Rüsstüfeli
04.04.2025 Kanton, KolumneDer Bremgarter Stadtammann Raymond Tellenbach konnte an der Vorstandssitzung des Regionalplanungsverbands Mutschellen-Reusstal-Kelleramt in Tägerig tolle Neuigkeiten verkünden. Beim Projekt «Kleeblatt» arbeiten die Gemeinden Berikon, Bremgarten, Rudolfstetten-Friedlisberg, ...
Der Bremgarter Stadtammann Raymond Tellenbach konnte an der Vorstandssitzung des Regionalplanungsverbands Mutschellen-Reusstal-Kelleramt in Tägerig tolle Neuigkeiten verkünden. Beim Projekt «Kleeblatt» arbeiten die Gemeinden Berikon, Bremgarten, Rudolfstetten-Friedlisberg, Widen und Zufikon in den Bereichen Verwaltung, Feuerwehr und Musikschule zusammen. «Wir haben jetzt bei den Musikschulen noch Oberwil-Lieli dazugenommen. Dies weil sie Teil der Musikschule Mutschellen sind, und somit einfach dazugehören.» Tellenbach unterstrich, dass beim «Kleeblatt» einst auch weitere Gemeinden mitmachen dürfen.
Verärgert war der Stadtammann darüber, dass die Plattform Aargau–Zürich aufgehoben wurde. Raymond Tellenbach sprach der Vorstandssitzung den Vertretern der Gemeinden aus dem Herzen, welche in Grenznähe und Einflussbereich zum Kanton Zürich liegen: «Uns ist eine kantonsübergreifende Zusammenarbeit sehr wichtig. Unser Regionalplanungsverband hat jetzt beim Kanton Aargau nachgefragt, wieso diese Plattform beendet wurde.»
Angekündigt wurde an der Vorstandssitzung des Regionalplanungsverbandes Mutschellen-Reusstal-Kelleramt auch, dass ein knapper Wegweiser erarbeitet würde, um mit kleinen Massnahmen die Hitzebelastungen in den Gemeinden zu verringern. Das Rüsstüfeli ist gespannt, wie diese konkret aussehen und umgesetzt werden.
Spannend war auf jeden Fall, dass sich die Arbeitsgruppe «Nachhaltige Raumentwicklung» auch Überlegungen macht, wie regionalerzeugte landwirtschaftliche Produkte auch vor Ort verwertet und konsumiert werden könnten. Dem Rüsstüfeli fällt bei diesem Thema gleich der Begriff «Biosphärenreservat» ein. Und wer weiss, vielleicht könnten sich in 20, 30 oder 40 Jahren einzelne Freiämter Gemeinden tatsächlich zu einem «Biosphärenreservat Aargauer Reusstal» zusammenschliessen. Kurze Wege und regionaler Konsum kann man aber auch sonst leben, ohne dass gleich ein neuer Begriff geschaffen werden muss. Kulturell, wirtschaftlich und landschaftlich hätte ein hiesiges «Biosphärenreservat» jedenfalls sehr viel zu bieten. Und mit «Tourismus Freiamt» gibt es auch bereits eine Organisation für die Vermarktung.
Apropos «einiges zu bieten»: Der kleine 1.-April-Scherz mit der Behauptung, dass ein neu gegründeter Trägerverein auf dem Friedlisberg einen Zwillingsturm zum «Hasenbergturm» bauen möchte, wurde grossmehrheitlich zuerst mit einem Stutzen und dann mit Blick auf das Datum der Erscheinung mit einem wohlwollenden Lächeln aufgenommen. Negative Reaktionen kamen dem Rüsstüfeli bis jetzt nicht zu Ohren.
Die grosse Frage bei einem solchen grossen Projekt mit Turm, Ausflugsrestaurant und Spielplatz dürfte sowieso die Bewilligungsfähigkeit durch den Kanton sein. Dieser zeigt sich bei hohen Bauten für den Tourismus ausserhalb und am Rande der Bauzonen in der Regel äusserst skeptisch. Deshalb wäre ein «Ja» des Kantons für ein solches Projekt eine ziemliche Überraschung. --rwi