Abgänge im Plaza Shopping
22.03.2024 BremgartenDie Migros zieht ihre Fachmärkte aus Bremgarten ab
Per Februar 2025 schliesst die Migros ihre drei Fachmärkte Do it+Garden, M-Electronics und SportX in Bremgarten. Über einen Weiterbetrieb unter veränderten Bedingungen ist man sich mit dem Vermieter ...
Die Migros zieht ihre Fachmärkte aus Bremgarten ab
Per Februar 2025 schliesst die Migros ihre drei Fachmärkte Do it+Garden, M-Electronics und SportX in Bremgarten. Über einen Weiterbetrieb unter veränderten Bedingungen ist man sich mit dem Vermieter nicht einig geworden. Damit wird im Plaza Shopping eine grosse Ladenfläche frei.
Marco Huwyler
Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass die Migros schweizweit 1500 Stellen abbaut. Man will sich künftig stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren. Denn während der Umsatz der Migros-Gruppe vergangenes Jahr zulegte, schwächelten die Fachmärkte. Einige von ihnen möchte die Migros daher loswerden und verkaufen. Dazu gehören neben Mibelle und Hotelplan auch SportX und M-Electronics. Andere, wie Do it+Garden, werden zudem einer «Überprüfung unterzogen». Sprich: man möchte wohl auch dort langfristig sparen. Einen genauen Zeitplan für die massiven Umstrukturierungen nannte die Migros bislang indes noch nicht. Das hängt von der Verkaufsabwicklung der abzustossenden Unternehmenstöchter und weiteren Faktoren ab.
Keine Einigung mit dem Vermieter
In Bremgarten ist derweil bereits jetzt klar, wie es weitergeht mit den Fachmärkten. Beziehungsweise dass es eben nicht mehr weitergeht. Mit dem Auslaufen des Vertrags mit dem Vermieter des «Plaza Shopping» wird das Mietverhältnis für Do it+Garden, M-Electronics und SportX per Ende Februar 2025 aufgelöst.
Offenbar war dies aber nicht in Stein gemeisselt, trotz nationaler Abbaustrategie. «Die Verhandlungen mit dem Vermieter betreffend Vertragsverlängerung wurden Mitte 2023 aufgenommen», sagt Neda Golafchan, Mediensprecherin der Migros-Genossenschaft Aare. Eine Einigung kam seither aber nicht zustande. Grund dafür waren vor allem unterschiedliche Vorstellungen, was die Vertragslaufzeit anbelangt. Die Migros wollte in Bremgarten keinen langfristigen Vertrag für ihre Fachmärkte mehr abschliessen. «Die wirtschaftlichen Entwicklungen und Aussichten waren dafür unzureichend», sagt Golafchan. Die Läden waren also nicht rentabel genug, um sich langfristig zu verpflichten – gerade vor dem Hintergrund der nationalen Strategie. Deshalb wollte die Migros auch nicht mehr auf derselben Fläche und zum selben Mietzins im Plaza Shopping bleiben und strebte eine Anpassung der Gewerbeflächen und des Mietvertrags an. Mit dem Vermieter konnte diesbezüglich aber kein Konsens gefunden werden. Die Wege trennten sich dementsprechend vorzeitig.
Eigentümer hält sich bedeckt
Wie es mit dem Einkaufszentrum im Zentrum Bremgartens nun weitergeht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Mit dem Wegzug der drei Migros-Fachmärkte wird eine Ladenfläche von 2200 Quadratmetern und eine Aussenfläche von 500 Quadratmetern (wo bisher unter anderem Pflanzen von Do it+Garden untergebracht waren) frei. Ein ziemlicher Brocken auf einen Schlag also.
In Absprache mit der Eigentümerschaft hat mit Apleona die Verwalterin des Gebäudes auf Anfrage Stellung dazu genommen. So setzen die Vermieter alles daran «unseren Kunden weiterhin ein langfristig attraktives Angebot zu bieten». Mit potenziellen Nachmietern sei man im Gespräch, spruchreif sei derzeit aber noch nichts – weshalb man nicht weiter darauf eingehen möchte. Die entsprechenden Ladenflächen sind derzeit öffentlich ausgeschrieben. Über Gespräche mit Interessenten und über die künftig angestrebte Nutzung (wieder ein Grossverteiler?) gibt man sich vonseiten der Eigentümerschaft momentan ebenfalls noch bedeckt und möchte keine Auskunft geben.
17 Angestellte betroffen
Die Migros derweil zieht sich selbstredend nicht ganz aus dem Plaza Shopping und aus Bremgarten zurück. Im Nachbargebäude an der Zufikerstrasse 4 bleibt der Lebensmittelladen bestehen. Von der Schliessung der Fachmärkte betroffen sind insgesamt 17 Angestellte. «Sie wurden alle informiert», sagt Migros-Sprecherin Golafchan. Wie es für sie weitergeht, ist offen. Die Migros Aare bietet den Betroffenen Hand bei der Gestaltung ihrer beruflichen Zukunft: «Wir sind bestrebt, allen betroffenen Mitarbeitenden eine valable Anschlusslösung innerhalb oder ausserhalb des Unternehmens anzubieten.»