Nachwuchs ist gefragt
02.11.2022 BüttikonGeneralversammlung der Gemeindeschreiber des Bezirks Bremgarten in Büttikon
Neben einem Wechsel im Vorstand war vor allem die Sorge um den Nachwuchs das Hauptthema dieser Generalversammlung der Gemeindeschreiber im Bezirk Bremgarten.
Monica ...
Generalversammlung der Gemeindeschreiber des Bezirks Bremgarten in Büttikon
Neben einem Wechsel im Vorstand war vor allem die Sorge um den Nachwuchs das Hauptthema dieser Generalversammlung der Gemeindeschreiber im Bezirk Bremgarten.
Monica Rast
Vor 23 Jahren waren die Mitglieder des Verbandes Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber Bezirk Bremgarten bereits in Büttikon. Damals ergriff Urs Schumacher als Anwesender das Wort unter Verschiedenes. Am vergangenen Freitag übernahm er die Wortführung als Präsident.
55 Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber sind zurzeit im Verband. Anwesend in Büttikon waren 22. Neben dem geschäftlichen Teil werden die Geselligkeit und der Austausch im Verband gepflegt.
Revision der Verbandsstatuten
Den Anwesenden wurden Änderungen der Verbandsstatuten zur Genehmigung vorgelegt und angenommen. Dies betraf Ergänzungen zu der Freimitgliedschaft, der Generalversammlung und des Zahlungsverkehrs.
Ebenfalls standen an der Versammlung Erneuerungswahlen an. Drei Mitglieder stellten sich der Wiederwahl und wurden einstimmig gewählt: Urs Schumacher, Tamara Breitschmid und Maja Schelbert. Schumacher ist für eine weitere Amtsperiode im Amt des Präsidenten. Marco Widmer stellte sich aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl. In Lukas Jansen wurde aber schnell ein Nachfolger gefunden. Somit ist der Vorstand für die nächsten vier Jahre wieder komplett.
Lernende suchen Lernende
Wie in vielen anderen Berufen haben auch die öffentlichen Verwaltungen mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Lehrstellen können nicht besetzt werden. Pro Jahr wäre im Schnitt eine Lehrstelle in der öffentlichen Verwaltung von Gemeinde oder Stadt zu vergeben. «Es fehlt an qualitativ guten Bewerbungen», meint Maja Schelbert.
Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen, wurde ein Projekt auf die Beine gestellt. Maja Schelbert und Marco Widmer betreuen dieses Projekt, wo Lernende Lernende suchen. Mit diesem Konzept möchte man die Lehrstellen der öffentlichen Verwaltungen der Region Bremgarten attraktiv bewerben können, damit sich mehr geeignete Lernende angesprochen fühlen.
Die Präsentation fand durch aktuell sechs Lernende im Juni statt. «Ideal wäre allerdings im Frühjahr», erklärt Schelbert. Die Lernenden besuchten für eine Lektion Oberstufen in Bremgarten und Jonen. Besonders bei den Bezirksschülern sind die Alternativen zur Kantonsschule zu wenig bekannt. Die Lernenden schaffen durch ihre Präsentation eine Nähe zu den Schülern der Bezirks- und Sekundarschule. Sie bringen ihnen die Ausbildung Kauffrau, Kaufmann EFZ sowie die Branche öffentliche Verwaltung in Augenhöhe näher und können durch ihre eigenen Erfahrungen Vorurteile thematisieren und Stellung dazu nehmen.
Das Projekt ist allgemein gehalten und kann gut für andere Gemeinden übernommen werden. Die Rückmeldung der Klassenlehrpersonen war sehr positiv und einige wünschten sich eine Wiederholung bei den kommenden Klassen. Somit ist eine erneute Präsentation an den Schulen im Frühjahr 2023 geplant. «Es werden noch geeignete Lernende für die Präsentation gesucht», richtet sich Schelbert an die Anwesenden, «die Unterlagen sind vorhanden und können wieder verwendet werden».
Götti für Gemeindeschreiber
Im Kantonalverband wurde über ein Götti-System gesprochen, mit dem Ziel, Neu- oder Quereinsteiger eine Unterstützung in ihrer Arbeit zu bieten. Auch der Umgang mit den Gemeinderatsmitgliedern ist ein Thema. Interessierte Gemeindeschreiber oder Stellvertreter stellen sich zur Verfügung und unterstützen die neuen Gemeindeschreiber mit wertvollen Tipps. «So kann man bei einem erfahrenen Berufskollegen ungeniert wertvolle Hilfe abholen», erklärt Schumacher den Grundgedanken, «und gestärkt seinen Job erledigen.» Durchs Götti-System soll fachlich kompetentes und gutes Personal gefördert werden.