Drei Gekrönte und viel Frohsinn
10.01.2023 BremgartenDer Neujahrsapéro des hgv und der FAB lockte zahlreiche Menschen in den Zeughaussaal
Bremgartens Politik und Gewerbe blickt trotz einiger Sorgen mit Zuversicht ins neue Jahr, das fürs Städtli ein ganz besonderes werden soll.
Marco ...
Der Neujahrsapéro des hgv und der FAB lockte zahlreiche Menschen in den Zeughaussaal
Bremgartens Politik und Gewerbe blickt trotz einiger Sorgen mit Zuversicht ins neue Jahr, das fürs Städtli ein ganz besonderes werden soll.
Marco Huwyler
«Apéro mit Überraschung» stand in der Einladung. Wobei das mit der Überraschung ziemlich relativ gewesen sein sollte. Lediglich Neuzuzüger oder Vergessliche dürften nicht gewusst haben, was auf sie zukommt an diesem fröhlichen Abend, zu dem man im Zeughaus zusammengekommen war, um gebührend aufs neue Jahr anzustossen. Der Apéro, welchen der Handwerker- und Gewerbeverein Bremgarten (hgv) traditionell gemeinsam mit den Fachgeschäften der Altstadt (FAB) organisiert, läuft seit Jahren gleich ab – inklusive Überraschung. Diese besteht aus Dreikönigskuchen für alle Anwesenden. Wobei drei Könige gekürt werden, welche jeweils in den Genuss eines Gutscheins kommen. Sonja Barbato, Marcel Burri und Elfi Spicher hiessen dieses Jahr die Glücklichen.
«allBeats» sorgen für Stimmung
Nach der Coronapause wurden 2023 zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder Bremgarter Könige und Königinnen auf diese Art und Weise gekürt. Vorausgegangen war dem Kuchenschmaus, zu dem selbstverständlich mit einigen Gläsern Stadtberger (oder Orangensaft) angestossen wurde, eine warme Zeremonie mit Neujahrsansprachen und musikalischer Umrahmung. «Wir haben aus den Erfahrungen von den Vorjahren gelernt und wollen Verdurstungsfälle vermeiden», eröffnete hgv-Präsident Andreas Burlet den Abend mit launigen Worten. «Deshalb dürft ihr euch gerne auch schon während des Musikprogramms mit Getränken eindecken.» Die Umsetzung des neuen Anti-Durst-Konzepts funktionierte dann allerdings nur teilweise, denn das Publikum blieb auch während der gelungenen gesanglichen Darbietung von «allBeats» brav sitzen und musste ein zweites Mal aufgefordert werden, sich doch nun am reichlich befrachteten Buffet bitte gütlich zu tun. Mal eröffnet wurde dies dann aber zur Genüge getan. Die zehn grossen Dreikönigskuchen waren schon nach wenigen Minuten verschwunden.
Aus Veränderungen Verbesserungen machen
Vielleicht mag die verhaltene Zuversicht, die Raymond Tellenbach bei seiner Ansprache verströmte, zum Hunger und Durst der Anwesenden beigetragen haben. Der Stadtammann, der von Burlet mit den hochtrabenden Worten «The One and Only Raymond Tellenbach» angekündigt wurde, stellte trotz den zahlreichen Schwierigkeiten, die ein kompliziertes Jahr 2022 mit sich gebracht hatte, das Positive in den Vordergrund seiner Rede.
Die Energiekrise sei eine Herausforderung, die man gemeinsam anpacken und bewältigen werde, meinte der Ammann. Dabei gelte es konstruktiv nach Lösungen zu suchen. «Veränderungen scheinen angesichts der globalen Entwicklung zur Normalität und unserem Alltag zu werden.» Auf Corona samt aller Begleiterscheinungen für unseren Alltag folgte der Ukraine-Krieg mit seinen ebenso unerfreulichen Nebeneinflüssen. «Die Kunst wird es sein, dass wir aus solchen notgedrungenen Veränderungen langfristige Verbesserungen werden lassen», sagte Tellenbach in seiner Rede. Damit dies gelinge, fordere es «Mut, Gemeinsamkeit und Respekt». Der Stadtammann verwies auf die Arbeit, die nötig sei und momentan stattfinde, angesichts von zahlreichen Ukraine-Flüchtlingen und der Energiemangellage. Notfallszenarien habe man bereits durchgespielt. «Untersuchungen haben etwa gezeigt, dass wir in Bremgarten noch einen Tag lang genügend Wasser für alle hätten, wenn die Versorgung zusammenbricht. Zumindest wenn nicht alle gleichzeitig baden.» So sollte in Bremgarten auch in absoluten Notfällen nicht gleich Panik ausbrechen.
2023 voller Highlights
Aus lokaler Sicht dominierte 2022 aber das Positive, auf das man gerne zurückschaue. «Mit dem Promenadenfest, der brega, den gelungenen Märkten und nicht zuletzt dem hervorragenden Weinjahrgang», meinte Tellenbach verschmitzt. Und 2023 sollte dieses, was Highlights anbelangt, sogar noch toppen. «Bald kommen Fasnacht und der Reusslauf. Dann die Operette und Ende Juni der Höhepunkt, auf den wir uns alle freuen. Die erste Ausgabe des Leuefäschts. Für Bremgarten wird es mit Bestimmtheit ein besonderes Jahr.»
Ein Jahr, auf das im Anschluss von den rund 120 Gästen voller Vorfreude und Frohsinn angestossen werden konnte. Bleibt bloss zu hoffen, dass die internationale Entwicklung heuer für einmal keine dieser herben und das Gesamtbild prägenden Einschnitte bereithält. Auf dass 2023 ein wenig so werden soll wie die Überraschung des Bremgarter Neujahresapéros. Herrlich vorhersehbar.