Oberwil-Lieli: Der Verein Kulturgeschichte nimmt offiziell den Dorf brunnen in Betrieb
Der grosse Dorfbrunnen im Unterdorf musste versetzt werden. Die Verlegung wurde wegen dem Bau der Mehrfamilienhäuser im Unterdorf nötig. Neu steht der Brunnen vor dem ...
Oberwil-Lieli: Der Verein Kulturgeschichte nimmt offiziell den Dorf brunnen in Betrieb
Der grosse Dorfbrunnen im Unterdorf musste versetzt werden. Die Verlegung wurde wegen dem Bau der Mehrfamilienhäuser im Unterdorf nötig. Neu steht der Brunnen vor dem Gerberhaus.
Sabrina Salm
Der 168-jährige Dorfbrunnen im Unterdorf steht im schützenswerten Inventar der Gemeinde Oberwil-Lieli. Da an der Unterdorfstrasse zurzeit die Überbauung Unterdorf entsteht, musste er von seinem alten Platz weichen. «Wir wollten ihn unbedingt erhalten. Vorher stand er auf Privatgrund. Und da er dort nun nicht mehr sein kann, war der Zeitpunkt perfekt dafür, ihn nun auf Gemeindeboden zu versetzen», erklärt Peter Villiger. Der Präsident der Kulturgeschichte Oberwil-Lieli ist bei der offiziellen Einweihung des Brunnens am neuen Ort sichtlich stolz darauf. «Er ist ein Zeitzeuge der Geschichte unseres Dorfes. Dass er nun im neuen Glanz erscheint und vor dem Gerberhaus steht, ist nur richtig.»
Bewahrung der Geschichte
Der Verein Kulturgeschichte setzt sich seit 2001 für die Bewahrung der früheren dörflichen und bäuerlichen Lebensart und der Traditionen im ursprünglichen Bauerndorf ein. Eines der grössten Projekte des Vereins war die Renovation des Gerberhauses aus dem Jahr 1851/53. Das Gerberhaus will nicht lediglich ein Dorfmuseum sein, sondern ein lebendiger Ort der Begegnung und des Austauschs. So organisiert der Verein hier immer wieder Anlässe. Die Verlegung und Aufwertung des Dorfbrunnens Unterdorf ist auf der langen Liste nun ein weiteres Projekt, das von den Mitgliedern des Vereins abgeschlossen wurde. Wie Peter Villiger erzählt, soll der alte Brunnen zukünftig zu einem geselligen Mittelpunkt vor dem Dorfmuseum werden.
Grossen Aufwand betrieben
Die Verlegung des Brunnens war mit viel Aufwand verbunden. «Der Brunnen ist vier Tonnen schwer. Nach der Freilegung musste er mit einem Spezialkran verlegt werden.» Weiter wurde das Fundament am neuen Platz erstellt sowie die Schächte und Leitungen gemacht. Damit der Dorfbrunnen noch lange seinen Dienst erfüllen kann, hat ihn der Steinmetz Rafael Häfliger aus Wohlen auf Vordermann gebracht. «Er war schwer verkalkt.»
Viel Fronarbeit
Das Budget belief sich auf rund 10 000 Franken. «Der Rest geschah in Fronarbeit.» Sowohl die Mitglieder des Vereins als auch die Werkhofmitarbeitenden hätten grosse Arbeit geleistet, lobt Villiger. Die Kosten übernimmt hauptsächlich die Gemeinde.
Dem Dorfbrunnenmeister Patrick Koller wurde die Ehre zuteil, den Brunnen zum Laufen zu bringen, indem er den Hahn aufdrehte. Er hat auch die Gestaltung des neuen Platzes vor dem Museum in Eigenregie übernommen. Trotz dem nicht passenden Wetter haben die Kinder den Brunnen gleich in Beschlag genommen, genehmigten sich einen Schluck des Trinkwassers und «götschten» herum. «Genau so soll es ein», schmunzelt Villiger. «Wir hoffen, dass er nun auch am neuen Ort der Bevölkerung noch lange viel Freude und Wasser spenden wird.»