Austausch setzt Dynamik frei
23.01.2024 Kultur, Wohlen«Kulturnetzwerk Wohlen» im Chappelehof: Gelungene erste Austragung mit Kultur-Experten
Wohlen hat ein überarbeitetes und aktuelles Kulturkonzept. Die Gemeinde gibt jährlich 90 000 Franken für die Unterstützung der Kultur aus. Und erstmals ...
«Kulturnetzwerk Wohlen» im Chappelehof: Gelungene erste Austragung mit Kultur-Experten
Wohlen hat ein überarbeitetes und aktuelles Kulturkonzept. Die Gemeinde gibt jährlich 90 000 Franken für die Unterstützung der Kultur aus. Und erstmals organisierte die Gemeinde einen Anlass, um die Vernetzung der Kulturakteure voranzutreiben. Eine sehr gelungene Premiere, wie Kulturminister und Gemeinderat Roland Vogt betonte.
Daniel Marti
Es ist nicht so viel Geld, das die Gemeinde Wohlen in die Kultur investiert. Mit ähnlich grossen Ortschaften im Aargau kann die grösste Freiämter Gemeinde nicht mithalten. Die jährlich 90 000 Franken, welche die Gemeinde fürs kulturelle Leben aufwendet, stehen einer vielfältigen Kulturszene gegenüber. Kulturschaffende und Kulturveranstalter aus allen Richtungen bereichern Wohlen enorm – mit grossem Aufwand, mit Leidenschaft und Leistungsbereitschaft. «Wir wissen», so Gemeinderat Roland Vogt, «andere Gemeinden bieten mehr.» Und zum Glück liegt «der Ortsbürgergemeinde die Kultur sehr am Herzen».
Roland Vogt wollte die eher geringe finanzielle Unterstützung durch die Einwohnergemeinde nicht schönreden. «Wir machen, was wir können, und schauen, dass die Unterstützung nicht weiter gekürzt wird.»
Kulturförderung ist eine Kernaufgabe der Gemeinde
Mit wenig viel machen – das können die Wohler Kulturverantwortlichen, darin kennen sie sich aus. Das weiss auch der Kulturminister zu schätzen. Und mit dem ersten Anlass «Kulturnetzwerk Wohlen» ist den Gemeindeverantwortlichen doch ein guter Einstieg ins neue Jahr gelungen. Einziger Wermutstropfen: Claudia Nick, die als Kultursekretärin wichtigste Anlaufstelle bei Kultur-Angelegenheiten ist, musste nach einem Unfall passen. Gute Besserung.
«Die Förderung der Kultur gehört zu den Kernaufgaben der Gemeinde Wohlen», zitierte Vogt aus dem Kulturkonzept. Das kulturelle Angebot müsse sichtbar sein, und den jungen Kulturschaffenden müsse man Sorge tragen, sagte Vogt weiter. «Das neue Konzept hat sich bereits bewährt, es ist schon einiges daraus entsprungen.» Beispielsweise der anstehende Umbau des alten Werkhofs in ein Kulturzentrum. Der Verein für Kultur Wohlen leistet dort einiges, bald ist Baustart. Dieses Projekt wird genau nach den Richtlinien des Kulturkonzepts angepackt.
Gegenseitig spüren
Zudem ist die von Roland Vogt präsidierte Kulturkommission stets an der Arbeit. Kommissionsmitglied Stefanie Dietrich, Einwohnerrätin der Mitte, strich den Kulturpreis der Gemeinde Wohlen heraus. Dieser wurde letztes Jahr an den Filmklub Wohlen vergeben und Anfang Februar erhält das «OK Wohler Fasnacht» den Kulturpreis 2024. «Damit fördern wir die einheimischen Kulturschaffenden» und mit dem Preis werde auch viel Anerkennung ausgesprochen. «Die Kulturlandschaft in Wohlen ist sehr gross», so Dietrich weiter. Und es sei das erklärte Ziel, «dass sich alle besser kennenlernen, und wir möchten untereinander wissen, was wer macht». Auch deshalb wurde nun das «Kulturnetzwerk Wohlen» lanciert. Und weil man das Budget der Gemeinde Wohlen nicht unnötig strapazieren möchte, sagte Dietrich, «wollen wir gestaffelt vorgehen».
Etliche Kulturschaffende und Organisationen liessen sich den Anlass «Kulturnetzwerk» nicht entgehen. Vom Circus Monti bis zur Gemeindebibliothek, vom Verein Schlössli bis zur Kunstkommission, vom Verein für Kultur bis zum Sternensaal, vom Schweizer Strohmuseum bis zur musizierenden Familie Bürger – ganz viele Wohler Kulturschaffende und Organisatoren begrüssten den Austausch.
Zuspruch gab es von Georg Matter, Leiter Abteilung Kultur des Kantons Aargau. Er hielt ein spannendes Referat (siehe Artikel unten). Den Anlass «Kulturnetzwerk Wohlen» fand Matter sowieso lässig. «Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig spürt. In der Kulturszene vergisst man ab und zu, dass man nicht alleine ist», erklärte Matter. «Und der Austausch setzt jeweils Dynamik frei.»
Diese Worte konnte Kulturminister Roland Vogt nur begrüssen. Die Wünsche der Kulturschaffenden (siehe separaten Artikel) nahm er sehr gerne entgegen – auch während des Apéros. Der Netzwerkanlass sei «ein voller Erfolg», meint der Kulturminister.