Aus Freude am Spiel
22.11.2024 BremgartenNeues Mekka für Spiele-Fans
«Spiel-Unke» öffnet am 30. November im Herzen der Bremgarter Altstadt
Bald haben die Spieleliebhaber wieder einen Laden in der Region. Die «Spiel-Unke» lädt nicht nur zum Stöbern ...
Neues Mekka für Spiele-Fans
«Spiel-Unke» öffnet am 30. November im Herzen der Bremgarter Altstadt
Bald haben die Spieleliebhaber wieder einen Laden in der Region. Die «Spiel-Unke» lädt nicht nur zum Stöbern ein – sondern auch zum Ausprobieren.
Marco Huwyler
Gross war das Bedauern im Städtli, als vor gut einem Jahr die «Wundertüte» für immer ihre Türen schloss. Der Laden war jahrelang Anlaufstelle für Spielebegeisterte in und um Bremgarten gewesen. Auch für Daniel Lorenzana und Rebekka Hubacher. Nun sorgen die beiden mit Freunden und Bekannten dafür, dass die Lücke im Lädelimix wieder geschlossen wird. Am 30. November eröffnet die «Spiel-Unke» an der Schlössligasse 1, wo bis letztes Jahr das Nählädeli «CreaFlair» beheimatet war. Das neue Bremgarter Spielelädeli wird ein Projekt aus purer Freude an der Sache. Eine gegründete Genossenschaft rund um Lorenzana und Hubacher betreibt das Lädeli vorerst als Hobby.
Auch ein Ort des Spielens sein
Angeboten werden in der «Spiel-Unke» künftig Hunderte Spiele und Spielereien. Auch ein Secondhand-Bereich soll in der grosszügigen Ladenfläche Platz finden. Wobei im Spielelädeli in der Altstadt nicht nur der Verkauf von Ware im Vordergrund steht. Die Initianten planen Spiele-Abende und -nachmittage, Turniere, Spielpräsentationen und eine Ecke zum Ausprobieren des Angebots. In der «Spiel-Unke» soll auch stets der Spass am Spiel und der Gesellschaft Gleichgesinnter im Fokus sein.
Bremgarten erhält einen neuen Spieleladen
Anstelle des früheren Nählädeli «CreaFlair» öffnet am 30. November die «Spiel-Unke» an der Schlössligasse 1. Ins Leben gerufen von zehn Freunden, welche ihre Spielfreude mit möglichst vielen Bremgartern teilen möchten. Vorgesehen sind auch regelmässige Turniere und Spielabende.
Marco Huwyler
Schon Jahrzehnte spukt die Idee immer mal wieder im Kopf von Daniel Lorenzana herum. Er, der seit Kindheitstagen immer wieder gerne mit Gleichgesinnten in die faszinierenden und verbindenden Abenteuer aus der Welt der Gesellschaftsspiele abtaucht und so schon so manchen vergnüglichen Abend erlebte. «Ich habe Rebekka schon oft im Scherz gesagt – eigentlich müssten wir einen Spieleladen eröffnen, das käme günstiger», schmunzelt der Bremgarter.
Zusammen mit Lebenspartnerin Rebekka Hubacher und Tochter wohnt er mitten in der Altstadt an der Verzweigung Schlössligasse/Metzgergasse/ Rechengasse. Bisher hatte man den untersten Stock ihres Hauses als Ladenfläche vermietet. Doch vor rund einem Jahr kumulierten sich Ereignisse, welche Lorenzanas Running-Gag mit dem Spielegeschäft plötzlich zur ernstzunehmenden Idee werden liessen. Kerstin di Gregorio eröffnete ihren Pächtern, dass sie ihr Nählädeli nicht mehr länger betreiben möchte. Und just in diesen Tagen ereilte Bremgarten auch die Nachricht vom Aus der «Wundertüte» – des beliebten Buch- und Spielgeschäfts von Sandra Furrer, wo sich auch Hubacher und Lorenzana regelmässig mit dem neusten Spielspass eingedeckt hatten. «Da war es auf einmal naheliegend, dass wir uns ernsthaft mit dem Gedanken an ein Spielegeschäft in unserem Haus beschäftigten. Und weil wir beide Kapazitäten dafür freimachen konnten, da dachten wir: Warum machen wir es nicht gleich selbst?»
Gründungsteam aus 10 Personen
Die Idee reifte und steht nun tatsächlich vor der Vollendung. Am 30. November eröffnet mit der «Spiel-Unke» ein Lädeli für Spiele aller Art an der Schlössligasse 1. Doch Lorenzana und Hubacher haben ihre Vision nicht alleine verwirklicht. Im Gegenteil. Es ist eine bunte Gruppe Gleichgesinnter, welche die Neueröffnung in Bremgarten ermöglicht.
Insgesamt 10 Personen stehen hinter der Genossenschaft, die für diesen Zweck gegründet wurde. Viele von ihnen stammen aus dem Umkreis der «Spielbar», welche jeden Sommer Konzerte und Barbetrieb auf dem Kiesplatz neben dem Stadtschulhaus auf die Beine stellt. Dort engagieren sich jeweils auch Lorenzana und Hubacher. Und in jenem konstruktiven Umfeld – wie auch im sonstigen Freundeskreis der beiden – fand die Idee des Ladens für Spiele grossen Anklang. In den vergangenen Monaten wurden gemeinsam Pläne geschmiedet und die Organisation der «Spiel-Unke» so aufgegleist, dass nun eröffnet werden kann.
