Bärenmatte thematisiert
18.11.2022 BremgartenOffene Fragen an Parteiinformation geklärt
Im Mittelpunkt der Parteiinfo standen die Beschilderung im Industriegebiet und die Sportanlage Bärenmatte. Zudem reichten die Ortsparteien zwei Anträge ein.
Der Einladung zur traditionellen ...
Offene Fragen an Parteiinformation geklärt
Im Mittelpunkt der Parteiinfo standen die Beschilderung im Industriegebiet und die Sportanlage Bärenmatte. Zudem reichten die Ortsparteien zwei Anträge ein.
Der Einladung zur traditionellen Parteiinformation folgten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Ortsparteien und örtlichen Interessengruppen. Fragen stellten sich hauptsächlich zu zwei traktandierten Geschäften, die an der kommenden «Gmeind» abgehandelt werden. Es sind solche, die schon länger auf der Agenda des Stadtrates stehen: Einerseits möchte dieser mit einem Kredit die problematische Signalisation in den Industrie- und Gewerbegebieten Bremgarten und Hermetschwil-Staffeln verbessern. Und auch die Sportanlage Bärenmatt soll in einem ersten Schritt mit einem Planerwahlverfahren in Angriff genommen werden. Vonseiten der Ortsparteien gingen zwei Anträge ein. Sie betreffen die ungenügenden Busverbindungen von Hermetschwil-Staffeln nach Bremgarten sowie einen Erfahrungsbericht von City-Manager Ralph Nikolaiski. --cbl
Schilderwald soll verschwinden
Der Stadtrat lud zur traditionellen Parteiinformation ein – Bärenmatte wurde thematisiert
Eine einheitliche Signaletik im Industrie- und Gewerbegebiet Bremgarten sowie Hermetschwil-Staffeln sowie die Neuplanung der Sportanlage Bärenmatte gaben an der Parteiinfo hauptsächlich zu diskutieren.
Celeste Blanc
Traditionell treffen sich der Stadtrat sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Ortsparteien sowie Interessengruppen vor der Einwohner- und Ortsbürgergemeindeversammlung, um allfällige Fragen vor der «Gmeind» zu klären. So präsentierte Stadtammann Raymond Tellenbach die traktandierten Geschäfte vor einem gut besuchten Zeughaussaal.
Während sich die Ausführungen zur Ortsbürgergemeindeversammlung kurz hielten, waren es vor allem zwei Geschäfte der Einwohnergemeindeversammlung, zu denen der Stadtammann und seine Stadtratskollegen ausführlicher Stellung nehmen mussten. Nicht die traktandierten Geschäfte per se, sondern die weniger gelungene A bhandlung derjenigen im «Büechli» benötigten Klärungsbedarf.
Förderungsmassnahme für Industriegebiet
Dies betraf einerseits die geplante einheitliche Signaletik in den Industrie- und Gewerbegebieten Bremgarten und Hermetschwil-Staffeln. Der Stadtrat sieht vor, anstelle des individuellen «Schilderwalds» moderne, einheitliche Stelen zu stellen, die die jeweiligen Firmen klar ausschildern. Der Projektplan rechnet mit Bruttokosten von rund 450 000 Franken, wobei die Stadt Bremgarten das Projekt vorfinanziert. Mit den ortsansässigen Unternehmungen laufen aktuell Gespräche hinsichtlich einer Mitfinanzierung am Projekt. Die Grobkostenschätzung zeigt auf, dass sich die Unternehmungen mit Kosten von 300 000 bis 350 000 Franken beteiligen sollten. So würde die Stadt sich mit rund 100 000 Franken am Projekt beteiligen.
Fragen ergaben sich vor allem zu gewissen Lücken in den Ausführungen im «Büechli». So beispielsweise, was denn mit Firmen passiere, die sich nicht am Projekt beteiligen wollen. Oder, ob es realistisch sei, dass sich die Firmen tatsächlich in einem Umfang von 300 000 Franken beteiligen würden. «Oder könnte die Stadt auch Gefahr laufen, dass sie mehr als 100 000 Franken für das Projekt bezahlen müsste?», wollte Cyrill Lilienfeld, Präsident der FDP-Ortspartei, wissen. «Aktuell laufen die ersten Abklärungen», so Stadtschreiber Beat Neuenschwander. «City-Manager Ralph Nikolaiski hat den Auftrag gefasst, mit den ortsansässigen Firmen in Kontakt zu treten.» Nebst der Projektpräsentation beinhalte der Auftrag auch, eine Bedürfnisanalyse der ansässigen Unternehmungen zu erstellen.
