Premiere von «Theater i de Schüür»
Sie haben es allen bewiesen: die «alten Schauspieler-Hasen» von Fischbach-Göslikon. Das «Theater i de Schüür» sorgte für unglaublich viele Lacher und ein Gesamtkonzept, das alle ...
Premiere von «Theater i de Schüür»
Sie haben es allen bewiesen: die «alten Schauspieler-Hasen» von Fischbach-Göslikon. Das «Theater i de Schüür» sorgte für unglaublich viele Lacher und ein Gesamtkonzept, das alle begeisterte.
Roger Wetli
Standing Ovations spendeten die Zuschauer am Freitagabend in Fischbach-Göslikon in der Schnüzi-Schür am Ende des Theaterstücks «Liebi macht erfinderisch». Und das völlig verdient. Die Theatergäste lachten von der ersten bis zur letzten Szene und liessen sich einlullen in das grandiose Spiel der Schauspielerinnen und Schauspieler. «Meine Schwester Melitta Gauch und ich hatten schon lange den Traum, einmal in der Schnüzi-Schür ein Theater aufzuführen», erklärte Marcel Forrer als Einleitung zum Stück. «Wir konnten jetzt die alte Garde dazu gewinnen, mit der wir jahrelang Theater gespielt hatten.» Zu dieser gesellten sich mit Seraina Hufschmid und Stefan Humbel noch zwei Newcomer. Diese fügten sich auf geniale Weise ins flüssige und routinierte Spiel der «alten Hasen» ein.
Taxifahrer in Nöten
Und genauso rasant muss das Stück «Liebi macht erfinderisch» auch dargeboten werden. Die Geschichte handelt vom Taxifahrer Hugo Meier (gespielt von Rolf Brunold), der gleich mit zwei Frauen eine Ehe führt. In Zürich Wollishofen wohnt er mit Monika Meier zusammen (gespielt von Heidi Gisi) und in Adliswil mit Brigitte Meier (gespielt von Melitta Gauch). Da er als Taxifahrer flexible Arbeitszeiten hat, taktet er diese beiden Ehen in seinem Tagesablauf minutengenau aneinander vorbei. Dieses Konstrukt wankt aber, als er eines Nachts einer älteren Frau helfen möchte, die von Rockern überfallen wird. Meier wird dabei zusammengeschlagen, kommt zu spät bei einer seiner Ehefrauen an und gibt zudem auf dem Polizeiposten und im Spital unterschiedliche Wohnadressen an. Das verwirrt den Zürcher Stadtpolizisten Amstutz (gespielt von Kurt Stammbach) und den Adliswiler Wachtmeister Hungerbühler (gespielt von Didi Oberli). Unterstützung erhält Hugo Meier dagegen von seinem Freund Oskar Stöckli (gespielt von Marcel Forrer). Dieser kommt schnell hinter das Doppelleben und wird entsprechend eingeweiht. Es beginnt ein wirres Spiel und ein Wettkampf darum, die Zweifachehe von Hugo Meier aufrechtzuerhalten.
Heimelige Atmosphäre
«Wichtig bei diesem Stück ist, dass wir uns im Jahr 1987 befinden. Und es entsprechend noch keine Natels gibt», erklärte Forrer bei seiner Einleitung. Deshalb spielen bei diesem Stück zwei Telefone eine wichtige Rolle, bei denen man die anrufenden Personen nicht erkennt. Um die beiden Wohnungen in Zürich Wollishofen und Adliswil darzustellen, ist die Bühne in der Mitte farblich zweigeteilt, stilistisch unterschiedlich eingerichtet und das Sofa mit zwei unterschiedlichen Kissen bestückt. Da das Theater im Dachstock einer Scheune aufgeführt wird, ist der Platz eng.
Es gibt keinen Vorhang und die Zuschauer in sieben Reihen sitzen fast in der Stube. «Wir mussten im Vorfeld noch einige Abläufe und bauliche Massnahmen anpassen, da sie wie ursprünglich gedacht nicht optimal gewesen wären», gab Marcel Forrer Einblick. So wurde mit dem Ehemann von Melitta Gauch, Peter Gauch, ein «Tätschmeister» erkoren, welche die Gäste durch den Abend führt. Er lost zum Beispiel die Reihenfolge aus, nach der die Gäste nacheinander die Stühle des Theaters auswählen dürfen. Die Zuschauer hatten nach der Premiere am Freitagabend nur lobende Worte.
Das «Theater i de Schüür» wird diese Woche noch heute Dienstag, am Mittwoch, Freitag und Samstag aufgeführt. Sämtliche Vorstellungen sind ausverkauft. Forrer kündigte das «Theater i de Schüür» im Vorfeld als einmalige Sache an. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Team um ihn und seine Schwester das noch anders überlegen wird.