Der Start macht Lust auf mehr
28.02.2023 Fahrwangen, Region UnterfreiamtGut besuchter Tag der offenen Tür beim Jugendtreff in Fahrwangen
Seit August ist die Fachstelle Jugend Oberes Seetal für die Offene Jugendarbeit in den Gemeinden Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden, Sarmenstorf und Seengen operativ verantwortlich. Mitte ...
Gut besuchter Tag der offenen Tür beim Jugendtreff in Fahrwangen
Seit August ist die Fachstelle Jugend Oberes Seetal für die Offene Jugendarbeit in den Gemeinden Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden, Sarmenstorf und Seengen operativ verantwortlich. Mitte Oktober konnte sie ihren Jugendtreff am Bündtenweg 1 in Fahrwangen in Betrieb nehmen.
Walter Minder
Wo einst Küchenartikel gelagert wurden, treffen sich heute Jugendliche aus den fünf Trägergemeinden zu altersgerechten Anlässen. Betreut werden sie von Thomas Meier (Leitung) und den beiden Jugendarbeiterinnen Anneli Biewald und Jarina Lochmann, noch bis Mitte Jahr unterstützt von Praktikantin Ona Obi.
Ein erster Rundgang durch den Jugendtreff überzeugt: Die Infrastruktur ist auf die Bedürfnisse der jugendlichen Gäste ausgerichtet. Thomas Meier: «Das meiste Mobiliar ist uns von Gemeinden und Schulen oder dank einer Lagerräumung gespendet worden. Und was handwerklich notwendig war, haben wir grösstenteils im Team erledigt.» Für die Bartheke im Empfangsbereich wurden Holzpaletten verwendet, «wobei wir beim Bau auch von Jugendlichen tatkräftig unterstützt worden sind».
Chillen im Herzstück
Im Discoraum, dem Herzstück des Jugendtreffs, stehen zwei Töggelikästen, die bei Bedarf zur Seite gestellt werden können, sowie das DJ-Mischpult. Auf dem Grossbildschirm werden Filme gezeigt oder er dient als Playstation. Meier: «Auf Wunsch der Jugendlichen haben wir mit Unterstützung durch die Trägergemeinden auch noch eine Küchenecke einrichten können. Denn was gibt es Gemütlicheres, als sich bei selbst gemachten Spaghetti mit Freunden zu unterhalten?» Und auch gemeinsame kulinarische Aktivitäten sind möglich, so steht am 8. März «Muffins backen» auf dem Programm.
Falls jemand nach einem stressigen Tag mit Aggressionsenergie geladen ist, kann er diese am Boxsack loswerden. Meier: «Wir hatten bisher diesbezüglich überhaupt keine Probleme und falls doch einmal Grenzen überschritten werden sollten, pflegen wir eine Kultur der 2., 3. und 4. Chance.» Auch auf die Bedürfnisse der Nachbarschaft wird Rücksicht genommen. So ist beispielsweise die Lautstärke der Musikbox vorgegeben, und auch Littering im Freien ist thematisiert.
Wunschzettel an der Wand
Damit der Jugendtreff bedarfsgerecht eingerichtet wurde, durften die Jugendlichen ihre Ideen auf einem grossen Wunschzettel festhalten. Jarina Lochmann: «Wenn wir für einen Wunsch eine Lösung finden, wird er umgesetzt und durchgestrichen.» Ein kurzer Blick bestätigt: Es ist schon mancher Wunsch erfüllt worden. Und trotzdem hofft sie, dass die Jugendlichen ihre Bedürfnisse noch aktiver melden, «denn nur wenn unser Angebot ihren Erwartungen entspricht, erfüllen wir auch die Erwartungen unserer Trägergemeinden».
Und wie gross ist das Interesse der Jugendlichen? Das Team freut sich, wie intensiv der Jugendtreff genutzt wird. Am Discoabend für Besucher ab der 8. Klasse nehmen bis zu 30 Jugendliche teil und auch die Freitagabende für die 6. und 7. Klassen sind bereits gut besucht. Auch Benjamin Frei aus Fahrwangen ist begeistert vom Jugendtreff, in dem er seit Beginn verkehrt und auch regelmässig mithilft – sei es beim Getränkeausschank oder bei handwerklichen Arbeiten. «Früher habe ich mich mit Kollegen an unterschiedlichen Orten getroffen, heute ist der Jugendtreff unser Hauptstandort.»
Auch Gemeinden sind zufrieden
Am Tag der offenen Tür sind auch Vertreter der Trägergemeinden zu Besuch. Esther Riedo, Leiterin Soziale Dienste Meisterschwanden, ist mit der Arbeit der Fachstelle sehr zufrieden. «Mit der Eröffnung des Jugendtreffs konnte ein wichtiger Schritt realisiert werden. Ich bin überzeugt, dass auch die im Aufbau begriffene ‹Drehscheibe Jugendarbeit› Nutzen bringen wird, können doch so im Bereich Jugend- und Kinderförderung Synergien geschaffen werden.»
Die Offene Jugendarbeit ist in allen Trägergemeinden aktiv, wie etwa mit den regelmässig stattfindenden «Offenen Turnhallen». Mit dem Jugendmobil ist das Team zudem auf Schulhausplätzen präsent. Anneli Biewald: «Unsere Offene Jugendarbeit soll für alle Interessierten niederschwellig erreichbar sein, die wichtigste Voraussetzung für echte Partizipation.» Unterstützt werden die Jugendlichen auch bei persönlichen Problemen. Einmal wöchentlich hat dafür das Jugendbüro als Anlaufstelle für Anliegen aller Art seine Türen geöffnet.