RÜSSTÜFELI
31.07.2025 Bremgarten, KolumneDas Bezirksgericht, dem Peter Thurnherr seit 25 Jahren als Präsident vorsteht (siehe Bericht Seite 5), ist auch ein Laiengremium. So stehen doch den Präsidenten in Verfahren mit hoher Straferwartung jeweils zwei gleichberechtigte Laienrichter ohne entsprechende juristische ...
Das Bezirksgericht, dem Peter Thurnherr seit 25 Jahren als Präsident vorsteht (siehe Bericht Seite 5), ist auch ein Laiengremium. So stehen doch den Präsidenten in Verfahren mit hoher Straferwartung jeweils zwei gleichberechtigte Laienrichter ohne entsprechende juristische Ausbildung zur Seite. Ist so was noch zeitgemäss angesichts der Komplexität der Rechtsgebiete? «Diese Frage begleitet mich, seit ich am Bezirksgericht arbeite», lacht Thurnherr, vom Rüsstüfeli darauf angesprochen. In der Tat hat die Diskussion darüber mittlerweile fast so viel Tradition wie das System selbst. Geändert hat sich daran indes über die Jahrzehnte hinweg nichts. Und das sei auch durchaus gut so, wie der langjährige Gerichtspräsident befindet. «Die Alternative wären professionelle und teure Regionalgerichte. Ob das wirklich besser wäre, wage ich zu bezweifeln.»
Das momentane April-Wetter im Hochsommer hat auch sein Gutes im beruflichen Alltag des Rüsstüfeli. Zwar musste es seinen Termin mit dem AVA-Verantwortlichen hudelwetterbedingt um ein paar Tage verschieben – doch aufgrund der Schauerneigung und der vergleichsweise geringen Juli-Temperaturen, kam es gar nicht erst auf die Idee, in Flip-Flops zur Baustellenbegehung auf den Geleisen zu erscheinen. Eine Selbstverständlichkeit könnte man meinen – doch das Rüsstüfeli bekennt sich schuldig, dass es sich diesbezüglich in seiner journalistischen, sommerlichen Vergangenheit den einen oder anderen Fauxpas geleistet hat.
Der Beriker Alois Füglistaler könnte noch viel mehr über Vergangenes von Berikon erzählen, als er es für die Sommerserie «Weisch no» gemacht hat. So half er zum Beispiel einige Jahre begeistert bei einem Team mit, welches an verschiedenen Pferdewagenrennen in der Schweiz teilgenommen. Er betreute dabei die Pferde mit. «Ich liebe diese Tiere schlicht», erklärte er strahlend.
Aber auch das Rüsstüfeli konnte Alois Füglistaler einiges erzählen. Denn solche Gespräche für Artikel sind immer mit einem gegenseitigen Austausch verbunden. Sehr interessiert war Füglistaler etwa, als das Rüsstüfeli von einer Website wusste, auf welcher der Flugzeugabsturz eines Bombers um Hitzkirch während des Zweiten Weltkrieges dokumentiert ist. Füglistaler sah diesen als Kind brennend am Horizont niedergehen. Auf www.warbird.chist zu lesen, dass dieser Absturz am 28. April 1944 nachts um 1.30 Uhr geschah. Es handelte sich um einen englischen Bomber. Von den sieben Besatzungsmitgliedern wurden fünf getötet. Füglistaler versicherte darauf, dass er ihn trotz später Nachtstunde tatsächlich brennen gesehen hatte.
Viele lokale Geschichten werden in Berikon durch den Kulturverein Berikon bewahrt und aufbereitet. Im Bürgisserhus finden immer wieder Ausstellungen zur Geschichte von Berikon und dem Mutschellen statt. Auch anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums am Samstag, 23. August, wird man diesbezüglich Einblick erhalten. Der Kulturverein blickt aber nicht nur zurück, sondern fördert mit seinen Konzerten, Vorträgen und weiteren Veranstaltungen auch aktiv selbst die hiesige Kultur. Und so schafft er ganz nebenbei eine Verbindung zwischen gestern, heute und morgen. --huy/rwi