Diskussionen erst zum Schluss
25.11.2022 Künten, Region Bremgarten«Gmeind» genehmigte alle Traktanden
Eine ruhige Gemeindeversammlung erlebte Künten am letzten Dienstagabend in der Mehrzweckhalle. Alle Anliegen des Gemeinderates wurden mit grossem Mehr genehmigt. Fragen und Diskussionen gab es vor allem unter ...
«Gmeind» genehmigte alle Traktanden
Eine ruhige Gemeindeversammlung erlebte Künten am letzten Dienstagabend in der Mehrzweckhalle. Alle Anliegen des Gemeinderates wurden mit grossem Mehr genehmigt. Fragen und Diskussionen gab es vor allem unter «Verschiedenes».
Roger Wetli
Der Verkehr beschäftigt in vielen Gemeinden, so auch in Künten. Unter «Verschiedenes» bemerkte eine Anwesende, dass sie nicht glücklich mit der Situation des Fussgängerstreifens beim Volg ist. Besonders für Kinder sei es hier gefährlich. «Ich habe kürzlich eine Weiterbildung zum Thema Schulwegsicherheit gemacht», erklärte die Gemeinderätin Seraina van Baar. «Wir werden die Situation im Auge behalten.» Jemand anderes bemerkte, dass auf der Strasse nach Bellikon trotz Tempo 30 weiterhin gerast werde und um die Firma Taracell herum eine Abkürzung genommen wird. «Könnte man da nicht eine ‹Kein Vortritt›-Signalisation installieren?» Das sei leider nicht möglich, beteuerte Vizeammann Yves Moser. «Wir haben ein Zonenkonzept. Und darin steht, dass überall das Gleiche gelten soll, also Rechtsvortritt. Dies, um die Fahrzeuglenker nicht zu verwirren.» Das Konzept sei bewilligt. Weitere Anpassungen seien erst möglich, wenn Geschwindigkeitsmessungen einen Handlungsbedarf nachweisen. «Allerdings stellen wir fest, dass ein sichtbarer Radar ein angepasstes Fahrverhalten verursacht. Zudem täuscht die tatsächliche gefahrene Geschwindigkeit Fussgänger oft.»
Strassenlampen in Quartieren früher abschalten
Jemand anderes wollte wissen, wieso die Strassenlampen aktuell erst um 0.30 Uhr abgeschaltet werden. Gerade in Quartieren sei dies doch aus Energiespargründen bereits vorher möglich. «Wir haben das so gewählt, damit die Einwohner nach dem letzten Bus noch Licht haben», gab Gemeindeammann Daniel Schüepp Einblick. «Ob es technisch möglich ist, die Strassenlampen in den Quartierstrassen zu einem anderen Zeitpunkt als diejenigen an der Kantonsstrasse abzuschalten, werden wir gerne prüfen.» Und Yves Moser ergänzte: «Wir haben bei der Abschaltung neben dem Energiesparen auch das Sicherheitsgefühl der Einwohner in die Überlegungen einbezogen. Und dieses ist in der Regel höher, wenn die Laternen brennen.» Er erklärte zudem, dass die Gemeinde die Lampen nach und nach auf LED umstellen würde, wenn gerade an den Strassen und Laternen Unterhaltsarbeiten vorgenommen werden.
Arbeit der Schulsozialarbeit nimmt zu
Bei den regulären Traktanden gab vor allem die Erhöhung der Stellenprozente der Schulsozialarbeit von 10 auf 20 Prozent etwas zu reden: «Reichen diese zehn Prozent mehr?», wollte eine Stimmberechtigte wissen. «Das sollte es», gab sich Seraina van Baar zuversichtlich. «Wir haben diese Stellenprozenterhöhung mit der Stelleninhaberin und der Schulleitung abgesprochen.» Nötig wird diese Stellenprozenterhöhung, weil die Gesellschaft in den letzten zehn Jahren grosse Veränderungen durchgemacht und sich auch die Schule verändert hat. «Heute werden in einer Klasse Schüler aus allen sozialen Schichten unterrichtet. Es gibt solche mit Lernschwächen und solche, die mit schweren Schicksalsschlägen in ihrer Familie konfrontiert sind. Solche Fälle haben deutlich zugenommen», so van Baar. Auch diesem Vorstoss wurde schliesslich mit grossem Mehr zugestimmt.
Das Heft in den eigenen Händen halten
«Was würde passieren, wenn wir heute den Verpflichtungskredit für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung ablehnen würden?», wollte jemand bei diesem Traktandum wissen. «Dann werden wir es wohl immer wieder bringen müssen», mutmasste Yves Moser. «Und irgendwann wird der Kanton uns wohl sagen, was Sache ist. Stimmen wir heute zu, behalten wir das Heft in unserer Hand.» Der Vizeammann betonte, dass diese Gesamtrevision die Chance biete, sich mit der Gemeinde auseinanderzusetzen. Also zu schauen, wo sie heute steht und wie sie sich entwickeln könnte. «Die Nutzungsplanung ist eigentümerverbindlich. Deren Revision dauert wohl rund sechs Jahre. Der Kredit von 320 000 Franken betrifft die ganze Phase. Mit einer öffentlichen Mitwirkung rechnen wir in den Jahren 2025/2026.» Auch hier gab es keine Neinstimmen.
Zum Schluss erklärte Gemeindeammann Daniel Schüepp, wieso dieses Jahr die Gemeindeversammlungen an Dienstagen stattgefunden haben, während es im letzten Jahr jeweils Montage waren. «Wir möchten damit verschiedenen Stimmberechtigten die Möglichkeit bieten, teilzunehmen. Deshalb werden wir sie im nächsten Jahr an Mittwochen durchführen.» Bereits vorher werden die Künter Einwohnerinnen und Einwohner Gelegenheit haben, mit dem Gemeinderat ins Gespräch zu kommen. Am 1. Januar findet der Neujahrsapéro um 18 Uhr statt.
Die Beschlüsse
An der Künter Gemeindeversammlung am letzten Dienstagabend nahmen 52 von 1264 Stimmberechtigten teil. Sie nahmen alle Vorstösse mit grossem Mehr an. Es sind dies: 1. Protokoll 21.Juni. – 2. Budget 2023. – 3. und 4. Einbürgerungsgesuche von zwei Personen. – 5. Verpf lichtungskredit von 320 000 Franken für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung. – 6. Gesuch um Pensenerhöhung der Schulsozialarbeit. --rwi