Konzert von Susanna Soffiantini in der Stadtkirche
Grosser Auftritt von Susanna Soffiantini diesen Sonntag. Die Zuhörenden erwartet ein literarisch inspiriertes Programm der Stadtorganistin.
Der italienische Nationaldichter Dante Alighieri ...
Konzert von Susanna Soffiantini in der Stadtkirche
Grosser Auftritt von Susanna Soffiantini diesen Sonntag. Die Zuhörenden erwartet ein literarisch inspiriertes Programm der Stadtorganistin.
Der italienische Nationaldichter Dante Alighieri (1265–1321) hat für die Bremgarter Stadtorganistin Susanna Soffiantini grosse Bedeutung. Dank ihrer Muttersprache, dem Italienischen, kann sie mühelos auf den Text seiner Commedia zugreifen.
Die Lektüre von Dante sei für sie eine unerschöpfliche Quelle von Bildern und ein grosses Fantasielabor, aus dem sie oft in ihrer täglichen Arbeit als Musikerin schöpfe, um einer Interpretation mehr Substanz zu verleihen, sagt sie vor dem Konzert. In dem Bewusstsein, dass die Begeisterung für Dante die Grenzen der Alpen überschreitet, und überzeugt von der Kraft dieser Poesie, unvergessliche Eindrücke im Geist jedes Lesers zu erzeugen, wollte Soffiantini dem Sommo Poeta mit einem internationalen Programm von Werken aus der Orgelliteratur Tribut zollen, die eine ideale Wanderung durch einige ausgewählte Gesänge der Commedia begleiten.
Von der Spätromantik bis in die Moderne
Das abwechslungsreiche Konzertprogramm umfasst Werke aus dem 15. Jahrhundert, von Johann Sebastian Bach, aus der Spätromantik bis in die Moderne. Im Werk «Les mains de l’abîme» von Olivier Messiaen (1908–1992) beschreibt dieser nach eigenen Angaben, wie es in einem gewaltigen Fortissimo den Schrei eines Abgrunds ausstösst, perfekt, um das Grauen des tiefsten Punktes der Hölle zu skizzieren, das auch Dante im Kapitel «Inferno» der Commedia vorstellt.
Nach der Überwindung dieser Untiefen folgt das Licht des neuen Tages (bei Dante: «a riveder le stelle», deutsch «um die Sterne wiederzusehen»). Diesen bewegenden und gewaltigen Kontrast der Commedia versucht die Solistin mit den Sätzen Einleitung, Fuge und Magnificat von Franz Liszt wiederzugeben.
Kurzreferat vor Konzert
Jedes Konzertstück erhält auf diese Weise eine spezifische und persönlich geprägte Referenz zu einer Dante-Textstelle.
Als Besonderheit dieses Rezitals des Orgelkreises Bremgarten wird der Dante-Spezialist Dr. Sebastian Meixner (Universität Zürich) vor dem Konzert ein spannendes Kurzreferat zur Commedia halten und so dem Konzertpublikum eine besonders nachhaltige und tiefgründige Vorbereitung für das Hörerlebnis ermöglichen.
Konzert: Sonntag, 30. März, 17 Uhr, Stadtkirche Bremgarten. Apéro und Dante-Referat/Konzerteinführung ab 16 Uhr in der Synesiusstube, gegenüber der Stadtkirche. Eintritt frei, Kollekte.