Ü60-Singles vermitteln
10.10.2025 Mutschellen, WidenAm Freitag, 24. Oktober, findet im Kibizi-Saal ein Speeddating statt
Wer im Alter Single wird, bekundet oft Schwierigkeiten, einen neuen Partner zu finden. Jetzt möchten die reformierte Kirche Bremgarten-Mutschellen, die Frauengemeinschaft Rudolfstetten und die ...
Am Freitag, 24. Oktober, findet im Kibizi-Saal ein Speeddating statt
Wer im Alter Single wird, bekundet oft Schwierigkeiten, einen neuen Partner zu finden. Jetzt möchten die reformierte Kirche Bremgarten-Mutschellen, die Frauengemeinschaft Rudolfstetten und die Organisation «Sexuelle Gesundheit Aargau» mit dem 1. Speeddating helfen.
Roger Wetli
«Wie kann man in unserem Alter eine neue Partnerin oder einen Partner kennenlernen?» – Diese Frage stellte ein Mann bei einem «Treffpunkt 60 plus» anlässlich eines Vortrags über Sexualität im Alter. Die Sozialdiakonin der reformierten Kirche Bremgarten-Mutschellen, Maria Trost, erinnert sich: «Ich reagierte auf diese Frage spontan mit der Aussage: ‹Dann machen wir ein Speeddating.›» Dieser Vorschlag wurde dann von den Teilnehmenden sehr kontrovers aufgenommen. Die Vortragende Sibylle Ming von der Fachstelle Sexuelle Gesundheit Aargau (SeGes) wies darauf hin, dass in Aarau bereits ein Speeddating für Personen über 60 Jahre stattgefunden hatte, das gut besucht wurde.
Kurz danach erfuhr Trost davon, dass die Frauengemeinschaft Rudolfstetten unabhängig von diesem Vortrag ebenfalls die Idee für ein «Speeddating» für ältere Personen hatte. «Also schlossen wir uns zusammen und konzipierten jetzt den Anlass, der am Freitag, 24. Oktober, von 14 bis 17 Uhr im Kibizi-Saal in Widen stattfindet», ist die Sozialdiakonin dankbar.
Fünfmal zehn Minuten Kennenlernzeit
Sie erklärt den Ablauf: «Die Ü60-Singles werden mit einem alkoholfreien Getränk begrüsst und dürfen danach fünf Lose ziehen. Wir probieren dabei Lockerheit reinzubringen. Anschliessend gibt es mehrere je 10-minütige Gespräche. Die Frauen bleiben dabei an ihrem Platz, während die Männer wechseln.» Damit sich die Teilnehmenden dieses Speeddatings dabei nicht zehn Minuten wortlos anstarren, sind Fragen als Gesprächsvorschläge und Eisbrecher auf den Tischen aufgelegt. Trost betont, dass zwischen den Tischen Trennwände aufgestellt und genügend Platz eingerichtet wird. «So können auch sehr persönliche Gespräche entstehen, ohne dass jemand mithört.» Aus Platzgründen ist die Teilnehmerzahl deshalb auf je zehn Frauen und zehn Männer beschränkt. Nach den fünf Gesprächen laden Kaffee und Kuchen zu weiteren Gesprächen ein und man kann auch mit Leuten in Kontakt kommen, mit denen man kein Speeddating hatte. «Wir legen zum Schluss auch Formulare aus, auf welche die Teilnehmenden schreiben können, wen sie künftig genauer kennenlernen möchten. Wir sammeln diese anonym und kontaktieren die Leute, wenn sich zwei Personen gegenseitig notiert haben», gibt Maria Trost Einblick. Sie versichert: «Damit keine Drittpersonen sehen, wer da gerade Single ist, ziehen wir gegen aussen einen Vorhang.»
Beziehungsaufbau im Fokus
Sozialdiakonin Maria Trost betont: «Bei diesem Speeddating geht es nicht in erster Linie darum, einen neuen Partner fürs Leben oder gar einen Sexualpartner oder eine Sexualpartnerin zu finden. Vielmehr stehen Begegnung, gemeinsame Interessen und der Wunsch nach regelmässigem Austausch im Vordergrund.» Freundschaften, Kontakte und vielleicht auch eine neue Partnerschaft – das alles könne sich daraus ergeben. Trost weiss aus ihrer täglichen Arbeit, wie stark viele ältere Menschen unter Einsamkeit leiden. «Vielen fällt es schwer, Gleichgesinnte kennenzulernen – sei es für gemeinsame Unternehmungen oder tiefere Gespräche.» Auch das Thema Nähe und körperliche Zuneigung spiele dabei eine Rolle. «Gott hat uns als ganze Menschen geschaffen – mit dem Wunsch nach Verbindung, auch körperlicher», sagt sie. Sexualität im Alter sei lange tabuisiert worden, doch das beginne sich langsam zu verändern. «Es geht nicht darum, etwas zu forcieren, sondern Raum zu schaffen, damit solche Themen überhaupt angesprochen werden dürfen.»
Bereits haben sich für den 24. Oktober einige Personen angemeldet, erklärt die Sozialdiakonin. Verbindlich anmelden kann man sich noch bis am 17. Oktober. Ob auf den ersten Anlass ein zweiter und vielleicht ein dritter folgt, weiss Maria Trost noch nicht. «Wir schauen jetzt, wie unser Speeddating funktioniert und bei den Teilnehmenden ankommt. Erst danach entscheiden wir.»
Verbindlich anmelden kann man sich per Telefon 056 350 05 00 oder per E-Mail an sekretariat@ref-bremgarten-mutschellen. ch. Es wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben.