Die attraktivste Region
09.09.2025 Mutschellen, Vereine, Kelleramt, GewerbeVieles vereint
Repla Mutschellen-Reusstal-Kelleramt traf sich
In Rudolfstetten-Friedlisberg tagte der Vorstand des Regionalplanungsverbands Mutschellen-Reusstal-Kelleramt zu seiner Sitzung. Neben den Zwischenberichten der verschiedenen Arbeitsgruppen zu ...
Vieles vereint
Repla Mutschellen-Reusstal-Kelleramt traf sich
In Rudolfstetten-Friedlisberg tagte der Vorstand des Regionalplanungsverbands Mutschellen-Reusstal-Kelleramt zu seiner Sitzung. Neben den Zwischenberichten der verschiedenen Arbeitsgruppen zu Themen wie Verkehr, Standortförderung, Windkraft, nachhaltige Entwicklung und das regionale Sportanlagenkonzept gab es auch Inputreferate. Eines davon hielt Architekt und Gewerbevereinspräsident Christian Füglistaller. Er lobte die Region als attraktiv und als eine Gegend, die vieles vereint. Betonte aber auch Verkehrsprobleme und steigende Wohnkosten.
Florian Innemann von Espace Suisse forderte neue Nutzungen für Erdgeschosse, da traditionelle Konzepte veralten. --red
Der Regionalplanungsverband Mutschellen-Reusstal-Kelleramt traf sich in Rudolfstetten
Gleich zwei externe Personen begrüsste die Repla Mutschellen-Reusstal-Kelleramt an ihrer Sitzung. Der Architekt und Gewerbevereinspräsident Christian Füglistaller und Florian Innemann von Espace Suisse sprachen zu den Gemeinderatsmitgliedern.
Roger Wetli
«Das hier ist die attraktivste Region von ganz Zürich – und das im Aargau», zitierte Christian Füglistaller einen Neuzuzüger, mit dem er beim «Kino uf em Dorfplatz» in Rudolfstetten-Friedlisberg ins Gespräch gekommen war. Füglistaller ist Architekt und Präsident des Gewerbevereins Mutschellen und Umgebung. An der Repla-Sitzung zeigte er seine Sicht auf die Region und legte dabei den Fokus auf den Mutschellen. «Im Vergleich zu vor 70 Jahren erfolgte hier ein Wandel von Dörfern zu Agglomerationsgemeinden. Es ist eine lebendige Gegend, die sehr vieles vereint.» Füglistaller zählte dazu die Nähe zu verschiedenen städtischen Zentren, den Weitblick, die Naherholungsgebiete und die vielen Vereinsanlässe wie etwa das Mutschälle Fäscht auf.
«Gleichzeitig ist der Verkehr eine Herausforderung. Und der Wohnraum wird knapp und dadurch teurer.» Das Gewerbe müsse attraktive Arbeitsplätze bieten, damit die Fachkräfte hier und nicht in Zürich arbeiten. «Das Gewerbe macht zwar teilweise Lärm, schafft aber Arbeitsplätze und auf dem Mutschellen rund 170 Lehrstellen. Zudem sponsert es verschiedene Veranstaltungen», so der Architekt. In Zukunft müsse man schauen, dass Wohnen weiterhin mit Qualität möglich sei und es Begegnungsorte und Grünräume gebe. «Zusammen mit der Politik und der Verwaltung kann das Gewerbe die Region weiterbringen», ist er überzeugt. «Dies mit Herz für die Menschen und Verstand für die Region.»
Veraltete Logik
Einen etwas anderen Fokus legte Florian Innemann von Espace Suisse, dem Schweizer Verband für Raumplanung und Umweltfragen, in seinem Vortrag.
Die Organisation berät Gemeinden und Städte in raumplanerischen Fragen. «Die alte Logik in Städten funktioniert heute oft nicht mehr. Also dass sich im Untergeschoss ein Laden oder Restaurant befindet und darüber gewohnt wird. Dies, weil die Bevölkerung lieber in Shops auf der grünen Wiese und im Internet einkauft.» Gefragt sei Wohnraum nicht nur in Dörfern, sondern auch in Altstädten. «Deshalb sollten in Erdgeschossen mit Rücksicht auf den historischen Kontext Wohnungen dort eingebaut werden, wo sonst dauerhaft leere Ladenlokale entstehen», so Innemann. Entscheidend, um einen Ort erfolgreich in die Zukunft zu bringen, seien immer Personen, die sich vor Ort sehr stark und dauerhaft dafür einsetzen würden. «Das zeigt unsere Erfahrung bei Ortschaften, die wir in diesem Prozess begleitet und beraten haben.» Entscheidend bei geplanten Änderungen der baulichen Rahmenbedingungen in Quartieren sei der Dialog. «Damit konnten wir bereits viele Blockaden lösen.»
Teilnahme an Palettenmesse
An der eigentlichen Repla-Sitzung wurden Zwischenergebnisse aus verschiedenen Arbeitsgruppen vorgestellt. «Bitte macht euch bereits jetzt Gedanken bezüglich Fahrplanbegehren ab 2027/28», ermutigte der Oberlunkhofer Gemeindeammann Alain Maître im Rahmen der Arbeitsgruppe Verkehr. «Und gebt auch bereits abgelehnte Begehren nochmals ein, wenn sie noch aktuell sind. Man weiss nie, ob sie doch noch berücksichtigt werden.» Neu gegründet ist die Arbeitsgruppe «Standortförderung». Diese hatte ihre Startsitzung Ende August. Für 2026 sind drei Sitzungen geplant. Die Arbeitsgruppe wird ihren ersten öffentlichen Auftritt an der Palettenmesse am 4. November in Bremgarten haben. Die Arbeitsgruppe «Nachhaltige Raumentwicklung» befasst sich unter anderem mit möglichen Bauten von Windkraftanlagen in den benachbarten Zürcher Gemeinden. Diese betreffen insbesondere Arni und Jonen. Deren Entwicklung wird von der Repla beobachtet.
Der Bremgarter Stadtammann Raymond Tellenbach erklärte, wie es mit dem Regionalen Sportanlagenkonzept (RESAK) weitergeht. «Die Konzeptphase ist abgeschlossen. Der Schlussbericht ist noch ausstehend. Wir werden jetzt die konkreten Finanzierungsmodelle evaluieren.»