Auf die Frage, wie man garantieren kann, dass die Firmen sich bei der Mitfinanzierung beteiligen, erklärte der Stadtschreiber: «Die Firmen reagieren bisher sehr positiv auf die Projektidee.» Man rechne damit, dass von den 120Firmen ein Grossteil am Projekt partizipieren würde. Karin Koch Wick von Die Mitte warf ein, ob ein solches Projekt denn überhaupt innerhalb eines Jahres realisierbar sei. «Deshalb ist der Kredit als Verpf lichtungskredit deklariert», so Neuenschwander weiter. «So haben wir fünf Jahre Zeit, das Projekt zu realisieren.»
Claudio Müller von der SVP bemängelte vor allem die Formulierungen und ungenügenden Informationen rund um das Projekt. «Ich finde die Idee, dass man das lokale Gewerbe und die Industrie unterstützt, sehr gut. Die Ausführungen lassen aber die Frage offen, ob das ganze Projekt tatsächlich kostendeckend ist.» Der Stadtrat wurde dazu angehalten, die diskutierten Punkte an der Versammlung zu erläutern. «Schliesslich sind eben gerade diese für eine Entscheidungsfindung nicht unwichtig», so Müller weiter.
Bedürfnisanalyse erfolgt
Konkrete Ausführungen fehlten den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern auch hinsichtlich des Kreditbegehrens für die Sportanlage Bärenmatte. Dieses sieht vor, 160 000 Franken in ein Planerwahlverfahren zu investieren, um das Platzmangel-Problem auf einem der wichtigen Sportplätze Bremgartens anzugehen.
Die Bärenmatte an der Zugerstrasse bietet heute Platz für allerlei sportliche Aktivitäten. Das Areal deckt dabei wichtige Bedürfnisse seitens der Schule, aber auch unterschiedlicher Sportvereine ab. Handlungsbedarf besteht vor allem bei der Turnhalle. Diese ist klein und erfüllt die heutigen Standards nicht mehr. Geplant ist, anhand eines Planerwahlverfahrens die Platzverhältnisse auf dem gesamten Areal zu verbessern. Diesbezüglich holte die Stadt auch eine Bedürfnisanalyse bei den entsprechenden Institutionen, namentlich der Schule, sowie den betroffenen Sportvereinen ein. «Ob Anliegen wie beispielsweise die Vergrösserung des Fussballplatzes oder die Schaffung einer unterirdischen Garage möglich sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden», erklärt Stadtrat Stefan Walder, Leitung Bau.
Während der Diskussion stellte sich heraus, dass das Projekt Bärenmatte eigentlich auf einen Bau einer Dreifachturnhalle zielt, um dem vorhandenen Platzmangel entgegenzutreten. Es sei schade, dass diese Vorstellungen nicht dem Souverän vorgelegt werden, meint Claudio Müller. Schliesslich wisse man ja, in welche Richtung das Projekt ziele. Auch die geplanten Kosten standen zur Diskussion. Insgeheim rechnet der Stadtrat bei der Realisierung mit Kosten zwischen 9 und 17 Millionen Franken. Im Investitionsplan sind für diesen Posten 14 Millionen Franken vorgesehen. «Bei dieser Diskrepanz zwischen den Beträgen handelt es sich um Zielsetzungen und effektiv zu budgetierenden Zahlen», erklärt Raymond Tellenbach. Denn: Das Projekt stecke noch in der Anfangsphase. «Es geht nun vor allem darum, das Projekt mit professionellen Vorschlägen anzugehen», erklärt Stefan Walder.
Die Ortsbürgergemeindeversammlung findet am Dienstag, 29. November, und die Einwohnergemeindeversammlung am Donnerstag, 8. Dezember, um 19.30 Uhr im Casino Bremgarten statt.