Eigenständig bleiben
16.09.2025 Region Bremgarten, EggenwilDrei bisherige und drei neue Personen möchten das Dorf leiten
In Eggenwil kommt es zu verschiedenen Wechseln im Gemeinderat. Auf das frei werdende Amt des Ammanns bewirbt sich Vizeammann Pascal Vogel. Da auch Gemeinderat André Heinrich auf eine weitere ...
Drei bisherige und drei neue Personen möchten das Dorf leiten
In Eggenwil kommt es zu verschiedenen Wechseln im Gemeinderat. Auf das frei werdende Amt des Ammanns bewirbt sich Vizeammann Pascal Vogel. Da auch Gemeinderat André Heinrich auf eine weitere Amtsperiode verzichtet, sind zwei Sitze im Rat neu zu besetzen. Wohl einzige Frau bleibt Esther Werthmüller.
Roger Wetli
Pascal Vogel wurde 2023 gleich als Vizeammann in den Gemeinderat gewählt. Er möchte jetzt Ammann werden. «Mit dem Rücktritt von Roger Hausherr ist dieses Amt vakant. Als amtierender Vizeammann würde ich diese Verantwortung gerne übernehmen und mich so weiter für Eggenwil engagieren», erklärt er. Die grösste Herausforderung für das Dorf sieht er in der Schulraumplanung. «Diese wird uns in den nächsten Jahren beschäftigen. Aktuell wird bereits mit Übergangslösungen gearbeitet. Für diese suchen wir eine nachhaltige Lösung, welche aber natürlich stark abhängig ist von der weiteren Entwicklung der Schülerzahlen.» Vogel möchte auch künftig dann mit anderen Gemeinden eng zusammenarbeiten, wenn dies sinnvoll ist. «Wir sind für Zusammenarbeit offen», weiss er. Der Vizeammann setzt sich weiterhin für finanzielle Stabilität ein. «Für mich ist wichtig, dass die nötigen Investitionen laufend getätigt werden, damit kein Investitionsstau entsteht. Zentral dabei ist aber, darauf zu achten, dass diese für die Gemeinde auch tragbar sind.»
Gute regionale Zusammenarbeit
Wie Pascal Vogel amtet auch Roland Belser seit 2023 im Eggenwiler Gemeinderat. «Nach Absprache im Gemeinderatsgremium stelle ich mich sehr gerne als Vizeammann zur Verfügung und werde mich weiterhin für ein attraktives, eigenständiges und lebendiges Eggenwil einsetzen», erklärt er. Belser weiss, dass das Bevölkerungswachstum in den nächsten Jahren die Planung und Erstellung von zusätzlichem Schulraum erfordert. «Das wird unsere grösste Herausforderung sein.» Er findet es sehr wichtig, dass Eggenwil bereits eine gute regionale Zusammenarbeit in verschiedenen Gemeindeverbänden, mit Nachbarfeuerwehren oder der Spitex führt. «Das macht auch durchaus Sinn.» Er möchte sich weiterhin für die Umsetzung der laufenden und in den nächsten Jahren geplanten grösseren Projekte im Bereich Strassen- und Werksanierungen einsetzen. «So kann ein Investitionsstau verhindert werden, und das wird in Zukunft der Eggenwiler Bevölkerung zugutekommen.»
Hohe Lebensqualität erhalten
Esther Werthmüller ist die einzige Frau im Eggenwiler Gemeinderat und wird das wohl auch bleiben. Bis jetzt hat sich keine weitere Frau offiziell als Kandidatin gemeldet. Sie amtet seit zwei Jahren. «In dieser Zeit habe ich viel über die Gemeinderatsarbeit und die regionale Zusammenarbeit gelernt und durfte bei wichtigen Entscheiden mitwirken», erklärt sie als Grund für ihre erneute Kandidatur. «Besonders in der Natur- und Umweltkommission konnte ich Projekte anstossen, die Eggenwil nachhaltig stärken. Diese Arbeit möchte ich engagiert weiterführen und neue Impulse für unsere Gemeinde einbringen.» Als grösste Herausforderung sieht sie die laufende Gesamtrevision der Nutzungsplanung für Siedlung und Kulturland. «Sie ist eine zentrale Aufgabe, die wichtige Rahmenbedingungen für die Zukunft unserer Gemeinde setzt. Dabei müssen Entwicklungsmöglichkeiten, Bevölkerungswachstum und der Schutz unserer Ressourcen in eine ausgewogene Balance gebracht werden.» Im Bereich Soziales und Gesundheit sei die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden besonders wichtig. «Viele Aufgaben wie Spitex, Alterszentren oder Sozialarbeit lassen sich gemeinsam professioneller und effizienter umsetzen. Zudem arbeite ich an der Konzeptionsphase einer möglichen regionalen Integrationsstelle mit, die Angebote zur Integrationsförderung bedarfsgerecht und zielgerichtet in der Region verankern soll», gibt sie Einblick. Sie möchte die hohe Lebensqualität in Eggenwil langfristig erhalten. «Dazu gehören eine sorgfältige Siedlungsentwicklung, der Schutz unserer wertvollen Natur- und Naherholungsräume sowie konkrete Schritte für Biodiversität und Klimaschutz.»
