Grosse Chance verpasst
17.06.2025 Mutschellen, FinanzenIG Hallenbad Mutschellen bedauert die Ablehnung des Planungskredits
Vor fünf Jahren lancierte die IG Hallenbad Mutschellen die Petition für den Bau eines Hallenbades auf dem Mutschellen. Nach dem dreifachen Nein zum Planungskredit an den Gemeindeversammlungen ...
IG Hallenbad Mutschellen bedauert die Ablehnung des Planungskredits
Vor fünf Jahren lancierte die IG Hallenbad Mutschellen die Petition für den Bau eines Hallenbades auf dem Mutschellen. Nach dem dreifachen Nein zum Planungskredit an den Gemeindeversammlungen von Berikon, Rudolfstetten und Widen begräbt die IG ihr Ansinnen.
«Auch wenn formal ein Referendum gegen den Entscheid der Gemeindeversammlungen möglich gewesen wäre, verzichtet die IG Hallenbad Mutschellen bewusst darauf», schreibt die IG Hallenbad Mutschellen in ihrer Pressemitteilung. «Ein Referendum ohne breite, aktive Unterstützung würde als Zwängerei wahrgenommen – und genau das wollen wir nicht.» Mit der Ablehnung des Planungskredits seien nun auch die Türen zu Fragen wie einer tiefergehenden Analyse der finanziellen Spielräume geschlossen worden. Ohne Planung gebe es keine Abklärungen – weder zu den Baukosten noch zu Betrieb, Trägerschaft oder möglichen Finanzierungsmodellen. «Eine grosse Chance wurde vergeben», schreibt die IG.
Auf Anfrage vermutet IG-Mitglied Urs Schweizer, dass sich viele Leute wohl ein solch grosses Projekt nicht hätten vorstellen können. «Die Notwendigkeit eines Hallenbades auf dem Mutschellen wurde leider nicht erkannt.» Er gibt zu bedenken, dass alle angeschauten realisierten Hallenbadprojekte gebaut wurden, weil die Gemeinden dahinter gestanden hatten. «Das fehlte jetzt», so Schweizer. Zwar sei der Mehrwert des Projektes auch von Gemeinderatsseite nie infrage gestellt worden. Dennoch habe am Ende die Angst und der Respekt vor den finanziellen Folgen überwogen. «Damit wurde eine Lösungssuche im Vorfeld leider verhindert, obwohl es Möglichkeiten wie gestaffelte Investitionen, Drittfinanzierungen, Namensrechte oder Kooperationsmodelle hätte geben können», so die IG.
Urs Schweizer glaubt nicht daran, dass das Projekt eine bessere Chance gehabt hätte, wären die Baukosten statt jetzt auf rund 29 Millionen Franken zum Beispiel auf die Hälfte geschätzt worden. «Die Ablehnung hat nichts mit dem Betrag zu tun», ist er überzeugt. Er betont: «Mit den 29 Millionen Franken wären viele Ansprüche an ein Hallenbad befriedigt worden, während für zum Beispiel 15 Millionen Franken viele Bedürfnisse auf der Strecke geblieben wären. Zudem sind in den 29 Millionen Franken Angebote drin wie zum Beispiel der Spa- und Wellnessbereich, die auch wieder Einnahmen generieren, die sonst fehlen würden.»
Urnenabstimmung bevorzugt
Die IG stellt sich die Frage, ob die Gemeindeversammlungen für einen solchen Entscheid die richtigen Orte sind. «Die Abstimmungen wurden von einem kleinen, politisch stark geprägten Teil der Bevölkerung getragen – viele junge Familien und Interessierte blieben leider fern. Ein Entscheid in Form einer Urnenabstimmung hätte wohl ein repräsentativeres Meinungsbild ermöglicht», schreibt die IG. «Wir müssen davon ausgehen, dass das Thema Hallenbad auf dem Mutschellen für mindestens zwei Jahrzehnte vom Tisch ist.»
Den Entscheid der drei Gemeinden akzeptiere die IG: «Auch wenn er uns schmerzt – und wir ziehen daraus die nötigen Konsequenzen.» Die IG bedankt sich beim Wider Gemeindeammann Peter Spring für die lobenden Schlussworte zum Projekt anlässlich der Versammlung in Widen. «Unsere Hoffnung bleibt, dass irgendwann erneut eine Gelegenheit entsteht, das Thema Hallenbad auf dem Mutschellen neu anzugehen», schliesst die IG Hallenbad Mutschellen. --red