RÜSSTÜFELI
17.10.2025 Bremgarten, KolumneWährend man sich gemeinhin gerade erst auf die dunklen Tage einstellt und dem Sommer je nach Gemüt noch leise nachtrauert, machen sich andere schon wieder Gedanken, wie sie dem Winter in ein paar Monaten wieder den Garaus machen wollen. So arbeitet etwa das Bremgarter Fasnachts-OK ...
Während man sich gemeinhin gerade erst auf die dunklen Tage einstellt und dem Sommer je nach Gemüt noch leise nachtrauert, machen sich andere schon wieder Gedanken, wie sie dem Winter in ein paar Monaten wieder den Garaus machen wollen. So arbeitet etwa das Bremgarter Fasnachts-OK schon seit Monaten an seinem närrischen Gaudi (vgl. auch Berichterstattung vom Dienstag). Dazu gehört traditionell auch wieder der grosse Rüssknallerball, der in Fasnachtskreisen einen hervorragenden Ruf geniesst. So dürften sich wohl auch jetzt wieder zahlreiche Fasnachtsfreunde den Tag dick anstreichen – und dabei nicht selten eine Terminkollision erfahren. Denn der Ball findet am 14. Februar statt. Sofern man einen Romantiker an seiner Seite weiss, könnte das durchaus für Disharmonien sorgen, denkt sich das Rüsstüfeli. Denn obwohl die Veranstalter betonen, einen Ball «mit extra viel Liebe» auf die Beine stellen zu wollen, wird es wohl den (oder die) eine(n) oder andere(n) geben, welche(r) sich unter einem Valentins-Date etwas anderes als feuchtfröhliches Fasnachtstreiben unter Hunderten Feierlustigen vorgestellt hat.
Das Thema des historischen Handwerkteils des Marktes der Vielfalt kommt heuer auf den ersten Blick ziemlich martialisch daher. Doch obwohl man sich der «Kavallerie Feldschmitte» widmet, soll der militärische Aspekt höchstens am Rande eine Rolle spielen, betonen die Organisatoren. Überhaupt gibt es am Markt der Vielfalt dieses Jahr ein anderes überaus friedliches heimliches Motto, wie man beim genaueren Hinschauen feststellen kann. So stehen nämlich sowohl im Marktteil des Historischen Handwerks als auch am Mittelaltermarkt Modeschauen auf dem Programm. Einmal nach dem Kleiderstil der «Belle Époque», das andermal logischerweise im mittelalterlichen Gewand. Und so dürfen auch pazifistische Elternteile beruhigt einen Marktbesuch ins Auge fassen – scheint doch die Chance mindestens ebenso gross, dass sich der Spross anschliessend modisch inspiriert fühlt, wie dass er den antiken Kampfkünsten nacheifert.
Von modischer Inspiration und Kampfkünsten können viele Einwohner rund um die rumänische Stadt Cluj nur träumen. Sie sind bereits froh, wenn sie überhaupt genügend Kleider haben – und Schuhe. Letztere seien besonders begehrt, wissen die Verantwortlichen von «Rumänienhilfe Spiez», welche am letzten Samstagmorgen einen Lastwagen mit unverderblichen Hilfsgütern beluden. Sie betonen, dass ihre Waren bei der armen Bevölkerung für Linderung ihrer Not sorgen.
Respekt haben die Verantwortlichen des Hilfswerks davor, dass der Umzug ihres Lagers von Kleindöttingen nach Zufikon nun dazu führen könnte, dass viele bisherigen Spender nichts mehr abgeben könnten. «Wir sind gespannt, ob wir wieder genügend Hilfsgüter zusammenbringen, um im Frühling und im Herbst einen Lastwagen zu füllen», erklären sie. «Es kann durchaus sein, dass für einige jetzt der Weg nach Zufikon zu weit ist.» Gleichzeitig hoffen die Verantwortlichen, hier neue Spender zu gewinnen. Und noch was betonen sie: «Wir nehmen nur einwandfreie Waren an. Kaputte Kleider und Schuhe nützen trotz der grossen Not auch in Rumänien niemandem etwas. Wir sind schlicht keine Stelle, um Abfall gratis zu entsorgen», unterstreichen sie. --huy/rwi