TRIBÜNENGEFLÜSTER
26.09.2025 Sport, Kolumne«Vogt hier, Vogt da, Vogt überall» schreibt der «Tagesanzeiger». Das «St. Galler Tagblatt» betitelte ihn als «Phänomen». Und der «Blick» hat nachgefragt, ob Italiens Nationaltrainer Gennaro Gattuso den schweizerisch-italienischen ...
«Vogt hier, Vogt da, Vogt überall» schreibt der «Tagesanzeiger». Das «St. Galler Tagblatt» betitelte ihn als «Phänomen». Und der «Blick» hat nachgefragt, ob Italiens Nationaltrainer Gennaro Gattuso den schweizerisch-italienischen Doppelbürger im Auge hat. Der Hype um den Wohler Profifussballer Alessandro Vogt hat in den letzten Wochen grosse Ausmasse angenommen. So gross, dass der FC St. Gallen ihn nach wie vor schützt und er kaum oder gar nicht für Interviews zur Verfügung steht. Was aber nicht bedeutet, dass es keine Storys über Vogt gibt.
Aber nicht alle Geschichten über ihn stimmen. So wurde Anfang August oftmals berichtet, dass Alessandro Vogt auf der Baustelle arbeitete. Das zumindest behauptete St.-Gallen-Captain Lukas Görtler nach dem 4:1-Sieg gegen Servette (2. August): «Vor vier Monaten hat er noch eine Maurer-Ausbildung gemacht. Der kennt normalerweise nur die Baustelle, jetzt macht er in der Super League Tore – überragend», sagt Görtler. Dieses Detail wurde von zahlreichen Medien (leider auch von uns) übernommen. «Torminator statt Betonmischer», titelt «Sky». Doch: Es war alles nur ein Jux. Vogt machte die KV-Ausbildung und Görtlers Aussage «war ein Jux innerhalb der Mannschaft», wie Vogt erzählt.
In den letzten beiden Spielen mit dem FC St. Gallen (in Cup und Meisterschaft) traf Vogt nicht mehr. Im September ist er noch torlos in der Super League. Dafür erzielte er in seinem ersten Spiel für die U21-Nati gleich sein erstes Tor – und erst noch in der EM-Qualifikation beim wichtigen 2:0-Sieg über Estland. Morgen Samstag (20.30 Uhr) spielt St. Gallen auswärts gegen den FC Zürich. Und Vogt hat noch die Chance, ein Tor zu erzielen. Und vielleicht jubelt die Familie Vogt am Sonntag gleich doppelt. Denn sein Vater Roland Vogt (SVP) will in Wohlen der neue Gemeindeammann werden. Am Sonntagnachmittag wird verkündet, ob Vogt der neue Ammann wird oder ob es Arsène Perroud (SP) bleibt.
Genug Fussball und Politik. Noch ein Wort zu den Schwingern. Die Saison ist durch, und die Freiämter Aktivschwinger legten mit 16 Kränzen eine ordentliche Saison hin (2025 waren es gleich viele). Ganz viel Freude machen die Jungschwinger. Der Trainer dort ist Yanick Klausner, er wird bei den Trainings aber unterstützt von praktisch allen Aktivschwingern. «Es ist verteilt auf viele Schultern. Und es sind absolute Experten, die viele tolle Tipps geben», sagt Klausner. Vielleicht hat man deshalb mit 118 Zweigen eine richtig starke Saison gezeigt (siehe Bericht auf dieser Seite). Überflieger war Timon Fischer (Jahrgang 2016, aus Geltwil), der sechs Kategoriensiege feiert, 17 Zweige holt und den Gegnern reihenweise das Sägemehl von der Schulter klopft (siehe Bild). Klausner: «Vielleicht sind unter diesen Jungs auch zukünftige Eidgenossen.» Hoffen wirs.
Stefan Sprenger