brega als Kitt für lokales Gewerbe
30.12.2022 BremgartenAlle fünf Jahre findet in Bremgarten eine grosse Gewerbeschau statt. Coronabedingt dauerte es für einmal gar deren sechs, bis im Sommer das Casino-Areal wieder zum Präsentierteller des lokalen Gewerbes wurde. Der OK-Präsident blickt zurück. --huy
Alle fünf Jahre findet in Bremgarten eine grosse Gewerbeschau statt. Coronabedingt dauerte es für einmal gar deren sechs, bis im Sommer das Casino-Areal wieder zum Präsentierteller des lokalen Gewerbes wurde. Der OK-Präsident blickt zurück. --huy
«Eine der besten»
Rückblick auf die brega22 vom 5. bis 7. August
Pünktlich zum 125-Jahr-Jubiläum des Bremgarter Handwerker- und Gewerbevereins stellte das lokale Gewerbe Anfang August anlässlich der brega22 sein Können und Wirken zur Schau. OK-Präsident Markus Spalinger blickt zurück auf ein rundum gelungenes Sommerwochenende.
Marco Huwyler
Am Montag sollte es Pouletsalat geben bei der St. Josef-Stiftung. Das war fix eingeplant. Schliesslich hatte man Erfahrung mit solchen Anlässen. Etwas blieb bislang immer übrig. Letztes Mal, als der Christchindli-Märt etwas kleiner als üblich ausgefallen war, sogar genug für mehrere Tage. Doch an diesem 8. August musste der Menüplan kurzfristig umgestellt werden. Denn bereits ein, zwei Stunden vor dem offiziellen Ende der brega22 war die Güggeli-Beiz der Stiftung im Lichthof ausgeschossen. Keine Reste für Montag also. Sämtliche Poulets waren von den offensichtlich hungrigen brega-Besuchern vom Freitag bis Sonntag gekauft und gegessen worden.
«Dies bestätigte den Eindruck, den ich schon vorher gewonnen hatte und der mir von den verschiedenen Standbetreibern auch rückgemeldet worden war», sagt Markus Spalinger rückblickend. Die diesjährige Gewerbeausstellung sei zwar nicht vollkommen überrannt worden, doch diejenigen, die gekommen waren, zeigten aufrichtiges Interesse an den zur Schau gestellten Unternehmen und Produkten, blieben lange und liessen sich dementsprechend auch vor Ort verpflegen. «Wir hatten grosses Wetterglück. Nicht genügend heiss für die Badi, aber auch kein Regen. Perfekt für den ausgedehnten Besuch einer Ausstellung wie der brega», begründet der OK-Präsident diesen Umstand. Spalinger durfte deshalb am Ende des Augustwochenendes weitum in zufriedene Gesichter blicken. «Die Feedbacks, die ich von Standbetreibern bis heute erhalte, sind rundum positiv. Für die Aussteller und die Organisatoren hat sich der Aufwand gelohnt.»
Lethargie bekämpfen
Und dieser Aufwand war anlässlich der diesjährigen brega besonders gross gewesen. Eigentlich hätte sie ja turnusgemäss bereits 2021 stattfinden sollen. Alles war bereits aufgegleist. Doch Corona machte den Bremgarter Gewerblern zunächst einen Strich durch die Rechnung. «Es war nicht einfach, sich danach nochmals aufzuraffen und in einer ungewissen Phase von Neuem mit den Vorbereitungen zu beginnen und das Gewerbe in für sie schweren wirtschaftlichen Zeiten zu motivieren, sich für eine Gewerbeausstellung zu engagieren», sagt Spalinger. Auch im OK selbst sei die Motivation zuweilen am Boden gewesen. «Auch bei uns hatte sich eine Ohnmacht und Lethargie eingeschlichen», blickt der 72-Jährige zurück. Umso stolzer ist er, dass man sich gemeinsam aufgerafft hat und die Ausstellung, die aufgrund der Verschiebung mit dem 125-Jahr-Jubiläum des Bremgarter Handwerker- und Gewerbevereins (hgv) zusammengefallen war, letztlich erfolgreich durchgeführt werden konnte und gut besucht wurde. «Wir brauchten zuweilen gegenseitige Motivationsspritzen. Aber diese haben sich gelohnt.»
Wichtiger denn je
Spalinger gab die brega22 die Gewissheit, dass Gewerbeausstellungen auch in der heutigen Zeit noch wichtig sind und grossen Mehrwert für Unternehmen bieten. «Eigentlich mehr denn je. In Zeiten von globalem Internethandel bieten sie ein wertvolles Gegengewicht und erinnern die Bevölkerung daran, dass nicht alles von weither kommen muss», findet Spalinger. «Ganz im Sinne von: ‹Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.›» Zudem helfe ein solcher Anlass dem Gewerbe auch dabei, den Zusammenhalt und das Networking untereinander zu fördern. «Dass dies hervorragend gelang, zeigt alleine schon der Ausstellerapéro.» Als man nach der offiziellen Öffnungszeit noch zusammen angestossen habe, habe niemand mehr nach Hause gewollt. So viel habe es zu bereden, zu lachen und auszutauschen gegeben. Schlussendlich musste die Security die Aussteller bitten, die Runde doch langsam aufzulösen. «Sie hatten Schwierigkeiten bei ihrer Aufgabe, die Ausstellung und die Ausstellungsobjekte zu bewachen, solange ein dermassen reges Treiben herrschte», lacht der OK-Präsident.
Lob des Landammanns
Dass die Stimmung, das Gemeinschaftsgefühl und die Atmosphäre untereinander aussergewöhnlich gewesen seien, habe ihm auch Landammann Alex Hürzeler bestätigt, der die brega22 gemeinsam mit Stadtammann Raymond Tellenbach am Freitagnachmittag eröffnet hatte. «Er sagte zu mir, dass er beeindruckt sei vom Spirit und von der Energie des Bremgarter Gewerbes. Das war ein schönes Kompliment.»
Für Spalinger selbst war es die fünfte und letzte brega, die er als verantwortlicher OK-Präsident über die Bühne brachte. Und die Ausgabe 2022 blieb auch bei ihm besonders haften. «Es ist zwar schwierig, eine herauszuheben. Letztlich waren alle fünf schaurig gut», findet er. «Aber wenn man alle Umstände und Faktoren berücksichtigt, kann man trotzdem mit Fug und Recht behaupten, dass die diesjährige brega eine der besten überhaupt gewesen ist.»