Schule platzt aus allen Nähten
31.10.2023 Zufikon, Region BremgartenRuf nach Dreifachturnhalle
Schulraumplanung in Zufikon
Die Gemeinde Zufikon ermittelte den Bedarf an Schulraum für den Zeithorizont 2032 und 2042. Die Erkenntnisse teilte sie an einem Infoanlass der Bevölkerung mit.
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Ruf nach Dreifachturnhalle
Schulraumplanung in Zufikon
Die Gemeinde Zufikon ermittelte den Bedarf an Schulraum für den Zeithorizont 2032 und 2042. Die Erkenntnisse teilte sie an einem Infoanlass der Bevölkerung mit.
Die Gemeinde ist in den letzten fünf Jahren stark gewachsen. Und auch in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren ist mit einem grossen Wachstum zu rechnen. Statt heute 4500 Personen sollen im Jahr 2042 gut 5580 Personen in Zufikon leben. Womit gerechnet werden darf: je mehr Einwohner, desto mehr Schüler. Die Schule platzt bereits heute aus allen Nähten. Daher ist eine Schulraumerweiterung dringend nötig. Ein Planungskredit von 500 000 Franken wird an der kommenden «Gmeind» dem Stimmvolk vorgelegt.
Dem Platzmangel soll mittels eines Anbaus Abhilfe geschaffen werden. Auch der Auslastung der beiden vorhandenen Turnhallen will man im gleichen Zug entgegenwirken. «Wir erhöhen unsere Hallenkapazität um 50 Prozent», erklärt Gemeinderat Reto Knecht. Das heisst, die bestehende Turnhalle B wird zurückgebaut und an ihrer Stelle wird eine Doppelturnhalle erstellt. Am Infoanlass verlangten mehrere Zufiker jedoch nach einer Dreifachturnhalle. --sab
Informationsanlass zur Schulraumplanung
Das Wachstum der Gemeinde führt zu Engpässen bei der Infrastruktur. An der «Gmeind» beantragt der Gemeinderat einen Projektierungskredit von 500 000 Franken für die Erweiterung des Schulraums. Zu reden gab, ob eine Doppelturnhalle genügt.
Sabrina Salm
Alle Schulzimmer an der Schule Zufikon sind belegt. Bereits müssen Räume ausgelagert werden, wie Schulleiter Giovanni Soricelli berichtet. «Wir platzen jetzt schon aus allen Nähten.» Spätestens 2027 hätten sie keinen Platz mehr. Themen wie mehr Klassen und der Lernplan 21, der mehr Nebenräume verlange, verschärfen die Schulraumproblematik. Deshalb muss gehandelt werden und der Gemeinderat lancierte die Schulraumplanung. Die Investitionskosten für die Schulraumplanung haben ein Preisschild von insgesamt 23,9 Millionen Franken.
Raumbedarf gewährleisten
Die Gemeinde mit heute 4500 Einwohnenden wird, laut Prognosen, in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren weiterhin wachsen. Bis im Jahr 2042 wird mit 5580 Einwohnern gerechnet. Die Entwicklung zeige, dass Zufikon im Jahr 2032 auf 502 und im Jahr 2042 auf 533 Schüler anwachsen werde.
Die Prognosen gehen aus der Machbarkeitsstudie zur Schulraumplanung hervor. «Ein Erweiterungsbau für Schulräume wird nötig, um auch über den Planungshorizont der nächsten 20 Jahre den Raumbedarf der Schule Zufikon zu gewährleisten», sagt der ressortverantwortliche Gemeinderat Reto Knecht an der Informationsveranstaltung von vergangener Woche. Ebenfalls schwierig zeige sich die Nutzung der bestehenden Turnhallen, die heute zu 89 Prozent durch die Schule, die Gemeinde und die Zufiker Vereine ausgelastet sind. Da die Turnhalle B den Anforderungen nicht mehr entspricht und eine Sanierung zu teuer käme, sieht der Gemeinderat vor, diese rückzubauen und durch eine Doppelturnhalle zu ersetzen. Wohin der Neubau auf dem Schulareal hinkomme, sei noch nicht definiert. Den Planern möchte man möglichst viele Freiheiten lassen.
Ruf nach einer Dreifachturnhalle wird laut
Während die Erweiterungspläne des Schulraums mit einem Anbau an den Trakt C unbestritten sind, driften die Meinungen zur Doppelturnhalle weit auseinander. Die Planung einer Doppelturnhalle und der Rückbau der Turnhalle B regten die rund 50 anwesenden Zufikerinnen und Zufiker zu Diskussionen an. «Warum keine Dreifachturnhalle?», wollten viele wissen. «Die Machbarkeitsstudie hat klar ergeben, dass die Schule und die Vereine mit den dann vorhandenen drei Turnhallen gut funktionieren. Es wäre unverhältnismässig, wenn wir eine Dreifachturnhalle bauen würden», entgegnete Reto Knecht. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass eine neue Doppelturnhalle finanziell und strategisch am meisten Sinn mache.
Regionales Denken gefordert
Dies konnten viele Einwohner nicht verstehen und plädierten dafür, regional zu denken. «In vielen Gemeinden fehlt es für die Vereine an Turnhallen. Mit einer Dreifachturnhalle könnten wir dem entgegenwirken.» Andere Gemeinden einzubeziehen, sei nicht ihre Aufgabe, so Knecht. «Diese Denkweise muss überdacht werden», forderte ein Zufiker, der das Wort ergriff. Viele der Anwesenden äusserten den Wunsch: «Das Turnhallenprojekt sowie die Erweiterung des Schulraums sollen getrennt angeschaut werden.»
An der Winter-«Gmeind» vom Donnerstag, 16. November, dürfte das Traktandum zum Projektierungskredit von 500 000 Franken daher nicht ohne Diskussionen durchgewinkt werden. Was wäre der Plan B bei einem Nein der Stimmberechtigten? «Einen Plan B gibt es noch nicht», gesteht Gemeindeammann Daniel Stark. Die Voten der Zufikerinnen und Zufiker an der Informationsveranstaltung nehme der Gemeinderat gerne auf. «Doch Fakt ist, dass wir mehr Schulraum brauchen.»