Der Riese bleibt auf dem Thron
06.01.2023 Sport, Weitere Sportarten, Schwingen, Kampfsport, Laufsport, Volleyball, Handball, Fussball«Freiämter Sportler des Jahres»: Joel Strebel gewinnt vor Roy Cipriano (2.) und Anja Schwegler (3.)
Das gab es noch nie: Joel Strebel schafft es als Erster, den Titel des «Freiämter Sportlers des Jahres» zu ...
«Freiämter Sportler des Jahres»: Joel Strebel gewinnt vor Roy Cipriano (2.) und Anja Schwegler (3.)
Das gab es noch nie: Joel Strebel schafft es als Erster, den Titel des «Freiämter Sportlers des Jahres» zu verteidigen.
Stefan Sprenger
Rekord. Noch nie gab es so viele Stimmabgaben wie bei dieser Wahl. Über 9000 Mal hat die Leserschaft ihre Stimme abgegeben. Auffällig: Sieger Joel Strebel und der Zweitplatzierte Roy Cipriano holen sich dabei fast zwei Drittel aller Stimmen.
Neuheit: Jury ist sich einig
Cipriano holt sich 3387, Strebel 1947. Die sechsköpfige Jury sorgte aber dafür, dass der Schwinger ultraknapp vor Kickboxer Cipriano den Titel holt. Auf den 3. Rang schafft es die Läuferin Anja Schwegler.
Das gab es noch nie, Teil1: Von jedem Jurymitglied wird Strebel auf den 1.Platz gewählt. Das gab es noch nie, Teil2: Strebel ist der erste «Freiämter Sportler des Jahres», der seinen Titel verteidigen kann.
Es ist ein verdienter Triumph des 25-Jährigen. Der zweifache Eidgenosse sorgte mit seinem Sieg am «Eidgenössischen» in Pratteln über den Königsfavoriten Samuel Giger für einen der grössten Momente in der Geschichte des Freiämter Sports. Dieser eine Kampf war vermutlich auch ausschlaggebend, dass Strebel erneut «Freiämter Sportler des Jahres» wurde. Beide Erfolge sind einzigartig.
Der Wohler Kickboxer Roy Cipriano muss sich nur um wenige Prozentpunkte geschlagen geben. Kleiner Trost: Für ihn steht 2023 eine riesige Sache an.
Der König bleibt Strebel
Schwinger Joel Strebel verteidigt den Titel als «Freiämter Sportler des Jahres»
Mit nur 0,13 Prozent Vorsprung holt Joel Strebel den Titel als «Freiämter Sportler des Jahres» vor Roy Cipriano. Eine ultraknappe Entscheidung. Nachdem der Aristauer schon im Vorjahr gewonnen hatte, ist ihm die erste Titelverteidigung in der Geschichte der Wahl gelungen.
Stefan Sprenger, Josip Lasic
Am Ende jubelt wieder der sanfte Riese aus Aristau. Der besonnene Joel Strebel, der im Sägemehl-Ring explodiert und so sportliche Höchstleistungen schafft, bleibt auf dem Thron. Die Sportregion verneigt sich vor ihrem König, diesem Menschen mit dem grossen Freiämter Herzen. Joel Strebel ist der alte und neue «Freiämter Sportler des Jahres». Er lässt die neun weiteren Kandidatinnen und Kandidaten der Sportlerwahl hinter sich.
Das gelang nur Andy Hug und Rocco Cipriano
Die Wahl zum «Freiämter Sportler des Jahres» 2022 bricht einige Rekorde. Über 9000Stimmen gingen insgesamt für die zehn Nominierten bei der Redaktion ein. So viele wie noch nie zuvor. Der bisherige Rekord: Bei der Wahl vor vier Jahren hat die Leserschaft per Talon und online insgesamt 5926 Stimmen abgegeben. Nun sind es über 3000Stimmen mehr.
