Allucan neu in Mellinger Hand
12.09.2025 Bremgarten, GewerbeDas Bremgarter Unternehmen wird übernommen – der Stadt droht damit auch der Wegzug von 45 Arbeitsplätzen
Die Mellinger Lastech AG übernimmt die Allucan AG. Der weltweit tätige Bremgarter Spezialist für Aluminiumkonstruktionen aller Art soll ...
Das Bremgarter Unternehmen wird übernommen – der Stadt droht damit auch der Wegzug von 45 Arbeitsplätzen
Die Mellinger Lastech AG übernimmt die Allucan AG. Der weltweit tätige Bremgarter Spezialist für Aluminiumkonstruktionen aller Art soll indes selbstständig bleiben. Allerdings ist in Zukunft eine Zusammenführung an einem gemeinsamen Standort vorgesehen. Vermutlich nicht in Bremgarten.
«Für nachhaltiges Wachstum in der Region Reusstal», heisst es übergreifend in der gemeinsamen Ankündigung zur Firmenfusion. Die Lastech AG mit Sitz in Mellingen hat die Allucan AG aus Bremgarten übernommen. Ziel des Zusammenschlusses sei es, «die Wettbewerbsfähigkeit beider Unternehmen zu stärken», wie es in einer Medienmitteilung heisst. «Als Basis für eine erfolgreiche Zukunft.» Gemeinsam hat die fusionierte neue Unternehmensgruppe 105 Angestellte (siehe Box).
Wohl kaum weiter in Bremgarten
Plan sei es indes, dass die beiden bisher eigenständigen Unternehmen unter ihren bisherigen Namen eigenständig bestehen bleiben, wie die Verantwortlichen betonen. Die operative Leitung der gesamten Unternehmensgruppe übernimmt Reto Sägesser, bisher CEO der Lastech AG. Die bisherigen Ansprechpartner in beiden Firmen bleiben erhalten – langfristig sei aber eine Zusammenführung an einem gemeinsamen Standort vorgesehen. Ob dieser in Bremgarten oder Mellingen liegt – oder ganz woanders –, geben die Verantwortlichen zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Klar ist jedoch: Ein gemeinsamer Standort in Bremgarten ist unwahrscheinlich. Denn hier fehlt schlicht der Platz für solcherlei. Damit scheint klar, dass Bremgarten über kurz oder lang Steuerkraft und die 45 Arbeitsplätze von Allucan verloren gehen.
Zugang zu neuen Märkten und Geschäftsfeldern
Für die beiden Firmen jedoch bringt der Zusammenschluss viele Vorteile, wie sie betonen. Die Zusammenarbeit soll vor allem Synergien in den Bereichen Stahl, Edelstahl und Aluminium bringen, etwa durch «gemeinsame Ressourcennutzung, Erfahrungsaustausch und organisatorische Unterstützung», wie die Verantwortlichen schreiben. Durch die Bündelung der Kompetenzen erhoffen sich beide Firmen Potenziale bei bestehenden Kunden sowie Zugang zu neuen Märkten und Geschäftsfeldern. Für Kunden ergäben sich nach Unternehmensangaben Vorteile wie erweiterte Angebotsbreite, schlankere Lieferketten und effizientere Prozesse, wird im Rahmen der Übernahme erklärt.
Allucan: Konzentration auf Kerngeschäft
Reto Sägesser erklärt, die Übernahme sei ein Schritt in der strategischen Weiterentwicklung von Lastech. Auch die Allucan-Seite betont die Chancen durch Synergien. «Die willkommene Unterstützung durch den Zusammenschluss der Geschäftsleitungen und die gemeinsame Nutzung unternehmerischer Ressourcen helfen uns dabei, uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren», sagt Markus Jäger, Geschäftsführer der Allucan, im Rahmen der Übernahme. Konrad Herzog, neu Verwaltungsratspräsident beider Firmen, verweist schliesslich auf die Bedeutung des Zusammenschlusses für die gesamte Wirtschaftsregion. «Wir werden die Wirtschaftsregion Reusstal und den Werkplatz Schweiz prägen und stärken.» --huy
Was machen die Firmen?
Die Allucan AG wurde 1962 als Aluminiumschweisswerk E. Nussbaumer AG gegründet und verlegte ihre Produktion kurz darauf nach Bremgarten. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 45 Mitarbeitende. Es ist spezialisiert auf Aluminiumkonstruktionen für die Bahn-, Energie-, Bau-, Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie und kümmert sich insbesondere auch um Projekte mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen.
Die Lastech AG wurde 1989 von Konrad Herzog in Mellingen gegründet. Das Familienunternehmen beschäftigt rund 60 Mitarbeitende und gilt als Pionierin in der Lasertechnologie für die Blechbearbeitung. Es bietet kundenspezifische Blechteile und Baugruppen und kombiniert Handwerk mit moderner Fertigungstechnik.