RÜSSTÜFELI
25.07.2025 Bremgarten, KolumneMit «Plitschplatsch forever!» wurde vergangene Woche ein Film mit nationaler Reichweite im Städtli gedreht. Und mit Michèle Rohrbach spielte eine Rudolfstetterin das Gemeindeoberhaupt, welches in der Metzgergasse etwas ungehalten ein forsches Mädchen massregelte. Ihre ...
Mit «Plitschplatsch forever!» wurde vergangene Woche ein Film mit nationaler Reichweite im Städtli gedreht. Und mit Michèle Rohrbach spielte eine Rudolfstetterin das Gemeindeoberhaupt, welches in der Metzgergasse etwas ungehalten ein forsches Mädchen massregelte. Ihre offizielle Bezeichnung im Film: Stadtpräsidentin. Dabei weiss doch jeder, dass wir hierzustadt noch einen Stadtammann haben. Ein bisschen schade, dass jene Aargauer Besonderheit nicht Eingang in den fiktiven Film gefunden hat, findet das Rüsstüfeli. Wobei in Bezug auf die Herkunft Rohrbachs die Bezeichnung ja wieder korrekt wäre. So hat sich die Mutscheller Gemeinde ja dem Einheitsbrei der Präsidien auf dieser Stufe als eine der ersten Gemeinden der Region bereits angepasst.
Vor Wochenfrist berichtete das Rüsstüfeli an dieser Stelle vom überdimensionalen «Kuzeb bleibt!»- Banner, welches offenbar dem Wind zum Opfer gefallen war und nicht mehr am besetzten Häuserkomplex prangte. Zum Zeitpunkt, als es jene Zeilen schrieb, entsprach dies auch der Wahrheit. Doch just am Erscheinungsmorgen dieser Zeitung wurde das gigantische Stoffmarkenzeichen der Kampagne wieder an der Fassade angebracht. Schicksal eines Schreiberlings in einem Print-Erzeugnis, dass dessen Worte von eben heute oftmals bereits wieder Schnee von gestern sind. Der Kampagne zum Erwerb des Hauses fehlen übrigens noch gut 20 000 Franken, dann hat sie ihr Ziel erreicht. Wobei auch diese Summe zum Zeitpunkt, wo Sie dies hier lesen, wohl schon wieder überholt sein wird.
Länger als solche Neuigkeiten hält die «Wall of Fame» beim Rudolfstetter Dorfplatz. Anlässlich des «Kinos uf em Dorfplatz» dürfen die Stargäste dort ihre Händeabdrücke samt Unterschrift hinterlassen. Klappt alles nach Plan, wird heuer Emil Steinberger diese Ehre zuteil. Das ist umso schöner, musste er doch vor ein paar Jahren seinen Besuch absagen. Hoffen wir, dass das diesmal nicht der Fall sein wird.
Apropos «Kino uf em Dorfplatz»: Obwohl der Verein selber ein Verpflegungsangebot vor Ort hat, weist er auf seiner Website explizit auch auf zwei Rudolfstetter Gaststätten hin, in denen man sich vor den Filmstarts verwöhnen lassen kann. Vereinspräsident Stefan Meienberg will das nicht als Zeichen verstanden haben, dass sein Verein nicht von den eigenen Speisen überzeugt ist, sondern als ein Zeichen der Verbundenheit mit dem Dorf. Und wer weiss, vielleicht verirrt sich der ein oder andere Restaurantgast anschliessend noch spontan ins Kino – oder ein Kinogast entscheidet sich doch noch für eines der Restaurants.
Bis das «Kino uf em Dorfplatz» am 8. August startet, hat in der Nähe das Personal der Gemeindeverwaltung bereits zwei Wochen Zeit gehabt, sich an die Situation mit den neuen Büros zu gewöhnen. Was Anfang diese Woche noch innen als Baustelle wahrgenommen wurde, ist bis dann sicher verschwunden. Und wenn es im selben Tempo weitergeht, dürfen sich die Anwohner des Gemeindehauses schon bald über weniger Baulärm freuen. Toleranz und Geduld sind da gefragt. Das gilt auch für die Anwohner des «Kinos uf em Dorfplatz», welche an acht Abenden Filmen lauschen dürfen oder sie gleich schauen. --huy/rwi