Alterszentren auf Kurs
02.05.2023 BremgartenBremgarten: Neuigkeiten und Geschäftsbericht
«Unsere Alterszentren sind lebendig – wie unser Logo und die Farbe Orange, mit der wir mittlerweile einheitlich daherkommen», sagt Peter Spring.
Der Präsident des Vorstandes zeichnet anlässlich ...
Bremgarten: Neuigkeiten und Geschäftsbericht
«Unsere Alterszentren sind lebendig – wie unser Logo und die Farbe Orange, mit der wir mittlerweile einheitlich daherkommen», sagt Peter Spring.
Der Präsident des Vorstandes zeichnet anlässlich der Abgeordnetenversammlung in der Bärenmatt ein positives und buntes Bild der regionalen Alterszentren Bremgarten, Mutschellen, Kelleramt.
Gemeinsam mit Geschäftsleiter Roger Cébe gewährte er einen Einblick in das abgelaufene Geschäftsjahr, die Rechnungen der Häuser und des Verbandes sowie in die Pläne der nächsten Jahre, während deren die Burkertsmatt in Widen weiter saniert wird und die Bärenmatt in Bremgarten ihren Neubau erhalten soll. --huy
Bloss der Markt trübt das Ergebnis
Rück- und Ausblick an der Abgeordnetenversammlung der regionalen Alterszentren
Während die Burkertsmatt in Widen weitere Auffrischungen erfuhr, schreiten die Pläne zum Neubau der Bärenmatt in Bremgarten langsam voran. Das Jahresergebnis des Verbands der regionalen Alterszentren weist derweil einen sechsstelligen Verlust aus – obwohl das operative Ergebnis eigentlich positiv wäre.
Marco Huwyler
«Nun kommen wir leider zum eher unerfreulichen Teil», sagte Vorstandsmitglied Reto Bissig, als es an ihm war, das Wort zu übernehmen. Dem Ruedistetter Gemeinderat oblag die Aufgabe, die Erfolgsrechnung des Alterszentren-Verbandes für das vergangene Jahr vorzustellen. Und diese weist 2022 einen Verlust von rund 342 000 Franken aus.
Dass ein solcher Betrag nicht für Unmut und Diskussionen unter den Abgeordneten sorgt, sondern mehr oder weniger stillschweigend zur Kenntnis genommen wird, ist dem Umstand geschuldet, dass der Betrieb herzlich wenig mit dessen Zustandekommen zu tun hat. Im Gegenteil: Die beiden Häuser – also die Alterszentren in Bremgarten und in Widen – weisen beide positive Jahresergebnisse aus und schlagen mit einem Gewinn von rund 670 000 Franken (Bärenmatt) beziehungsweise 473 000 Franken (Burkertsmatt) zu Buche. Dass das Gesamtergebnis des Verbands dennoch negativ ist, hängt ausschliesslich mit dem angelegten Vermögen zusammen. Die Gelder, die von der AKB im Auftrag der Alterszentren am Markt investiert werden, sind aufgrund von Kursverlusten per Ende 2022 rund 1,73Millionen Franken weniger wert als noch im Vorjahr – geschuldet der generell schwierigen globalen Marktlage. «Letztlich handelt es sich also um einen reinen Buchverlust auf dem Papier», sagt Bissig. «Nichts, was uns langfristig Sorgen machen würde.»
Guter Spirit trotz Mehrbelastung
Zumal es ansonsten an der Abgeordnetenversammlung viel Positives zu berichten gab. Die Auslastung der beiden Alterszentren ist hervorragend, der Alltagsbetrieb verläuft weitestgehend reibungslos und mit den Angestellten ist man hochzufrieden. «In unseren Häusern herrscht ein guter Spirit und eine herzliche Atmosphäre, das wird von den Bewohnern immer wieder bestätigt. Wir sind sehr froh und stolz, dass das so ist», sagt Vorstandspräsident Peter Spring (Widen).