Vorbilder studiert
Lorenzana und Hubacher haben sich gemeinsam mit ihren Mitstreitern sorgfältig auf ihr Ladenabenteuer vorbereitet. Zusammen wurden in den vergangenen Monaten Spielelisten durchforstet, Anleitungen und Youtube-Tutorials studiert, um einen Überblick über das riesige Angebot zu erhalten. Das Mitgründer-Paar hat sich gar auf eine regelrechte Tour durch die Spielgeschäfte des Landes begeben. Schliesslich ist es von Vorteil, wenn man funktionierende Vorbilder in anderen Ortschaften und deren Sortiment und Einrichtung studiert, bevor man einen eigenen Laden eröffnet. «Von einigen Dingen waren wir überrascht – beispielsweise darüber, wie viele Puzzles alle im Angebot haben. Das hatten wir überhaupt nicht auf dem Radar», schmunzelt Lorenzana. «Wir gehen deshalb davon aus, dass diese sich gut verkaufen lassen. Wir werden deshalb auch in diesem Bereich eine ordentliche Auswahl in unserem Laden haben.»
Eine erste Ladung an Spielen aller Art hat die «Spiel-Unke» bereits bestellt. Rund 300 verschiedene spassige Freizeitbeschäftigungen türmen sich ein paar Wochen vor der Eröffnung im Laden. Wobei das immer noch einigermassen mickrig aussieht auf der Ladenfläche der Schlössligasse 1. «Wir haben gemerkt, dass unser Laden vergleichsweise ziemlich gross ist», sagt Hubacher. «Spieleläden scheinen sonst eher klein zu sein und wenig Fläche zu benötigen.»
Spielecken, Spielabende und Second-Hand-Bereich
Die Gegebenheiten in Bremgarten verlangen also ein ziemlich umfangreiches Sortiment. Wobei das natürlich ein Luxusproblem ist. «Es ist schön, dass wir keine Platzsorgen haben und grosszügig einrichten können», findet Hubacher. Das gibt dem «Spiel-Unke»- Team auch Raum dafür, seine guten Ideen zu verwirklichen. Beispielsweise soll es im Bremgarter Spieleladen eine gemütliche Ecke mit Sitzgelegenheit geben, wo ausgewählte Spiele ausprobiert werden können. In einem anderen Ladenbereich sollen Second-Hand-Spiele und Spielwaren angeboten werden. Und das geräumige Untergeschoss soll neben einem Lager auch zu einer kleinen Arena für Turniere und Spielabende umfunktioniert werden.
Wie es den Initiatoren rund um Lorenzana und Hubacher vorschwebt, sollen solche Spiel-Veranstaltungen nämlich regelmässig stattfinden in der «Spiel-Unke». «Einerseits möchten wir so ein Mekka für Spielbegeisterte schaffen, wo man sich gemeinsam zu vergnüglichen Spielabenden trifft. Andererseits möchten wir an Themennachmittagen und -abenden Interessierten auch Spiele näherbringen.» So soll eine Umgebung geschaffen werden, wo spielerisch ausprobiert werden kann, was einen interessiert. «Wenn man mit Leuten spricht, dann merkt man nämlich, dass das mit Abstand mühsamste an Gesellschaftsspielen das Anleitung-Durchackern ist», schmunzelt Lorenzana.
Kein wirtschaftlicher Druck
Auch wenn viele Ideen vorhanden sind, wollen die Verantwortlichen das Spielwarenladen-Projekt aber erst einmal langsam angehen. «Wir wollen uns nicht übernehmen und so den Spass an der Sache verlieren», sagt Lorenzana. Vorerst an drei Tagen pro Woche wird die Spiel-Unke geöffnet sein. Am Mittwoch und am Freitag jeweils nachmittags. Am Samstag den ganzen Tag.
Am Markt der Vielfalt vor rund drei Wochen hat das «Spiel-Unke»-Team ein erstes Mal Präsenz markiert und einen ganz kleinen Bereich des Ladens geöffnet. «Eigentlich wollten wir bloss zeigen, dass es uns bald gibt, aber wir konnten schon ein paar Dinge verkaufen», lächelt Hubacher. Am 30. November nun soll die richtige Eröffnung folgen.
Der grosse Vorteil der «Spiel-Unke» gegenüber anderen Lädelern in den Altstadt wird es sein, dass kein wirtschaftlicher Druck besteht. Der Laden wird von sämtlichen Beteiligten vorerst als Hobby betrieben. Man zahlt sich keinen Lohn aus. «Zumindest zu Beginn noch nicht», wie Lorenzana sagt. Und da die Liegenschaft dem Gründerpaar gehört, fällt auch kein Mietzins für den neuen Laden an. Irgendwann soll die Spiel-Unke aber schon etwas Profit abwerfen. «Es wäre schön, wenn wir das Projekt so weit bringen würden», sagen die beiden. Vorerst steht aber der Spass im Vordergrund. Und die Befriedigung, ein Angebot für Bremgarten zu schaffen, das ganz viele Menschen beglücken wird – denn die Freude am Spiel eint nicht bloss Kinder. Das wissen die Initianten der Spiel-Unke bestens. --zg