Derby mit Nachgeschmack
16.12.2025 Eishockey, SportFavorit setzt sich durch
Fi-Gö siegt im Eishockey-Derby
Die Überraschung im Freiämter Eishockey-Derby bleibt aus. Der HC Wohlen Freiamt zeigt zwar gegen den HC Fischbach-Göslikon eine gute Leistung, doch der Favorit beweist seine ...
Favorit setzt sich durch
Fi-Gö siegt im Eishockey-Derby
Die Überraschung im Freiämter Eishockey-Derby bleibt aus. Der HC Wohlen Freiamt zeigt zwar gegen den HC Fischbach-Göslikon eine gute Leistung, doch der Favorit beweist seine Klasse und ist in den entscheidenden Situationen effizienter. Am Ende steht es 5:1 für die Fischbach-Gösliker. Wermutstropfen ist die Verletzung ihres Spielertrainers Michel Simmen, der jetzt zwei wichtige Spiele verpasst. --jl
3. Liga: HC Wohlen Freiamt – HC Fischbach-Göslikon 1:5 (1:3, 0:1, 0:1)
Der HC Fischbach-Göslikon hat im Freiämter Derby seine Favoritenrolle bestätigt. Der HC Wohlen Freiamt zeigt eine gute Leistung und geht trotzdem leer aus. Fi-Gö gewinnt das Spiel, verliert aber Spielertrainer Michel Simmen.
Josip Lasic
Am Ende ist es deutlich. Kurz vor der Schlusssirene trifft Patrick Bula ins leere Wohler Tor und besiegelt den 5:1-Endstand. Der Frust bei Wohlen ist umso grösser. Seit Fi-Gö die Favoritenrolle im Freiämter Derby hat, konnten die «Huskies» selten so gut mithalten. Trainer Patrick Siegwart setzte alles auf eine Karte, nahm Goalie Maurits de Jongh vom Eis und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Doch es sollte nicht sein. «Das ärgert mich», sagt Siegwart. «In diesem Spiel wäre mehr drin gewesen, wenn wir effizienter gewesen wären. Stattdessen verlieren wir mit 1:5.»
Fi-Gö musste kurzfristig auf Michael Studer und Marc Gisin verzichten. Beide konnten aus familiären Gründen nicht mit dabei sein. Das brachte die geplanten Blöcke von Spielertrainer Michel Simmen durcheinander. Trotzdem ging der Favorit in der 5. Minute durch Carlos Zuberbühler in Führung. Keine 60 Sekunden später folgte aber der Ausgleich durch Pascal Gnepf. «Danach hatten wir defensiv das Spiel im Griff», sagt Siegwart. Die «Huskies» halten dem Druck des Favoriten gut stand und können sich auf de Jongh im Tor verlassen. So geht das bis zur 15. Minute. Dann bringt ein Doppelschlag der «Indianer» die Vorentscheidung. Vincenzo Di Federico trifft zum 2:1, kurz darauf erhöht Christoph Frei auf 3:1. Das ist das Resultat zur ersten Pause. Im zweiten Drittel kontrolliert Fi-Gö das Geschehen und lässt defensiv kaum etwas zu. Wohlen verteidigt ebenfalls gut – bis zur 28. Minute. Kevin Barz nutzt ein Powerplay und erhöht auf 4:1. «Sie konnten aus ihren Überzahlsituationen profitieren und Tore erzielen. Wir nicht», fasst Siegwart zusammen.
Verletzung vor den Topspielen
Im letzten Drittel setzt Wohlen alles daran, den Rückstand zu verkürzen und übt Druck auf das gegnerische Tor aus. Zunächst mit fünf Feldspielern, später mit einem Mann mehr. Doch Fi-Gös Defensive, Torwart Ramon Hüsser und die schwache Chancenverwertung der «Huskies» verhindern weitere Treffer. «Sie haben einen guten Torwart und wir lassen ihn noch besser aussehen, weil unsere Abschlüsse nicht gut sind», sagt Siegwart frustriert. «Unsere Offensivspieler stecken in einem Tief, sie grübeln zu viel, und das macht alles noch schwerer. Positiv ist, dass wir defensiv und kämpferisch eine gute Leistung gezeigt haben. Aber es ist ärgerlich, dass wir wieder ohne Punkte rausgehen.» Michel Simmen auf der Gegenseite ist deutlich zufriedener. «Trotz des chaotischen Starts und der Umstellungen der Blöcke haben wir die Aufgabe souverän gelöst», sagt der Spielertrainer. «Wohlen macht es uns nicht leicht. Sie spielen konsequent Manndeckung, das ist unangenehm. » Die «Sturm und Drang»-Phase der Wohler im letzten Drittel hat er aber nicht komplett mitbekommen. Er musste verletzt in die Kabine gebracht werden. Simmen war gerade erst nach einer Verletzung zurückgekehrt, die er sich gegen Burgdorf II zugezogen hatte. Bereits im zweiten Drittel des Spiels gegen Wohlen wird er hart in die Bande gecheckt. «Ich habe überlegt, nicht weiterzuspielen. Im Nachhinein wäre das besser gewesen», sagt er. Im letzten Drittel trifft ein Gegenspieler bei einem Zusammenstoss mit seinem Knie Simmens Oberschenkel. Der Muskel verkrampft, Simmen kann das Bein kaum noch bewegen. Mitspieler stützen ihn vom Eis. Das Knie beginnt ebenfalls zu schmerzen. Einen Tag später geht es ihm besser. Er rechnet nicht mit einer schweren Verletzung, wird aber die Spiele gegen Laufen und die Argovia Stars verpassen.
Strenges Programm bis Pause
Nach diesen Partien folgt die Weihnachtspause, in der Simmen seine Verletzung auskurieren kann. Es sind aber zwei wichtige Spiele, in denen er nicht mitwirken kann. Am Donnerstag wartet Tabellenführer Laufen im KBEHV-Cup. Im ersten Aufeinandertreffen in der Meisterschaft gab es einen souveränen 7:2-Sieg für Fi-Gö. Simmen warnt: «Das war zu Hause. Auswärts wird es schwieriger.» Das Spiel am Sonntag, 17.15 Uhr, gegen die Argovia Stars ist das Duell des Tabellenzweiten gegen den Tabellendritten. «Das wird ebenfalls herausfordernd. Aber ich bin aufgrund unserer Form optimistisch», berichtet der Spielertrainer. Die Verletzung ist dennoch ein Wermutstropfen.
Bei Wohlen ist hingegen Verunsicherung da. Sie gastieren am nächsten Samstag, 20.15 Uhr, bei Leader Laufen. Zuvor treffen sie heute Dienstag, 20.15 Uhr, im KEBHV-Cup auf Fi-Gö II. Gegen den Viertligisten könnten die «Huskies» Selbstvertrauen tanken, vor allem die zuletzt schwächelnde Offensive. «Aber so ein Spiel kann auch gefährlich sein. Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen», warnt Siegwart. Er denkt über Mentaltraining und gezieltes Torschusstraining für sein Team nach. Vielleicht gelingt es den «Huskies», in den verbleibenden Saisonspielen mehr zu erreichen als im Derby, das einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.