Rund 5,6 Millionen Pflegeminuten wurden 2022 in den beiden regionalen Alterszentren geleistet. Im Vergleich zu 5,1 Millionen 2021. «Diese enorme Zahl und auch der Zuwachs zeigen den hohen Einsatz und die Flexibilität unserer Angestellten im vergangenen Jahr», findet Geschäftsleiter Roger Cébe. «Sie machen das grossartig, trotz Fachpersonalmangel und zuweilen grosser Arbeitsbelastung.»
Burkertsmatt weiter aufgehübscht
Im Alterszentrum Burkertsmatt wurde im vergangenen Jahr die erste Etappe der Sanierungs- und Aufwertungsmassnahmen abgeschlossen. Diese beinhaltete zahlreiche kleinere und grössere Veränderungen. So erhielten die Bewohner neue Betten und Nachttische, die Lifte wurden ersetzt, die Beleuchtung im Restaurant erneuert, der Coiffeur- und Podologie-Raum integriert, sämtliche Dachflächen saniert und optimiert und auf dem Vordach auf der Nordseite eine neue begehbare und begrünte Dachterrasse im 1.Obergeschoss geschaffen. Darüber hinaus wurde auch der Aufenthaltsbereich im 5. OG erweitert und die Wäscherei vergrössert. Diese besitzt nun in Widen genügend Kapazitäten, um künftig gleich beide Alterszentren zu bedienen. Im laufenden Jahr nimmt man nun die Sanierungsmassnahmen der zweiten und dritten Etappe in Angriff. Spätestens abgeschlossen sein sollen diese, wenn das Sanierungs- und Neubauprojekt der Bärenmatt startet.
Bärenmattneubau frühestens im Frühjahr 2025
Was dieses betrifft, gestaltet sich die Umsetzung nach wie vor anspruchsvoll. Statt wie dereinst von 25,8 Millionen wird bei der neuen Bärenmatt mittlerweile von Gesamtprojektkosten von gut 31 Millionen Franken ausgegangen. «Die hohen Rohstoffpreise und Baukosten, die momentan weltweit herrschen, haben das Projekt sicherlich nicht vereinfacht», sagt Baukommissionsleiter Christian Baumann (Zufikon).
Aktuell verhandelt man mit dem zuständigen Architekturbüro noch um die letzten Rabattprozentteile. Bis es mit dem Bau dann wirklich losgeht, dürfte es noch eine Weile dauern. «Wir planen momentan mit einer Baueingabe an die Stadt Bremgarten im April 2024 und – optimistisch – mit dem Baustart im Frühjahr 2025», berichtet Baumann.
Spitex kommt nicht in den Neubau
Definitiv vom Tisch ist vorerst eine Einquartierung der Büroräumlichkeiten der Spitex Mutschellen-Reusstal im Neubau. «Das scheiterte letztlich an Platzgründen», sagt der Baukommissionsleiter. «Die fusionierte Spitex hätte aufgrund ihrer Grösse zwei Geschosse benötigt – und das konnten wir ihr letztlich nicht bieten.» Ein Umstand, der leichtes Bedauern auslöst. «Eine Synergienbildung der SpitEX mit der SpitIN unter gleichem Dach hätte sicherlich Sinn ergeben», findet Baumann.
Alles in allem war 2022 für den Gemeindeverband der regionalen Alterszentren jedoch ein hocherfreuliches Jahr mit Fortschritten und schönen Ergebnissen an vielen Fronten. «Letztlich leben unsere Häuser von den Menschen und nicht von den Mauern. Und wir sind in der privilegierten Lage, hier viele exzellente Menschen beheimaten und beschäftigen zu dürfen», sagte Präsident Peter Spring zum Abschluss.
Wertschriften dürften sich erholen
Erfreulich zu vermerken gibt es zudem, dass auch das neue Jahr für die regionalen Alterszentren gut angelaufen ist – sogar auf dem Wertschriftenmarkt. In den ersten vier Monaten wurden bereits mehrere Hunderttausend Franken des Anlageverlustes 2022 wieder kompensiert. Wenn es einigermassen normal weiterläuft, dürfte also die Erfolgsrechnung nächstes Mal ohne diesen dicken Tolggen im ansonsten fast makellosen Reinheft auskommen.