfang 2020 das Präsidium des Christchindli-Märts übernahm, war erst mal Corona. Die ersten beiden Ausgaben unter Sabina Glarners Ägide daher geprägt von Maskenpflicht, 3G-Konzept, Kontrollen und Unsicherheit. «Wir müssen viel improvisieren», sagte sie damals. «Aber vielleicht ist es ganz gut für mich persönlich, dass ich mit einer unbekannten Herausforderung in dieses Amt starten kann.»
Diese Positivität und Lösungsorientiertheit passt zu Glarner. «Sie ist wahrlich keine, die den Kopf in den Sand steckt», sagt Markus Spalinger. Der langjährige brega-Organisator und Ur-Bremgarter kennt Glarner «seit Ewigkeiten». «Wir haben so manche Schlachten zusammen geschlagen», lacht er. Und wenn es um seine Mitstreiterin geht, kommt Spalinger aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. «Für mich ist sie eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Städtli überhaupt. Und das über Jahrzehnte hinweg. Sabina weiss über alles Bescheid. Weil sie sich für alles interessiert. Und jedem ihre Hilfe anbietet. Ausserdem ist sie immer fröhlich, voller Energie, fürsorglich, teamorientiert und sozial.» Bei aller Liebenswürdigkeit sei Glarner dennoch keine Kopfnickerin und Jasagerin. «Sie schaut immer auch kritisch hin und legt den Finger in die Wunde. Die Kombination all dieser Eigenschaften macht sie prädestiniert dafür, Dinge anzupacken und zu leiten», findet Spalinger. Und dies hat sie über die Jahre hinweg oft getan. Ob beim hgv, der brega, in der Markt- und Steuerkommission, beim Kinderturnen, dem Seniorenausf lug und vielem mehr. Wenn es um Freiwilligenarbeit im Städtli geht, ist Glarner stets an vorderster Front dabei. «Man könnte sie auch als die gute Mutter Bremgartens bezeichnen», sagt Spalinger.
Vorbild des Nationalrats
Worte, denen sich auch Andreas Glarner gerne und vorbehaltlos anschliesst. Der polarisierende SVP-Politiker wird ganz sanftmütig, wenn es um seine grosse Schwester geht. «Als Älteste von uns vier Geschwistern war Sabina für mich in der Kindheit schon auch ein wenig ein Ersatzmami. Und als solche ein grosses Vorbild.» Auch was die Schulleistung anbelange. «Sabina war schon damals extrem f leissig und aufgeweckt. Entsprechend hatte sie stets exzellente Noten. Etwas, was mir nicht immer gleich gut gelang», lächelt der Nationalrat. Glarner schwelgt gerne in Erinnerungen an seine Kindheit, die er als unbeschwert und bescheiden erlebte. «Wir haben viel draussen gespielt. Es war eine schöne Zeit.»
Die Geschwister treffen sich auch heute noch gerne und regelmässig zum Brunch oder Kaffee im ehemaligen Grosselternhaus. Manchmal kommt dabei auch die Politik zur Sprache. «Wir sind nicht immer einer Meinung. Aber es ist auch nicht so, dass wir uns deswegen ständig in den Haaren liegen. Wenn wir darüber reden, ist es oft auch scherzhaft. Eine Bemerkung am Rande. Beispielsweise über eine Schlagzeile, die es ja zuweilen über mich gibt», schmunzelt der 60-Jährige. Meistens rede man aber über ganz anderes. Beispielsweise über die Enkelkinder. Oder zuweilen auch über das Engagement der grossen Schwester im Städtli. «Wenn, muss man sie aber danach fragen», sagt der Bruder. «Sie ist keine, die von sich aus von ihren Sörgeli und Problemen erzählt. Sabina ist das Gegenteil eines Jammeris.» Andreas Glarner bewundert den Fleiss und die Selbstlosigkeit seiner grossen Schwester. «All die Fronarbeit, die sie abseits des Rampenlichts jahrelang geleistet hat. Die Auszeichnung zum Kopf des Monats hat sie wirklich verdient.»
Rekord und SRF
Zumal der Christchindli-Märt nach der Corona-Baisse heuer so erfolgreich war wie nie zuvor. Dies hängt gewiss auch mit dem Besuch von SRF zusammen, das im Vorfeld und während des Marktes eine Woche lang intensiv darüber berichtete. Sabina Glarner war dabei Ansprechpartner Nummer 1 für den Staatssender und über Monate hinweg involviert, als es darum ging, ein umfassendes Porträt Bremgartens und seines berühmten Weihnachtsmarktes zu zeichnen. Über 100 000 Menschen pilgerten in der Folge Anfang Dezember ins Städtli. Der Besucherandrang wurde zuweilen fast zu gross. Man darf gespannt sein, wie Glarner und ihr Team dieser Herausforderung nächstes Jahr begegnen und auf welche neuen Bremgarter Weihnachtszaubereien man sich 2023 freuen darf. Eines ist dabei fast sicher. Was immer ansteht, es wird gelingen. Oder um es mit den Worten Markus Spalingers zu sagen: «Was Sabina anpackt, hat einfach Hand und Fuss.»
