Verwirrung um den Wolf
21.11.2023 WidenVon wegen «böser» Wolf
Jugendtheater in Widen
«Rotchäppli und der Wolf» begeisterte das Publikum an diesem Wochenende. Das Ensemble des Jugendtheaters Widen konnte mit seiner Spielfreude überzeugen.
...Von wegen «böser» Wolf
Jugendtheater in Widen
«Rotchäppli und der Wolf» begeisterte das Publikum an diesem Wochenende. Das Ensemble des Jugendtheaters Widen konnte mit seiner Spielfreude überzeugen.
In den Geschichten der Brüder Grimm kommt der Wolf nie gut weg. Er frisst das Rotkäppchen, frisst deren Grosi oder frisst die sieben Geisslein. Immer ist es der böse Wolf. «Das geht gar nicht», hat sich wohl die Regisseurin und Spielleiterin des Jugendtheaters Widen Denise Dünki Ruesch gedacht und rückt den Wolf in ein völlig neues Licht. Dabei dürfen der Humor, Musik und vor allem viel Glitzer nicht fehlen.
Die selbst gemachte Kulisse imponierte genauso wie die Kostüme und das allgemeine Ambiente der dekorierten Mehrzweckhalle. Und besonders haben die 27 jungen Schauspielerinnen und Schauspieler gefallen. Sie haben das Publikum in ihren Bann gezogen und haben überzeugend die «wahre Geschichte» vom «Rotchäppli» erzählt.
Das Jugendtheater Widen begeistert das Publikum mit «Rotchäppli und der Wolf»
Das Ensemble des Jugendtheaters Widen hat wiedermal sein Können gezeigt. Es nahm die Zuschauer mit auf eine Reise in eine ungewöhnliche, aber dennoch vertraute Märchenwelt.
Sabrina Salm
«Perfekt», sagt Regisseurin und Spielleiterin Denise Dünki Ruesch strahlend nach dem Theaterwochenende. Alles habe geklappt und sie sei richtig stolz auf die jungen Spielerinnen und Spieler. Diese gaben auf der Bühne alles und der Spass, den sie am Spielen haben, war spürbar. Der Funke des Theaterspielens flog definitiv auf die Zuschauerinnen und Zuschauer, die an den drei Aufführungen zahlreich erschienen, rüber.
Die richtige Geschichte von Rotchäppli
Schon zu Beginn wird man gleich in die Märchenwelt gezogen, denn die Kulisse überzeugt. Die Geschichte vom Rotkäppchen wurde neu aufgegleist und mit anderen typischen Grimm-Märchen ergänzt. Und auch moderne Märchen wie etwa das Dschungelbuch kommen vor. Natürlich sehr zum Entsetzen der Brüder Grimm, die das Spektakel mit Argusaugen von Anfang bis zum Schluss verfolgen. Das Rotchäppli Anna ist nicht beliebt und soll von arroganten Schulkameradinnen veräppelt werden, indem ein Wolf sie erschreckt. Ebenfalls einen Wolf möchte der Liebhaber ihrer Mutter einsetzen, um Anna von sich zu überzeugen. Sein Plan: Er will sie vor einem verkleideten Wolf retten. Zweimal ein falscher Wolf, der gar nicht zu seinem Einsatz kommt. Denn ein richtiger Wolf kommt ihnen in die Quere. Niemand fürchtet sich jedoch vor ihm, denn alle meinen ja, es sei eine Verkleidung. Als dann aber herausgefunden wird, dass es sich um einen echten Wolf handelt, ist es schon zu spät, denn die sehschwache und fast taube Grossmutter vom Rotchäppli hat den Wolf längst zu sich nach Hause genommen.
Wer jetzt also gerettet werden muss – ob das Grosi oder eher der Wolf –, ist fraglich. Fakt in der Neu-Interpretation des Grimm-Märchens ist, der Wolf hat weder Rotchäppli, Grosi noch die sieben Geisslein gefressen und von «böse» weit entfernt.
Das Stück, welches Denise Dünki Ruesch selber geschrieben hat, war voller Magie und Abwechslung. Da fehlten auch Akrobatik und Tanz nicht, die für richtig gute Stimmung im Saal sorgten. Witzig, skurril und bunt war der Abend. «Ich bin einfach happy», sagt die Regisseurin. Das Jugendtheater Widen gibt es seit über 30 Jahren, es ist ein Verein, der die ganze Familie mit einbezieht. Denn die Kostüme und Bühnenbilder werden alle von den Eltern der beteiligten Kinder gemacht. Jahr für Jahr ermöglichen sie Zuschauern, in eine Märchenwelt einzutauchen. Und auch am diesjährigen Aufführungswochenende hat das gesamte Ensemble eine starke Leistung gezeigt und das Publikum verzaubert.