Den richtigen Umgang lernen
28.03.2024 MutschellenKreisschule Mutschellen gibt den Schülern bald iPads nach Hause
Nach den Sportferien nahm die Kreisschule Mutschellen 675 neue iPads und 135 Mac Airbooks in Betrieb. Nach den Frühlingsferien dürfen die Schüler die iPads auch nach Hause nehmen. Sie ...
Kreisschule Mutschellen gibt den Schülern bald iPads nach Hause
Nach den Sportferien nahm die Kreisschule Mutschellen 675 neue iPads und 135 Mac Airbooks in Betrieb. Nach den Frühlingsferien dürfen die Schüler die iPads auch nach Hause nehmen. Sie werden sich an klare Regeln halten müssen.
«Wir sind stolz auf diesen Moment», strahlt Fabienne Rousselot, Gemeinderätin von Widen und Mitglied des Vorstandes der Kreisschule Mutschellen. «Wir haben für die Schule etwas Gutes erreicht. Dies auch dank dem ehemaligen Schulleiter Cornel Wissmann.» Thomas Leitch, IT-Leiter der Kreisschule, betont: «Für den Unterricht ist das ein Quantensprung. Zuvor hatten wir extra Computerzimmer und Wagen mit Computern. Dafür mussten sich die Lehrer absprechen. Jetzt erhält jeder Schüler und jeder Lehrer ein Gerät.»
Von der passiven zur aktiven Nutzung
Beide sind dankbar, dass der Kredit von 710 000 Franken an den Wintergemeindeversammlungen 2022 von Berikon, Oberwil-Lieli, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen angenommen wurde. «Mit den Geräten können wir den Schülern den richtigen Umgang mit der Informatik beibringen. Sie sollen lernen, die iPads statt nur als passive Informationsquelle auch aktiv und kreativ einzusetzen», so Leitch. «Und sie sollen auch wissen, welche Gefahren von der heutigen Informatik ausgeht.»
Eingesetzt werden die Geräte in sämtlichen Fächern. Zum Beispiel können zum Sprachenlernen Hörverständnisübungen durchgeführt werden. Im Fach «Natur und Technik» werden Versuche gefilmt. Um die Geräte sinnvoll im Unterricht einzusetzen, wurden die Lehrer geschult. «Wir gestalten aber nach wie vor auch Unterricht, in dem die iPads keine Rolle spielen», verspricht der IT-Leiter. Erste Erfahrungen sammelte die Kreisschule seit Ende der Sportferien. So kann sich der Lehrer etwa mit seinem Gerät jederzeit in die Geräte seiner Schüler einschalten, wenn diese im Schulzimmer arbeiten. Einen Zugriff auf die iPads haben die Lehrer aber nicht, wenn sich die Geräte zu Hause befinden.
Internet von Mitternacht bis 6 Uhr gesperrt
Bisher blieben die iPads in der Schule. Um sie nach den Frühlingsferien nach Hause nehmen zu dürfen, müssen die Eltern eine Nutzungsvereinbarung unterzeichnen. Darin steht etwa, welche Kosten bei einem Verlust oder Bruch für die Eltern entstehen. «Die iPads gehören zum Schulmaterial wie etwa Bücher. Sie gehören der Schule», erklärt Fabienne Rousselot. Sie betont, dass die Schüler mit verschiedenen Methoden vor einem Suchtverhalten geschützt werden. «Alle Apps sind bereits vorinstalliert. Zusätzliche stehen ausschliesslich im Selfservice, einer Art interner Kiosk bereit. Zudem sperren wir die Internetnutzung der iPads zwischen Mitternacht und 6 Uhr. Den Eltern empfehlen wir, dass ihre Kinder die Geräte spätestens ab 22 Uhr nicht mehr nutzen sollen.» Thomas Leitch stellt klar: «Auf den iPads gibt es keine Privatsphäre. Wie in ein Schulheft darf der Lehrer auch jederzeit in das Gerät schauen.» Der Internetzugang sei so eingerichtet, dass für sie problematische Webseiten gesperrt sind. Diese Liste werde laufend aktualisiert.
Digitale Kompetenzen lernen
Rousselot unterstreicht, wie wichtig die Eltern für die Schule sind. «Die neue Informatik wird sie zusätzlich fordern, damit ihre Kinder einen vernünftigen Umgang damit lernen.» Wichtig sei dabei, dass die Schule und die Eltern am gleichen Strick ziehen. Thomas Leitch: «Klar betonen wir jetzt an der Schule das Digitale noch mehr. Es ist für uns aber ein wichtiger Schritt, damit die Schüler für ihr Leben nach der Schule gut vorbereitet sind. Und dazu zählen auch die digitalen Kompetenzen.»