RÜSSTÜFELI
21.11.2025 Bremgarten, Kolumne«Jetzt ist der Moment da», frohlockte die Stadträtin Claudia Bamert letzten Dienstagabend an der Ortsbürgerversammlung im Casino, als es darum ging, Stadtammann Raymond Tellenbach und Vizeammann Doris Stöckli zu verabschieden. Bamert schwor: «Wir drei anderen ...
«Jetzt ist der Moment da», frohlockte die Stadträtin Claudia Bamert letzten Dienstagabend an der Ortsbürgerversammlung im Casino, als es darum ging, Stadtammann Raymond Tellenbach und Vizeammann Doris Stöckli zu verabschieden. Bamert schwor: «Wir drei anderen Stadträte hatten bisher nie etwas hinter eurem Rücken gemacht.» Der Vorhang des Casinos öffnete sich und es kamen ein Stuhl, eine Art Feuerschale, ein Rednerpult und ein Tisch zum Vorschein. Sie bat Pius With auf die Bühne, um die Laudatio für Doris Stöckli zu halten. Diese durfte sich dafür ganz bequem in den Stuhl setzen. Dasselbe Privileg hatte danach Raymond Tellenbach. Er konnte von da den warmherzigen Worten seines Vorgängers Robert Bamert lauschen. Die Anwesenden ahnten dabei, dass Tellenbach damit seine Ankündigung vom Beginn der Versammlung tatsächlich umsetzte: Er genoss diese Versammlung.
Als Tellenbach nach der Laudatio selber zu Wort kam, erklärte er, dass er immer ein Herz für die Ortsbürger gehabt habe. Er betonte dabei verschiedene realisierte Projekte wie das wiederaufgebaute Forsthaus, den Zeughaussaal und die Zugänglichkeit des Hexenturms. «Die Ortsbürger stellen vieles der Bevölkerung zur Verfügung. Und dafür dürfen sie stolz sein», dankte es ihnen der Stadtammann. Und er brachte lachend einen Wunsch ein: «Vielleicht könnt ihr ja auch ein neues Casino zahlen.»
Zu Tränen gerührt über die lobenden Worte über sie war Vizeammann Doris Stöckli. «Ich wusste, dass es heute nicht einfach wird», erklärte sie. Und sie erzählte, dass sie jetzt innert kürzester Zeit im Casino zwei Mal etwas Wunderbares erlebe. «Letzten Samstag am Konzert der Stadtmusik nahm ich den Hauptpreis nach Hause.» Als einige der schönsten Erinnerungen an ihre lange Amtszeit erwähnte Stöckli die Jagdtage, an denen sie als Treiberin eingeladen gewesen ist. «Es war immer toll – egal, bei welchem Wetter – einfach quer durch den Wald.» Und sie schob mit «Ich bin dann mal weg» Worte nach, die bei den Anwesenden wohl unmittelbar das Bild ausmalen liessen, wie Doris Stöckli hinter einem Baum verschwindet.
Obwohl die Ortsbürgerversammlung sehr ruhig verlief, gab es doch die ein oder andere Frage der Stimmberechtigten. So wollte jemand wissen, was die Ortsbürger die traktandierte Aufstockung der Ortsbürgerfinanzkommission von fünf auf sechs Sitze kosten würde – und wer bei einer Pattsituation den Stichentscheid habe. Patrik Nauer, Präsident der Finanzkommission, wusste es: «Wir rechnen mit 300 bis 400 Franken Zusatzkosten, was verkraftbar ist. Der Stichentscheid wird beim Präsidenten liegen. Wobei wir uns eigentlich immer einig werden wollen.» Die Anwesenden stimmten danach dieser Aufstockung mit einer Gegenstimme zu.
Spannend wurde es, als die Liebfrauen- und die Crispinibruderschaft junge Erwachsene nach vorne baten, welche jeweils von ihnen ein Stipendium als Beitrag für eine Weiterbildung erhalten hatten. Dieses Geld wurde für Auslandaufenthalte oder für Beschleunigungen der Ausbildungen eingesetzt. Etwa dann, wenn eine Ausbildung ein statt zwei Jahre dauerte. Roger Wetli
