Dreierpaket bewilligt
22.11.2022 Unterlunkhofen, KelleramtBei der Gemeindeversammlung in Unterlunkhofen kam es zu weniger Diskussionen als erwartet. Die Anwesenden genehmigten Kredite für die Rottenschwiler-Strasse mit Radweg, Werk leitungen und Hochwasserschutz am Arnerbach. Start der Arbeiten ist voraussichtlich im Jahr 2026. Bis dann werden die ...
Bei der Gemeindeversammlung in Unterlunkhofen kam es zu weniger Diskussionen als erwartet. Die Anwesenden genehmigten Kredite für die Rottenschwiler-Strasse mit Radweg, Werk leitungen und Hochwasserschutz am Arnerbach. Start der Arbeiten ist voraussichtlich im Jahr 2026. Bis dann werden die gröbsten Mängel behoben. --red
Grünes Licht erteilt
«Gmeind» Unterlunkhofen: Kredite für Strasse mit Radweg, Werkleitungen und Hochwasserschutz bewilligt
Das war so nicht zu erwarten gewesen: An der Informationsveranstaltung vor einer Woche wurde über die Linienführung des Radwegs von der Reussbrücke ins Dorfzentrum heftig debattiert, an der «Gmeind» am letzten Freitag gab es dazu nur wenige Wortmeldungen. Dafür rückt demnächst ein anderes Strassenstück ins Zentrum des Interesses.
Erika Obrist
Dass die Rottenschwilerstrasse vom Dorfzentrum bis zur Reussbrücke saniert werden muss, weiss jede und jeder in Unterlunkhofen. Zu schlecht ist ihr Zustand. Wenn die Strasse schon aufgerissen wird, dann sollen auch die Trinkwasser- und Abwasserleitungen darin erneuert werden, ebenso die Anlagen der Strassenbeleuchtung und der Elektrizitätsversorgung. Gleichzeitig soll auch der Hochwasserschutz Arnerbach, der neben der Rottenschwilerstrasse verläuft, umgesetzt werden, sagte sich der Gemeinderat. Gleicher Ansicht ist auch der Kanton, Besitzer der Kantonsstrasse und Herr über die Gewässer. «Indem wir Strassensanierung, Werkleitungen und Hochwasserschutz miteinander ausführen, können wir Synergien nutzen», zeigte Ammann Peter Hochuli auf. Die drei Kreditvorlagen, über die es zu befinden galt an der «Gmeind», seien integral miteinander verknüpft.
Start voraussichtlich im Jahr 2026
Am Innerortsabschnitt der Strassensanierung muss die Gemeinde 35 Prozent der Kosten übernehmen. Die beiden Buswartehäuschen muss sie selber bezahlen. Die Kosten des Ausserortsabschnitts übernimmt der Kanton. Er will im Zuge der Sanierung auch die Radweglücke von der Reussbrücke zum Dorfzentrum schliessen. An der Informationsveranstaltung am 14. November war die Linienführung des Radwegs umstritten. «Wir haben mehrere Linienführungen geprüft im Vorfeld», sagte René Wernli, Vertreter des Kantons, an der Gemeindeversammlung. Schliesslich habe man sich für die Variante entlang des Arnerbachs entschieden. Diese habe zudem den Vorteil, dass der Weg kürzer sei als bei anderen Varianten und somit weniger Land benötige. Vizeammann Siegfried Braun stellte das Vorhaben vor. «Wir sind seit neun Jahren am Planen», zeigte er auf. Die Bauzeit dürfte wohl anderthalb bis zweieinhalb Jahre dauern. Jetzt sei über den Kredit zu befinden. Danach folge die Auflage des Bauprojekts mit Einsprachemöglichkeit. Der Baustart erfolge voraussichtlich im Jahr 2026.
Vom Widerstand gegen den Radweg war während der Beratung nur noch wenig zu spüren. Gefragt wurde, ob die gröbsten Mängel an der Strasse noch provisorisch behoben würden. Ja, der Unterhalt werde fortgeführt, so die Antwort. Die Anzahl der Kandelaber wurde als zu hoch angesetzt gerügt. «Es sind inzwischen schon weniger», so die Antwort von Siegfried Braun.
Ein Teilnehmer wünschte sich eine Vollsperrung der Rottenschwilerstrasse während der Sanierung; so sei man schneller fertig und es koste weniger. «Wir stimmen heute über Geld ab, nicht über die Ausführungsplanung», antwortete Ammann Peter Hochuli. Die Abstimmung brachte dann ein deutliches Resultat: Der Kredit von 847 515 Franken für die Strassensanierung innerorts mit zwei Buswartehäuschen wurde mit grossem Mehr bei 9 Nein bewilligt. Damit war das erste Stück des dreiteiligen Päckli überraschend schnell geschnürt.
