Freiämter Sportler des Jahres: Schwingerkönig Christian Stucki, Handballer Andy Schmid und Co. melden sich per Videobotschaft

Novum bei der Ehrung zum Freiämter Sportler des Jahres 2019. Per Videobotschaft wird den Sportlern gratuliert von Sportgrössen, ehemaligen Sportredaktoren und Prominenten. «Eine unglaublich starke Aktion», findet Sportler des Jahres Andreas Döbeli.

Stefan Sprenger

Ein «Hey, nei», rutscht Andreas Döbeli heraus, als Stefan Strebel über den Bildschirm flimmert. Der Villmerger, der bald technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbandes und damit höchster Schwinger der Schweiz ist, meldet sich per Videobotschaft aus der Wüste in Ägypten. Kopfbedeckung, Sonnenbrand und Kamel «Omar» inklusive. Döbeli und alle Anwesenden bei der Ehrung zum Freiämter Sportler des Jahres müssen lächeln angesichts dieser originellen Botschaft. Mit seiner fast fünfminütigen Rede überspannt er zwar die Vorgaben der Sportredaktion, jedoch hören alle am Tisch gespannt zu, was der dreifache Eidgenosse Strebel zu sagen hat.

Stucki mit einem «Salü Reesli», Vorbild Schmid ehrt Gautschi

Döbeli kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sich wenig später der Schwingerkönig Christian Stucki höchstpersönlich und supersympathisch zu Wort meldet. «Salü Reesli. Ich möchte dir recht herzlich zum Sportler des Jahres im Freiamt gratulieren.» Döbelis Gesichtsausdruck verrät: Damit hat er nicht gerechnet. «Genial», meint der Sarmenstorfer.

Überwältigt war dann auch Daphne Gautschi. Die beste Handballerin des Landes lernte an der Handball-Gala Andy Schmid kennen, den besten Handballer der Schweiz. Allerdings nur kurz auf der Bühne haben sich die beiden besten Handballer «Hallo» gesagt und ein paar Worte gewechselt. Die Murianerin ist grosser Fan des Bundesliga-MVP und Captains der Schweizer Handball-Nationalmannschaft. Schmid sitzt während seiner Grussworte am Flughafen, trinkt eine Schoggi-Milch und sagt: «Liebi Daphne, ich gratuliere dir zum 3. Rang. Ich verfolge deine Karriere und hoffe, du machst weiter so». Profihandballerin Gautschi ist überrascht und möchte das Video unbedingt auf ihrem Handy haben. «Das ist ja der absolute Hammer. Das muss ich zu Hause zeigen», sagt sie lachend.

Reichmuth: «Du bist einer der ganz Grossen»

Als dann der Willisauer Ringer Stifi Reichmuth über den Bildschirm flimmert, muss Randy Vock laut lachen. Reichmuth, bald Olympia-Ringer und guter Freund von Randy Vock, sitzt gerade in seinem Hotelzimmer in Rom. Am Vorabend feierte er gemeinsam mit Samuel Scherrer ausgelassen dessen Silbermedaille an der Europameisterschaft.

«Ciao Randy, come stai? Herzliche Gratulation zum 2. Rang. Du bist für mich die Nummer 1. Deine Bronze-Medaille letztes Jahr an der EM war krass. Du warst der ausschlaggebende Ringer, der diese Euphorie, die bis heute andauert, auslöste. Du bist einer der ganz Grossen. Einen lieben Gruss aus Rom. Die anderen schlafen noch», sagt Reichmuth – und sorgt damit für kollektives Lachen. Vocks Urteil zur Grussbotschaft: «De Stifi isch en geile Siech.»

Ex-Sportredaktoren, frühere Gewinner und Roger Federer

Spezialpreis-Gewinner Stephan Strebel kriegte eine besondere Botschaft von Marcel Leutert, Trainer der Ringerstaffel Freiamt, und von seinem Bruder Pascal Strebel, Olympia-Ringer von 2012. «Kämpf weiter, bleib dran, dann wird es Schritt für Schritt noch besser», meint Pascal Strebel. Dessen Bruder Stephan ist sichtlich gerührt. «Mega, einfach toll», so sein Votum.

Nebst diesen Sportgrössen schalteten sich auch drei frühere «Freiämter Sportler des Jahres» per Videobotschaft in den Saal im Restaurant Sternen in Wohlen ein. Der Kickboxer Roy Cipriano mit Vater Rocco sorgte dafür, dass die Kleinsten von Kickboxing Wohlen im Video applaudierten. Kevin Huser kletterte sich wortwörtlich ins Bild rein und auch Pascal Jenny, einst Captain der Handball-Nati und heutiger Tourismusdirektor von Arosa, meldete sich mit einem sympathischen Video, in dem auch seine Kinder eine Nebenrolle hatten. Auch die früheren Sportredaktoren dieser Zeitung gratulierten den Gewinnern. Sandro Inguscio (heute News-Chef beim «Blick»), Melanie Wirz (heute beim «Beobachter») und Simon Huwiler (heute in der Werbebranche tätig) ehrten die Sportler per Video. Zu guter Letzt kam auch noch Roger Federer (alias Alain Schultz) zu Wort und sorgte für Lacher. «Eine gelungene Sache und der Höhepunkt», fanden alle Sportler. Dies könnte also zur Tradition werden.