Den Sand vergoldet
04.07.2023 SportBeachsoccer: Drei Freiämter holen sich an den Europaspielen in Polen die Goldmedaille
Die Schweizer Sandgenossen ballern sich im Sand von Krakau zum Titel. Erst wird Portugal im Halbfinal und dann Italien im Final bezwungen. «Das ist sehr, sehr gross», sagt ...
Beachsoccer: Drei Freiämter holen sich an den Europaspielen in Polen die Goldmedaille
Die Schweizer Sandgenossen ballern sich im Sand von Krakau zum Titel. Erst wird Portugal im Halbfinal und dann Italien im Final bezwungen. «Das ist sehr, sehr gross», sagt der Freiämter Dejan Stankovic. Für das Team geht es gleich weiter an die WM-Qualifikationsspiele nach Aserbaidschan.
Stefan Sprenger
Der Boss. Der Sandkönig. Dejan Stankovic aus Boswil zeigte an den Europaspielen in Polen erneut, wieso er nach wie vor einer der besten Beachsoccer-Spieler dieses Planeten ist: neun Tore gegen Moldawien am Dienstag, zwei Tore gegen die Ukraine am Mittwoch, ein Tor gegen Italien am Donnerstag, im Halbfinal gegen Portugal am Freitag im Penaltyschiessen erfolgreich und schliesslich ein Tor im Final am Samstag gegen Italien. «Das war ein hartes Programm», sagt der 37-Jährige. «Doch wir haben es geschafft. Dieser Erfolg ist sehr, sehr wichtig.»
Halbfinal war zäh
Endlich, kann man sagen, hat es an den Europaspielen zum totalen Triumph gereicht. 2015 in Baku scheiterte man im kleinen Final. 2019 in Minsk holte man Bronze. Und jetzt ist es die Goldmedaille. Im Halbfinal wurde Portugal erst im Penaltyschiessen bezwungen. Eine zähe Angelegenheit gegen einen sackstarken Gegner war diese Partie. Der Final gegen Italien dann – trotz frühem Gegentor zum 0:1 – am Ende deutlich. 5:2. Die Revanche für die Niederlage im Gruppenspiel (3:5) gelingt damit und die Schweiz steht am Ende zu Recht zuoberst auf dem Podest.
Stankovic ordnet ein: «Wir hatten vier angeschlagene oder verletzte Spieler und haben praktisch alle Partien nur mit sechs Mann gespielt. Fünf Spiele, fünf Tage, sechs Spieler, dazu teilweise kräftezehrende Spielverläufe und ein sehr tiefer Sand – das alles war enorm anstrengend.» Die Schweiz musste im Turnier verletzungsbedingt auf Glenn Hodel (Torschützenkönig der WM 2021), Angelo Wüest und Ariel Schranz verzichten.
Von den sechs Spielern der Beachsoccer-Nati kamen drei aus dem Freiamt. Nebst Stankovic auch noch Sandro Spaccarotella (Tägerig) und Patrick Rüttimann (Muri). Beide erzielten während des Turniers jeweils zwei Treffer. «Sie waren vom ersten bis zum letzten Spiel voll bereit. Auf sie war Verlass, sie haben alles gegeben», lobt sie der Sandkönig Stankovic.
Der Erfolg sei eine absolute Teamleistung gewesen. «Neben dem Platz sind wir noch enger zusammengerückt und wir wurden alle gute Freunde. Wir waren eine Einheit. Der Fakt, dass wir gleich vier verletzte Spieler hatten, löste in uns etwas aus. Jetzt erst recht, dachten wir uns. Für unseren Sieg an diesen Europaspielen war dies wohl ein sehr wichtiger Faktor.» Die Schweiz lässt Topnationen wie Portugal, Spanien und Italien hinter sich. «Das ist schon ein richtig geiles Ding», so Stankovic.
Ab an die WM-Quali
Das musste natürlich gefeiert werden. «Friedlich und gemütlich, mit Pizza und viel Spass. Es war einfach schön.» Der Boswiler kam aber etwas verspätet an die Titelfeier, er musste noch zur Dopingkontrolle, wie er lachend erzählt. Es war keine Vollgas-Feier, dafür waren die Schweizer zu kaputt. Und sie haben in den kommenden Tagen gleich weitere wichtige Spiele zu bestreiten. Das Team ist bereits in Baku, Aserbaidschan, und hat dort die WM-Qualifikationsspiele vor der Brust (vom 4. bis 9. Juli). «Wir müssen uns jetzt erholen. Wir wollen uns natürlich für die WM qualifizieren, das ist unser nächstes grosses Ziel und dafür müssen wir wieder Vollgas geben.»