AUS DEM GROSSEN RAT
30.08.2024 Bremgarten, KolumneKarin Koch Wick, Die Mitte.
Gemeinsam für den Aargau
Pünktlich um 10.00 Uhr startete der Grosse Rat am Dienstag ins letzte Semester der aktuellen Legislatur. Die Plakate für die Wahlen vom 20. Oktober hängen ...
Karin Koch Wick, Die Mitte.
Gemeinsam für den Aargau
Pünktlich um 10.00 Uhr startete der Grosse Rat am Dienstag ins letzte Semester der aktuellen Legislatur. Die Plakate für die Wahlen vom 20. Oktober hängen bereits und mahnen uns Grossrätinnen und Grossräte nun acht Wochen daran, dass unser Amt nur «geliehen» ist. In den Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen während der geselligen Mittagsveranstaltung der AKB schwingen immer wieder leise Wehmut und die Frage mit, wer von uns nach den Wahlen noch im Rat sein wird.
Allen ist bewusst: Plakate allein genügen nicht. Wir sind gefordert, in unserer täglichen politischen Arbeit zu beweisen, dass wir Verantwortung übernehmen und uns für den Aargau, unsere Region und die Menschen, die uns mit ihrer Stimme vor vier Jahren ihr Vertrauen geschenkt haben, einsetzen. Entsprechend interessant, kontrovers und nicht selten auch emotional gestalteten sich die Diskussionen in der Grossratssitzung dieser Woche.
Themen wie die Einführung einer Zahlkarte und Fussfesseln für Asylsuchende, die Vereinheitlichung der Einbürgerungsvoraussetzungen sowie die Informationsrechte des Parlaments in Notrechtssituationen, sorgen nicht nur in der Bevölkerung für Gesprächsstoff, sondern fanden selbstverständlich auch Eingang in die Traktandenliste der Grossratssitzung. Und daneben noch über 30 andere, auf den ersten Blick vielleicht etwas unspektakulärere, kleinere, aber nicht weniger wichtige Geschäfte, wie die Wahl eines neuen Fachrichters fürs Handelsgericht, die Frage nach der Einführung einer Gasttaxe zur Förderung des Tourismus im Kanton Aargau oder den Geschäftsbericht der Aargauischen Gebäudeversicherung.
Und natürlich nicht zu vergessen, das Thema, das im Vorfeld der Sitzung für die grösste Aufregung gesorgt hatte: Die Chip-Pflicht für Hauskatzen. Es ist auch für ein Ratsmitglied, das sich nicht näher mit der heiklen Thematik befasst hat und sich als Hundehalterin wohlweislich nicht in die Diskussion einmischte, interessant zu erfahren, wer von den Kolleginnen und Kollegen zu Hause eine Katze hat. Und wussten Sie, das Hybridkatzen nichts mit Künstlicher Intelligenz oder einem Computerspiel zu tun haben?
Tatsächlich begonnen, hatte der Ratstag für uns Parlamentarierinnen und Parlamentarier lange vor der Grossratssitzung um 10.00 Uhr. Bereits ab 7.00 Uhr tagten die einzelnen Fraktionen zur Vorbesprechung der Geschäfte. Und auch nach Ende der Plenarsitzung machten sich nur die Wenigsten direkt auf den Heimweg. Weitere Sitzungen und Treffen – wenn man schon mal in Aarau ist – werden gerne auf diesen Abend gelegt. Und wenn es, wie diesen Dienstag, im Ratskeller bereits um 17.30 Uhr ganz still wird, dann weiss man: Das jährliche Grossrats-Jassturnier ist in vollem Gange. Geselligkeit ohne Parteibüchlein und Traktanden, die verbindet und (auch ohne Kartenglück) den Weg ebnet, auch nach schwierigen Diskussionen gemeinsame Lösungen für unseren Aargau zu finden.