Cipriano mit neuem Stimmenrekord
Am Ende steht 2023 die gleiche Person zuoberst auf dem Podest wie im vorherigen Jahr. Schwinger Joel Strebel ist die erste Titelverteidigung in der Geschichte der Wahl gelungen. Der Aristauer ist überhaupt erst der dritte Athlet, dem mehr als ein Sieg beim «Freiämter Sportler des Jahres» gelungen ist. Seit 1988 haben das nur noch die beiden Wohler Kampfsportler Andy Hug (zwei Siege) und Rocco Cipriano (vier Siege) geschafft.
Ebenfalls beeindruckend: Mit seiner starken Saison (acht Kränze), seinem Sieg gegen Topfavorit Samuel Giger am Eidgenössischen Schwingund Älplerfest (ESAF) und seinem zweiten eidgenössischen Kranz hat es der 25-Jährige geschafft, die Jury hinter sich zu vereinigen. Alle sechs Jury-Mitglieder haben Strebel auf den 1.Platz gewählt.
Das Einzige, was Joel Strebel nicht gelungen ist: ein neuer Stimmenrekord. Diesen hat dafür Roy Cipriano mit insgesamt 3387 Stimmen. Damit bricht er seinen eigenen Rekord aus dem Jahr 2018, als er die Wahl gewann und 2101 Stimmen holte. Diesmal reicht es trotz Wahlrekord nicht für den jungen Kickboxer aus Wohlen. Der Riese aus Aristau lässt sich nicht vom Thron stürzen. Denn bei der Jury ist Cipriano gemeinsam mit Karateka Angela Felber auf Rang 7 gelandet und in der Gesamtwertung reicht es so «nur» auf Rang 2.
Kleiner Trost für Roy Cipriano: 2023 wird er an den European Games in Polen starten. Bei einem guten Abschneiden dort hat der Wohler die Chance, sich bei der nächsten Wahl wieder ins Gespräch zu bringen.
Mit seinen 1947 Stimmen, die Joel Strebel geholt hat, ist er in der ewigen Stimmentabelle immerhin auf Rang 3 hinter den beiden Cipriano-Rekorden. Auch das ist bemerkenswert. Erst recht, wenn man in Betracht zieht, dass er mit Lukas Döbeli Konkurrenz aus dem eigenen Schwingerlager hatte. Der junge Sarmenstorfer hat 434 Stimmen erhalten und liegt damit bei der Leserschaft auf Rang 5. Wäre der neue Eidgenosse nicht zur Wahl gestanden, wären einige seiner Stimmen sicher bei Joel Strebel gelandet.
Grosser Support für Schwegler und Felber
Rang 3 bei der Leserschaft hat Anja Schwegler geholt. Die in Wohlen wohnhafte Niederwilerin, die in Villmergen und Widen als Lehrerin arbeitet, erfreut sich offensichtlich in all diesen Gemeinden grosser Beliebtheit. Mit 1330 Voten hat sie die fünftmeisten Stimmen aller Zeiten bekommen. Bei der Jury landete die 31-Jährige zwar nur auf Rang 6, doch in der Gesamtwertung konnte sie den Bronzeplatz gewinnen. Die Sarmenstorferin Angela Felber war die einzige Sportlerin, die zum ersten Mal zur Wahl stand. Ein Nachteil war das nicht. Mit 696 Stimmen ist sie bei der Leserschaft auf dem 4. Platz gelandet und kann sich ebenfalls eines grossen Supports erfreuen. Mit Rang7 bei der Jury landet die Karateka bei ihrer Premiere auf Gesamtrang5.
Doch niemand kann die Titelverteidigung von Joel Strebel verhindern. Sehr beliebt bei der Leserschaft und zudem eine einstimmige Jury an der Seite. Strebel ist auch 2022 der «Freiämter Sportler des Jahres».
«Laubi» kann fast alles
Spezialpreis geht an Martin Laubacher, Präsident von Handball Wohlen
Für die neue Hofmattenhalle hat sich Martin Laubacher drei Jahre lang immens eingesetzt. Zudem sorgte «Laubi», der bald als Präsident von Handball Wohlen zurücktritt, für eine bärenstarke Nachfolgeregelung. Ein Mann, der Handball Wohlen und die Gemeinde während 14 Jahren als Vereinspräsident geprägt hat. Dafür erhält er nun den Spezialpreis.
