Alle Böcke überwunden
13.05.2025 Theater, Mutschellen, WidenVerwirrspiel um Erpressung
Theatergruppe Widen feierte Premiere
«Tatort Villa Bock» heisst das aktuelle Stück, welches die Theatergruppe Widen noch bis Samstag in der Mehrzweckhalle aufführt. Krimiautor Hugo Bock wird dabei durch den ...
Verwirrspiel um Erpressung
Theatergruppe Widen feierte Premiere
«Tatort Villa Bock» heisst das aktuelle Stück, welches die Theatergruppe Widen noch bis Samstag in der Mehrzweckhalle aufführt. Krimiautor Hugo Bock wird dabei durch den Ehemann einer ehemaligen Geliebten erpresst, dass dieser seine Affäre publik macht, wenn er nicht zahlt. Also plant der Autor, den Erpresser loszuwerden, und startet dafür ein für das Publikum unterhaltsames Verwirrspiel. --rwi
Theatergruppe führt zurzeit «Tatort Villa Bock» auf
Noch bis nächsten Samstag kann man in der Wider Mehrzweckhalle das Stück «Tatort Villa Bock» erleben, welches die Theatergruppe Widen aufführt. Die Premiere am letzten Freitagabend sorgte für beste Unterhaltung und viele Lacher.
Roger Wetli
«Jetzt, nach der Premiere, kommt die Entspannung», war Manuela Meli nach der Freitagabendvorstellung erleichtert. Meli ist nicht nur Präsidentin der Theatergruppe Widen, sondern steht auch zusammen mit elf weiteren Schauspielern auf der Bühne. Sie unterstreicht: «Die grösste Anspannung ist jetzt vorbei. Wir wissen nun, dass das ausgewählte Stück gut beim Publikum ankommt.» Dass sie auf dem richtigen Weg sind, hätten sie in dem Moment realisiert, als die ersten Lacher kamen. «Alle, die hinter der Bühne still auf ihre Einsätze warteten, feierten dort jeden Lacher des Publikums.»
Komische Unfälle
Fasst man die euphorischen Reaktionen an der Premiere zusammen, kamen die Wider Schauspieler aus dem Feiern wohl kaum mehr heraus. Denn zu lachen gab es für die Zuschauer viel – aber nicht für die dargestellten Personen. In «Tatort Villa Bock» steht der verheiratete und äusserst erfolgreiche Krimiautor Hugo Bock (gespielt von Urs Groth) im Mittelpunkt. Er wird zur Zahlung von einer Million Franken vom Ehemann einer einstigen Affäre erpresst. Dieser droht, Bocks Frau die Affäre zu erzählen, sollte er nicht zahlen.
Also plant der Autor den «perfekten Mord», um den Erpresser loszuwerden. Dazu schreibt er einen Krimi, der exakt den geplanten Mord beschreibt und gibt diesen vorab seinem Freund Karl Häberli (Renato Cei) zum Gegenlesen. Am Vorabend der Geldübergabe übt Hugo Bock das Erschiessen des Erpressers mit verschiedenen Personen unter dem Vorwand, dass er für sein nächstes Buch recherchiert.
Dummerweise geschehen bald immer wieder komische Unfälle, in denen Bock verschiedene Personen vermeintlich tötet und danach in Schränken und Kisten zwischenlagern muss. Um die Leichen dauerhaft loszuwerden, gräbt er im Garten ein Loch. Nur sind die Personen nicht tot, sondern nur ohnmächtig. Sie erholen sich wieder und tauchen auf, bevor sie wieder niedergeschlagen werden. Das treibt den Autor zunehmend in den Wahnsinn.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hat Hugo Bock noch das neugierige und naive Dienstmädchen Maria (Sharon Fischer) in Schach zu halten. Zudem verstecken sich in seinem Haus der Ausbrecher Oli Tomsen (Mauro Meli) und dessen Komplizin Vanessa Leer (Celine Wehrli) und ziehen damit auch den Polizisten und Krimi-Fan Frank Schnapp (Christian Stebler) an. Das Ganze wird in einem rasanten Tempo dargeboten, sodass das Publikum kaum zur Ruhe kommt.
Gut reagiert
«Wir haben alle Böcke gut überwunden», war Manuela Meli nach der Premiere begeistert. «Wir haben so lange für das Theaterstück geprobt, das wir uns bei Aussetzern gegenseitig helfen konnten.» So fiel an der Premiere etwa unerwartet das Telefon herunter, was Schauspieler Urs Groth sehr gut spontan in die Geschichte integrierte. «Eine Herausforderung im Vorfeld war es, die Ohnmachtsszenen so hinzukriegen, dass sie glaubwürdig wirken», gab Manuela Meli Einblick. Sie selbst wird als Hugo Bocks Schwägerin Jacqueline Habatür ebenfalls immer wieder ohnmächtig. «Dagegen ging das Ausharren in den Kisten und Schränken ziemlich gut», lacht sie.
Die Theatergruppe Widen freut sich jetzt auf die letzten drei Vorstellungen am kommenden Donnerstag, Freitag und Samstag, jeweils ab 20 Uhr. «Wir haben es untereinander extrem gut», ist sie dankbar – und schaut voraus: «Nach dem Theater ist am nächsten Sonntag bereits wieder vor dem Theater – zumindest für den Vorstand. Wir werden uns schon bald auf die Suche nach einem Theaterstück machen, das wir im nächsten Jahr aufführen.»