Badminton-SM vor grosser Kulisse
07.02.2023 Sport, Weitere SportartenIn der Burkertsmatt fanden nach 2022 erneut die Schweizer Meisterschaften im Badminton statt. Im Vergleich zum Vorjahr kamen deutlich mehr Zuschauer an den beiden Tagen, sehr zur Freude der Organisatoren. --jl
Badminton-Elite zu Gast in ...
In der Burkertsmatt fanden nach 2022 erneut die Schweizer Meisterschaften im Badminton statt. Im Vergleich zum Vorjahr kamen deutlich mehr Zuschauer an den beiden Tagen, sehr zur Freude der Organisatoren. --jl
Badminton-Elite zu Gast in Widen
Badminton: Topfavoriten setzen sich vor rund 600 Zuschauern an der Schweizer Meisterschaft in der Burkertsmatt durch
Mit Tobias Künzi und Jenjira Stadelmann feiern die beiden Aushängeschilder des Schweizer Badmintons den Titel auf dem Mutschellen. Für die Organisatoren war die SM ein grosser Erfolg.
Josip Lasic
Die Halbfinalpartie der Frauen läuft. Dounia Pelupessy und Milena Schnider liefern sich einen harten Kampf um den Finaleinzug. Den ersten Satz gewann Schnider mit 23:21. Der zweite ging an die Waadtländerin mit 22:20. Und auch im letzten, entscheidenden Satz wird es eng. Die Emotionen kochen hoch. Pelupessy diskutiert mehrfach mit dem Schiedsrichter. War der Ball drinnen oder draussen? Sie verhandelt um jeden Punkt. Es nützt alles nichts. Der letzte Satz endet 20:22 aus Sicht der Welschen. Nach über einer Stunde Spielzeit zieht Milena Schnider in den Final ein.
Eine Szene, die zeigt, wie viel den Athleten die Schweizer Meisterschaften bedeuten und wie hoch das Niveau am Turnier in der Burkertsmatthalle in Widen ist. Dario Kaufmann vom BC Mutschellen ist OK-Präsident der Schweizer Meisterschaften. Seit über 20Jahren übt er diesen Sport aus. «Ich hätte aber keine Chance, auf diesem Niveau mitzuhalten», sagt er. In der Schweiz ist dieses Niveau in den letzten Jahren immer höher geworden, obwohl Badminton immer noch ein Randsport ist. «Schön ist vor allem, dass wir als Land breit aufgestellt sind an der Spitze.»
Duo aus den Top 100 der Welt
Zwei Spitzenathleten stechen aber dennoch heraus. Tobias Künzi und Jenjira Stadelmann haben sich in der Weltrangliste in die Top 100 gespielt. Und auf dem Mutschellen haben sie ihre Dominanz gezeigt, lieferten starke Leistungen ab und holten schlussendlich den Titel. Gute Werbung für den Sport und auch die Wettkämpfe in der Burkertsmatt. Dem Turnier war im Vorfeld nämlich mit Ronja Stern das Aushängeschild weggebrochen. Im Vorjahr konnte sie bei den Frauen im Einzel und im Mixed-Doppel jeweils den Titel gewinnen und ist als Remetschwilerin gerade mal zwei Dörfer von Widen entfernt aufgewachsen.
So musste Künzi in die Rolle des «Local Hero» einspringen. Immerhin ist er Teil des Teams Argovia, einer Spielvereinigung von BC Fislisbach, BC Gebenstorf und des SM-Gastgebers Badminton Mutschellen. In Widen konnte der Athlet aus Ennetturgi seinen vierten SM-Titel feiern. Allerdings ist Künzi nicht beim BC Mutschellen lizenziert, weshalb man in seinem Fall nicht von einem «Heimsieg» sprechen kann. Vom BC Mutschellen waren mit Anja Strausak, Christian Kirchmayr und Cedric Nyffenegger drei Mitglieder mit dabei. «Sie kommen zwar nicht direkt aus der Region, haben aber die Lizenz bei uns gelöst», erklärt Kaufmann. «Für unsere Junioren sind das schon Vorbilder.» Und immerhin, das Duo Kirchmayr/Nyfenegger kam im Männer-Doppel in den Halbfinal, wo sie sich den späteren Siegern Oliver Schaller und Andreas Zbinden geschlagen geben mussten.
Wegfall von Massnahmen erleichtert die Arbeit
Obwohl der Heimsieg im Gegensatz zum Vorjahr ausgeblieben ist, war die Durchführung für die Mutscheller aber ein Erfolg. Da im Vergleich zum Vorjahr die Coronamassnahmen wegfielen, kamen rund 200 Zuschauer mehr in die Halle. «Da waren es noch rund 400, auf die beiden Tage verteilt. Diesmal sind rund 600 Besucher gekommen.» Auch die Planung war für die Organisatoren einfacher, da letztes Jahr bis kurz vor dem Turnier nicht bekannt war, ob es mit Zuschauern oder ohne stattfinden kann und wie die Massnahmen gegen die Pandemie aussehen. «Diesmal hatten wir grössere Planungssicherheit und auch Erfahrung aus dem Vorjahr. So konnten wir einige Abläufe noch optimieren», sagt Kaufmann.
Arbeit gab es dennoch. Am Donnerstag begannen die Mitglieder des Vereins mit dem Aufbau. Am Samstag dauerte das Turnier bis rund 23 Uhr. Die Spiele gingen am Sonntag aber bereits um 9 Uhr morgens wieder los. So war es ein intensives Wochenende für die rund 70 Helfer. «Nach diesen zwei Jahren, in denen doch viel Arbeit gesteckt hat, sind wir froh, wenn wir das Turnier abschliessen können und sauber an den nächsten Organisator abgeben.» Im kommenden Jahr werden die Schweizer Meisterschaften in Genf stattfinden. Nach dem erfolgreichen Wochenende für die Schweizer Badmintonszene auf dem Mutschellen mit zahlreichen attraktiven Begegnungen ist die Messlatte hoch für das nächste Jahr.