RÜSSTÜFELI
13.06.2025 Bremgarten, KolumneDer neue Spiel- und Pausenplatz beim Schulhaus Josef soll attraktiv sein. So, dass man den Kindern nicht extra sagen muss: «Geht spielen!» – denn er wird sie von alleine überzeugen. Dafür sorgt der Aspekt, dass viele verschiedene ...
Der neue Spiel- und Pausenplatz beim Schulhaus Josef soll attraktiv sein. So, dass man den Kindern nicht extra sagen muss: «Geht spielen!» – denn er wird sie von alleine überzeugen. Dafür sorgt der Aspekt, dass viele verschiedene Tätigkeiten möglich und Aufenthaltsmöglichkeiten vorhanden sein werden. Eltern müssen sich wohl eher in Überredungskünsten üben, damit sie ihren Nachwuchs nach Hause locken können.
Das Kernanliegen der Baukommission ist die Einbeziehung und Akzeptanz aller, unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrer Herkunft oder anderen Merkmalen. Laut Stefan Walder ist die öffentliche Hand dazu angehalten, den Inklusionsgedanken zu leben. «Mit diesem Beispiel der gemeinsamen Begegnungsstätte des neuen Spielplatzes wird dem Umstand mehr als Rechnung getragen.» In einem ungezwungenen Rahmen lernen die Schüler, dass es auch Kinder mit einem Handicap gibt, und betrachten dies als ganz normal. Was lehrreich fürs Leben sein kann. Das Rüsstüfeli findet das vorbildlich.
Im Jahr 2016/2017 gab es schon mal eine gute Zusammenarbeit zwischen der Stadtschule und der St. Josef-Stiftung für den Umbau des Schulhauses Josef. So war es für die Stiftung klar, das Projekt Pausenplatz gemeinsam mit der Stadt in Angriff zu nehmen. Der Projektumfang umfasst rund 1 Million Franken und beide Parteien sind gewillt, ihren Anteil zu leisten. Dabei würde die Stiftung zwei Drittel und die Stadt einen Drittel der Kosten übernehmen. Schon da hat man gemerkt: Es geht immer besser miteinander.
Gemeinsame Sache macht man auch in der Arbeitsgruppe «Wohnen im Alter». Viele verschiedene Akteure werden eingebunden, um an die schwierige Aufgabe eines Alterswohnkonzepts beziehungsweise an ein Alterskonzept für Seniorinnen und Senioren zwischen 65 und 80 Jahren heranzugehen. «Eine geballte Ladung an Fachwissen ist hier vereint», erzählt Stadtrat Daniel Sommerhalder. Leute von den sozialen Diensten, der Spitex, Pflegezentren, den Kirchen und Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe. «Der, der hier am wenigsten mit Wissen auftrumpfen kann, bin ich», sagt Sommerhalder bescheiden.
Warum die Bevölkerungsumfrage bei der Altersgruppe zwischen 65 und 80 Jahren gemacht wird und nicht schon früher? «Gedanken über das zukünftige Wohnen im Alter machen sich wenige schon vorher», erklärt Roland Guntern von der Pro Senectute Aargau. Das Thema komme meist erst auf, wenn man selbst wegen dem Alter eine Veränderung spürt, der eigene Garten allmählich zur Last wird oder man nur mühsam in die oberen Stöcke seines Hauses gelangt. «Diejenigen, die schon vor 60 Jahren sich überlegen, wie sie später wohnen werden, sind Exoten.»
Ein Phänomen, das man schweizweit beobachtet, sei, dass immer mehr junge Leute in Alterswohnungen hausen. Gründe können sein, dass Senioren ihr tendenziell günstigeres und grösseres Eigenheim nicht gegen eine teurere und kleinere Wohnung umtauschen möchten. «Das ist dann eben konzeptionell falsch gedacht», sagt Guntern. Diesen Fehler möchte man in Bremgarten verhindern. Das Rüsstüfeli hofft, dass das klappt.
--sab/mo