Annick Kohler, Muri
Januar: Die vier Ruderer vom Team «Swiss Raw» haben die Talisker Whisky Atlantic Challenge gewonnen. Grossen Anteil an diesem Erfolg hat Annick Kohler. Sie hat die vier jungen Männer, die nie zuvor gerudert haben, trainiert und zu Siegern des härtesten Rennens der Welt geformt.
Andrea Fischer, Besenbüren
Februar: Sie ist seit der ersten Stunde dabei und engagiert sich seit 20 Jahren für die kleinste Zeitung im Freiamt – das «Bäsi-Blättli». Und das, obwohl sie seit mehreren Jahren gar nicht mehr in Besenbüren lebt. Ihr Engagement für das kleine Dorf bleibt ungebrochen.
Joy Räber, Muri
März: Ihre Garage wurde quasi zum Sammelplatz. Sie steckte alle ihre Energie ins Helfen der Kriegsbetroffenen in der Ukraine. Joy Räber ist Vorstandsmitglied von «Volunteers for Humanity» und eine, die sich speziell stark dafür einsetzt, das Leid der Bevölkerung zu lindern.
Peter Fischer, Muri
April: Es ist ein riesiges Projekt, speziell für ein eher kleines Museum. Mit der «Grand Tour Caspar Wolf» schafft Kurator Peter Fischer die Grundlage, damit die 250Jahre alten Werke wieder aktuell sind. Er schafft neuen Zugang zu Caspar Wolfs eindrücklichem Werk.
Pius Schöpfer, Hägglingen
Mai: Im Mai feierte die Hägglinger Produktion «Roduner & Co.» Premiere und begeisterte das Publikum. Hinter den Kulissen begeistert Produktionsleiter Pius Schöpfer mit seinem Herzblut. Dieses Engagement zeigt er nun bereits zum zweiten Mal für die Hägglinger Theaterszene.
Peter Lehmann, Wohlen
Juni: Er hat die Vision vorangetrieben: Peter Lehmann, der Geschäftsführer der IB Wohlen AG, setzte sich für die Ringleitung fürs Bünz- und Reusstal ein. Nun wurde die Interkommunale A nstalt «Wasser 2035» gegründet. Das ist mehr als ein Meilenstein für die ganze Region.
Hermann Bütler, Beinwil/Freiamt
Juli: Als OK-Präsident des Aargauer Kantonalschwingfestes in Beinwil/Freiamt hat Hermann Bütler grossen Anteil daran, dass das «Kantonale» ein grosser Erfolg wurde. Und das, obwohl das Schwingfest pandemiebedingt um zwei Jahre verschoben werden musste.
Stefan Strebel, Hendschiken
August: Der Villmerger Stefan Strebel, der heute Hendschiken wohnt, hat als Technischer Leiter beim Eidgenössischen Schwingerverband dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest seinen Stempel aufgedrückt. Auf dieses Ziel hat er fast zwei Jahrzehnte hingearbeitet.
Stefan Hegi, Sarmenstorf
September: Beim Setting der Sarmenstorfer Theaterproduktion «Grabenstorf» kamen alle ins Schwärmen. Ein Theater in einer extra ausgehobenen Grube, das ist etwas Einmaliges. Verantwortlich dafür war vor allem Stefan Hegi, der als Bühnenbildner eine geniale Arbeit lieferte.
Claudia Wiehl, Bremgarten
Oktober: Als Vorstandsmitglied von Bremgarten Tourismus hat Claudia Wiehl die digitale Schnitzeljagd «Sato Code» ins Städtli gebracht. Zum ersten Mal überhaupt kommen die Entwickler damit mit ihrem Spiel in eine Kleinstadt. Für die Bremgarter Tourismusbranche ist das ein kleiner Coup.
Martin Leu, Muri
November: Vor einem Jahr gegründet, im Juni an der «Gmeind» den Planungskredit erreicht. Und im November wurde das Geld für eine provisorische Trainingshalle gesprochen. Dazwischen hat die IG Sportvereine um Martin Leu auch den Gemeinderat ins Boot geholt.
Zwölf Köpfe des Monats
Wer hat etwas Aussergewöhnliches geleistet? Wer ist durch seinen Einsatz, der über das «normale» Mass hinausgeht, aufgefallen? Zum 15. Mal wählte die Redaktion von «Bremgarter Bezirks-Anzeiger», «Wohler Anzeiger» und «Der Freiämter» jeden Monat einen «Kopf des Monats». Die Persönlichkeiten, die so jeden Monat auf den Schild gehoben wurden, sind so vielfältig wie die Region und das Leben an sich. Und sie haben sich nach teils heftigen und ausgiebigen Diskussionen innerhalb des Redaktionsteams gegen oft rund ein Dutzend Nominierte durchgesetzt.