Persönliche Märt-Geschichte einer Tassensammlerin
Es gibt sie tatsächlich, die Weihnachtsengel am Christchindli-Märt. Leserin Magdalena Jenni hat sie zwei Mal getroffen. Wie die leidenschaftliche Glühweintassen-Sammlerin ihre Kollektion doch noch ...
Persönliche Märt-Geschichte einer Tassensammlerin
Es gibt sie tatsächlich, die Weihnachtsengel am Christchindli-Märt. Leserin Magdalena Jenni hat sie zwei Mal getroffen. Wie die leidenschaftliche Glühweintassen-Sammlerin ihre Kollektion doch noch vervollständigte.
Christchindli-Märt 2022: «Mein Mann und ich bummeln durch den Markt, halten an einem Glühwein-Stand und wollen den feinen, exklusiven Glühwein samt Tasse 2022 kaufen. ‹Wir haben leider keine Tassen von 2022 mehr, ich kann Ihnen nur noch jene von 2020 anbieten.› (2020 fand coronabedingt nur eine Mini-Ausgabe des Christchindli-Märts statt.) Enttäuscht lehnte ich das freundliche Angebot ab. Wir zogen weiter, zum nächsten Glühweinstand. Dieselbe Antwort. Am letzten Stand, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, sagte eine Frau hinter der Theke: ‹Jemand wollte die Tasse nicht und hat sie stehen gelassen, Sie können diese haben!› Freudig liess ich die Tasse mit Glühwein füllen, war überglücklich, feinen Glühwein zu geniessen und meine Sammlung an Christchindli-Märt-Tassen zu vervollständigen.»
Besuch von der Engelin
Sonntag, 10. Dezember 2023: «Nach der Jodler-Messe in der Kapuzinerkirche steuerte ich zielbewusst auf den ersten Glühwein-Stand zu. ‹Die Tassen sind seit gestern Abend schon ausverkauft.› Ja stärnefüfi, können die nicht mehr Tassen herstellen lassen, das darf doch nicht wahr sein! Ich probiere es an den anderen Ständen, waren meine Gedanken. Überall dieselbe Antwort. Nur von 2020 hätte ich noch zig Tassen bekommen. So bummelten mein Mann und ich durch den Markt, kauften da und dort etwas, und schlenderten schliesslich durch die Antonigasse wieder Richtung Obertorplatz. Aber Halt. An der Antonigasse fanden wir das Christchindli-Märt-Büro. Ganz unscheinbar, bescheiden. Wir traten ein und klagten der anwesenden Frau unsere Sorge und Enttäuschung.
‹Ich habe zu Hause noch eine einzige, Sie können diese haben.› Ich musste mich kurz kneifen, um sicher zu sein, dass ich nicht träumte. Wir tauschten Adressen und Telefonnummern aus, ich bezahlte die Tasse und wir vereinbarten, dass ich diese am Montag bei ihr abhole. ‹Vielleicht macht mein Mann ja noch einen Ausflug auf den Mutschellen, dann legt er Ihnen die Tasse in den Briefkasten.› Ich war überglücklich, die zweite Weihnachtsengelin getroffen zu haben. Kurz nach 19 Uhr läutete es an der Haustür. Der Christchindli-Märt-Engel brachte mir die ersehnte Tasse persönlich. So viel Freude, so viel Glück an einem Tag! Ich habe riesig Freude an meiner kompletten Tassensammlung. Vom ersten Adventssonntag bis zum Dreikönigstag kommen die täglich auf den Tisch. Und die Moral von der Geschichte? Erstens: Engel sind weiblich. Zweitens: 2024 gehe ich am Donnerstag um 13.30 Uhr an den Christchindli-Märt!» --red