Ein Mann, ein Wort. Martin Laubacher hat stets eine klare Meinung, und dazu steht er. Und das gilt für alle Bereiche. Ob im Sport, im Leben – oder wenn es um den Bau eines neuen Zuhauses für die Wohler Sportlerinnen und Sportler geht. Bei der neuen Dreifachturnhalle Hofmatten hat er drei Jahre lang als Vereinsvertreter im Nutzergremium bei der Projektierung mitgewirkt. Bei unzähligen Sitzungen hat er sein gesamtes Herzblut und Know-how eingebracht. Alles zum Wohle des Sports. Vor der Eröffnung Ende November hat Laubacher beim Umzug in die neue Halle ebenfalls selbst stark angepackt.
Der besonnene Macher
Und er hat sich auch gewehrt, wenn es nötig war. Beispielsweise als die unpopuläre Idee aufkam, eine Zweifachturnhalle zu erstellen, war Laubacher mit vollem Einsatz dabei, um diese Bauweise, die für Wohlens Verhältnisse ungenügend gewesen wäre, wieder im Keim zu ersticken.
2009 wurde Laubacher Präsident von Handball Wohlen. Er erlebte dabei Höhenf lüge der ersten Mannschaft, wo man auch kurzzeitig am Aufstieg in die NationalligaB schnupperte. Der Höhepunkt war das Spiel im Schweizer Cup gegen die Kadetten Schaffhausen im Jahr 2016. Doch er war auch in sportlichen Krisenzeiten (bei den Abstiegen in die 2. Liga) der besonnene Macher, der Ruhe bewahrt hat. Mit seinem riesigen Fleiss, seiner kreativen Ader, seinen fördernden Ideen und seiner sympathischen Art ist er seit 14 Jahren das Oberhaupt von Handball Wohlen. Ob als Boss im Rampenlicht oder als stiller Schaffer im Hintergrund: Laubacher gibt immer vollsten Einsatz – mit Leidenschaft. Aus Problemen macht er eine Aufgabe – und nicht umgekehrt.
Ein klitzekleiner Makel
An der nächsten GV tritt er zurück. Und «Laubi» wäre nicht «Laubi», wenn er nicht auch für eine optimale Nachfolge gesorgt hätte. Einen Verein in starke Hände weiterzugeben, ist nämlich ebenso wichtig wie die eigene Amtszeit. Er übergibt Handball Wohlen an neue und motivierte Leute. Neuer Präsident wird der 35-jährige Andreas Stierli, der auch neue Vorstandsmitglieder mitbringen wird. «Es braucht neuen Wind», meinte Laubacher dazu. Und für diesen sorgt er irgendwie gleich selbst. Er ist zum Abschied als Präsident auch offen und ehrlich und sagt: «Ich bin mittlerweile auch etwas amtsmüde geworden.»
Martin Laubacher erhält den Spezialpreis für ganz viele Dinge. Alle aufzulisten, ist kaum möglich. «Laubi» ist ein positiver Schaffer, der mit grossem Fleiss und seiner gelassenen Art stets Brücken schlagen konnte. Er hätte gar das Format, um Gemeindeammann Wohlens zu werden. Laubacher kann fast alles. Ausser Toreschiessen. Bei der Halleneröffnung Ende November 2022 war er top motiviert, als Kreisläufer eine Kiste zu erzielen. Gelungen ist es ihm nicht. Es ist ein klitzekleiner Makel in einer sonst perfekten 14-jährigen Amtszeit als Präsident und Chef von Handball Wohlen. --spr/jl
SO ENTSCHIED DIE JURY
Alexander Wagner
Ex-Präsident Aargauer Sportjournalisten, Sportfotograf
1. Joel Strebel
2. Daphne Gautschi
3. Lukas Döbeli
Joel Strebel hatte eine starke Saison. Der Sieg am ESAF gegen den Favoriten Samuel Giger und der zweite eidgenössische Kranz reichen zum Sieg vor Daphne Gautschi. Die Murianerin kam nach einer langen Leidenszeit beeindruckend zurück, spielt beim ersten EM-Auftritt der Schweiz überragend und ist beim ersten Punktegewinn gegen Kroatien die beste Spielerin. Und Lukas Döbeli ist endlich Eidgenosse und holt sich den 3. Rang.