Feuerwehrkommandant kandidiert
Nicola René Altschul ist im Dorf aufgewachsen und lebt heute mit seiner Familie hier. Seit 20 Jahren arbeitet er als Polizist bei der Kantonspolizei Aargau, die letzten fünf Jahre in einer Kaderposition. Berufsbegleitend absolvierte er das Studium der Rechtswissenschaften und erwarb den Master of Law. Altschul musiziert in der Musikgesellschaft Eggenwil und amtete da auch als Vorstandsmitglied und Präsident. Er ist Kommandant der Feuerwehr Eggenwil und Präsident der Feuerwehrkommission. Nicola René Altschul kandidiert als Gemeinderat, weil er im Dorf tief verwurzelt ist. «Als Gemeinderat würde ich mich für zukunftsorientierte Infrastruktur, einen gesunden Finanzhaushalt und eine enge Zusammenarbeit mit den Vereinen, der Schule und den Kommissionen einsetzen.» Die grösste Herausforderung sieht er in der Schulraumplanung. «Angesichts der stetig wachsenden Zahl von Schülerinnen und Schülern wird die Gemeinde in den kommenden Jahren die Thematik der Schulraumerweiterung gezielt angehen müssen. Eggenwil muss über ausreichend Schulräume verfügen, um optimale Rahmenbedingungen für erfolgreiche Schuljahre zu sichern.» Altschul legt grossen Wert auf die Eigenständigkeit von Eggenwil. «Wo immer sinnvoll, darf einer vertieften Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden aber nichts im Wege stehen. In diesem Zusammenhang darf man gespannt auf die Ergebnisse des Projekts ‹Kleeblatt› der Gemeinden Bremgarten, Zufikon, Berikon, Rudolfstetten und Widen sein.» Als Gemeinderat möchte er sich insbesondere in den Bereichen öffentliche Ordnung, Sicherheit, Bildung und Kultur engagieren. «Als Polizist, Feuerwehrkommandant, Vereinsmitglied und Familienvater liegen mir diese Themen besonders am Herzen, und ich bringe praktische Perspektiven aus Einsatz, Prävention, Vereinsleben und Familienalltag ein.»
Infrastruktur weiterentwickeln
Maurice Severin Macchi ist Projektleiter Gebäudeautomation und Vater eines Sohnes. Er wohnt seit zweieinhalb Jahren im Dorf und zählt zu seinen Hobbys Fotografie, Feuerwehr und Angeln. «Durch meine berufliche Tätigkeit in der Gebäudeautomation bin ich mit komplexen Projekten, Schnittstellenarbeit und klarer Verantwortung vertraut», erklärt er. «Zudem könnte ich meine Erfahrung im Bauwesen einbringen.» Die Sanierung des Schulhauses sei sicherlich ein zentraler Punkt, der gut durchdacht und sorgfältig geplant werden müsse. «Dabei spielen die Finanzierung, ein realistischer Zeitplan sowie die Einbindung der Bevölkerung in den Entscheidungsprozess eine wesentliche Rolle.» Im Bildungsbereich sei eine Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden unverzichtbar. «Jugendliche aus Eggenwil besuchen die Oberstufe in Bremgarten. Solche Kooperationen sichern ein gutes Angebot, ohne unsere Eigenständigkeit aufzugeben.» Als Gemeinderat möchte er dazu beitragen, dass das Dorf seine Infrastruktur effizient, nachhaltig und zukunftsorientiert weiterentwickelt.
Synergien nutzen
Seit rund zwölf Jahren lebt der Biochemiker Sebastian Meyer im Dorf. Er arbeitet in der Geschäftsleitung eines biotechnologischen Forschungsunternehmens. Der Vater von zwei Kindern treibt gerne Sport und ist häufig auf kurzen oder längeren Läufen an der Reuss anzutreffen. Er schätzt die Arbeit des bestehenden Gemeinderats sehr. «Die Anfrage eines amtierenden Gemeinderatsmitglieds hat mich motiviert, meine beruflichen und persönlichen Erfahrungen sowie neue Perspektiven aktiv einzubringen. Es ist mir ein Anliegen, dass sich die Gemeinde langfristig und nachhaltig orientiert», erklärt er. Aus seiner Sicht ist Eggenwil aktuell sehr solide und vorausschauend aufgestellt. «Eine zentrale Herausforderung sehe ich darin, die Qualität unserer Schule sowie der Tagesstrukturen nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.» Meyer schätzt die Unabhängigkeit der Gemeinde. «Eine Zusammenarbeit mit anderen Orten ist insbesondere dann angebracht, wenn durch gemeinsame Projekte oder Dienstleistungen Synergien genutzt und Ressourcen effizienter eingesetzt werden können, sodass die Qualität der Angebote für alle Beteiligten steigt.» Grundsätzlich sei er offen, gemeinsam mit dem Team zu evaluieren, in welchen Bereichen seine Erfahrungen und Kompetenzen am effektivsten eingesetzt werden können. «Dabei stehe ich für eine konstruktive Zusammenarbeit und stelle die Bedürfnisse des Gremiums sowie der gesamten Gemeinde über persönliche Präferenzen.» Ein besonderes Anliegen sei ihm jedoch der Bereich Schule und Bildung.