Neue Leitungen und Überarbeitung des Reglements
Das zweite und dritte Stück, 1,48 Millionen Franken für die Werkleitungen und 1,089 Millionen Franken für den Hochwasserschutz Arnerbach, stellte Ressortvorsteher Erwin Bürgisser ausführlich vor. «Das ist ein Zweigenerationenprojekt», sagte er. Denn neue Werkleitungen sollten 40 bis 50 Jahre halten. Mindestens. Die Debattierlust schien den Anwesenden vergangen zu sein, denn es wurden keine Fragen gestellt. Beide Kredite wurden einstimmig (Werkleitungen) beziehungsweise mit einer Nein-Stimme (Hochwasserschutz) genehmigt. Ebenfalls einstimmig und ohne Diskussion genehmigt wurden 297 900 Franken für die generelle Entwässerungsplanung 2. Generation und 186 500 Franken für die Erneuerung der Steuerungen und Schaltschränke in der Wasserversorgung.
Das Budget 2023, vorgestellt von Gemeinderat Alec von Tavel, rechnet mit einem Aufwandüberschuss von 423 450 Franken. Dies bei einem unveränderten Steuerfuss von 69 Prozent. Unter dem Strich resultiert ein Finanzierungsfehlbetrag von fast 670 000 Franken. Damit steigt die Nettoschuld der Gemeinde auf rund 3,5 Millionen Franken an.
Da die Eigenwirtschaftsbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung seit Jahren nicht kostendeckend wirtschaften und eine Nettoschuld ausweisen, müssen die Reglemente nun angepasst werden. Anders ausgedrückt: Es zeichnet sich eine Gebührenerhöhung ab. Das Budget 2023 wurde schliesslich einstimmig angenommen.
Zu guter Letzt kündigte Gemeinderat Dominique Tschudin an, dass vom 15. bis 17. September 2023 ein grosses Dorffest steigen wird. Das Organisationskomitee hat bereits einige Pflöcke eingeschlagen. Am 1. Dezember findet ein Treffen mit den Vereinsspitzen statt. Danach werde die Detailplanung an die Hand genommen. Darauf liess sich beim anschliessenden Apéro anstossen.
Die Beschlüsse
108 von 1088 Stimmberechtigten nahmen an der Gemeindeversammlung in der Mehrzweckhalle teil. Sie fassten folgende Beschlüsse einstimmig oder mit grossem Mehr: 1. Ja zum Protokoll vom 10. Juni. – 2. Ja zu einem Einbürgerungsgesuch. – 3. Ja zum Kredit von 847 515 Franken für die Sanierung der Rottenschwilerstrasse innerorts mit zwei Buswartehäuschen (9 Nein). – 4. Ja zum Kredit von 1,48 Millionen Franken für die Sanierung der Trinkwasser- und Abwasserleitungen sowie Strassenbeleuchtung und Elektrizitätsversorgung entlang der Rottenschwilerstrasse und des Arnerbachs. – 5. Ja zum Kredit von 1,089 Millionen Franken für den Hochwasserschutz am Arnerbach (1 Nein). – 6. Ja zum Kredit von 297 900 Franken für die generelle Entwässerungsplanung 2. Generation. – 7. Ja zum Kredit von 186 500 Franken für die Erneuerung der Steuerungen und Schaltschränke in der Wasserversorgung. – 8. Ja zur Kreditabrechnung Infrastruktur Tagesstrukturen. – 9. Ja zum Budget 2023 mit dem unveränderten Steuerfuss von 69 Prozent. Mit Ausnahme der Einbürgerung unterliegen alle Beschlüsse dem fakultativen Referendum. --eob
Für 10 Wochen gesperrt
Unter «Verschiedenes» informierte der Gemeinderat über den Fortgang der Arbeiten an der Zugerstrasse. Diese verlaufen nach Plan. Bald kommt man zu einem Abschnitt, der die ganze Bevölkerung betreffen wird. Wenn die Etappe «Einmündung Rottenschwilerstrasse in die Zugerstrasse» in Angriff genommen wird, erfolgt eine Vollsperrung des obersten Teils der Rottenschwilerstrasse, weil derart viele Werkleitungen im Einmündungsbereich verlaufen. Die Vollsperrung beginnt voraussichtlich am 6. Februar 2023 und dauert rund zehn Wochen.
In dieser Zeit sind die Bushaltestellen Gemeindehaus aufgehoben. Das Postauto von Muri darf via Hinterdorfstrasse auf die Zugerstrasse und Richtung Oberlunkhofen verkehren.
Es bedient dann die Haltestellen Breitenäcker und Mühlegg. In der Gegenrichtung ebenso. Alle Einwohnerinnen und Einwohner westlich der Zugerstrasse (Richtung Reuss) müssen ebenfalls die Hinterdorfstrasse benützen, wenn sie Richtung Bremgarten oder Oberlunkhofen wollen. Der auswärtige Verkehr wird grossräumig umgeleitet via Bremgarten und Ottenbach. Die Regionalpolizei werde dafür besorgt sein, dass die Sicherheit auf der Hinterdorfstrasse, an der sich auch die Schulanlage befindet, gewährleistet ist. --eob