Felix Bingesser
Früher «Blick»-Sportchef, heute Sportreporter «Blick»
1. Joel Strebel
2. Julia Stierli
3. Lukas Döbeli
Joel Strebels Husarenstück in Pratteln mit dem Sieg gegen Kronfavorit Samuel Giger ist eine Sternstunde des Freiämter Sports. Er hat gezeigt, dass er keinen Gegner fürchten muss. Schweizer Meisterin, Nationalspielerin und bald bei der Weltmeisterschaft in Australien. Mittendrin statt nur dabei ist Julia Stierli. Toller Erfolg für das Freiamt im boomenden Frauenfussball. Lukas Döbeli ist endlich Eidgenosse. Keiner hat das so verdient wie der sympathische Sarmenstorfer, der bisher nicht vom Glück verfolgt war. Es gibt niemanden, der ihm das nicht von Herzen gönnt.
Philipp Stöckli
Projektleiter/Produzent Live-Übertragungen SRF
1. Joel Strebel
2. Melanie Hasler
3. Daphne Gautschi
Joel Strebel hat dem ESAF in Pratteln seinen Stempel aufgedrückt. Sein Sieg gegen den Königsfavoriten Samuel Giger war herausragend, der zweite eidgenössische Kranz mit einem der schwierigsten Notenblätter (5 Eidgenossen!) mehr als verdient. Melanie Hasler hat sich stetig verbessert und mit zwei olympischen Diplomen belohnt. Und das im Bobsport, wo die Pilotin nicht nur den Schlitten steuert, sondern für den Erfolg auch ein ganzes Team managen muss. Daphne Gautschi gibt nach der historischen EM-Qualifikation dem Schweizer Handball international ein Gesicht.
Stefan Sprenger
Sportredaktor «Freiämter Regionalzeitungen»
1. Joel Strebel
2. Julia Stierli
3. Daphne Gautschi
Joel Strebel sorgte für Gänsehaut-Feeling am Eidgenössischen. Auf einer der grössten Bühnen des Schweizer Sports schwingt der Aristauer den Königsfavoriten ins Sägemehl. Gigantisch gut und einer der grössten Freiämter Sportmomente aller Zeiten. Julia Stierli gewinnt die Meisterschaft und den Cup, dazu spielt sie Champions League und ist auch im Nationalteam dabei: Sie holt den 2. Rang. Platz 3 geht an Daphne Gautschi, die mit dem Nationalteam an der EM Historisches schafft.
Josip Lasic
Sportredaktor «Freiämter Regionalzeitungen»
1. Joel Strebel
2. Roy Cipriano
3. Anja Schwegler
Joel Strebel holt am ESAF den zweiten eidgenössischen Kranz, den Sieg gegen Topfavorit Samuel Giger – und hier den 1. Platz. Auf Rang 2 folgt Roy Cipriano, mit EM-Silber und -Bronze, mehreren Schweizer-Meister-Titeln und einer Qualifikation für die European Games. Anja Schwegler beeindruckt mit Rang 66 unter 1204 Frauen am Iron Man auf Hawaii. Das bringt ihr Bronze.
Daniel Marti
Chefredaktor «Freiämter Regionalzeitungen»
1. Joel Strebel
2. Melanie Hasler
3. Lukas Döbeli
Wer den Königsfavoriten Samuel Giger beim Eidgenössischen bodigt, ist automatisch der neue König. Darum ist der doppelte Eidgenosse Joel Strebel die unbestrittene Nummer eins. Melanie Hasler erfüllte sich ihren Olympia-Traum und ist die erste Queen nach dem König. Lukas Döbeli ist der grosse Freiämter Sympathieträger. Das bringt dem neuen Eidgenossen den Podestplatz.