Fi-Gö verprügelt Wohlen
25.10.2022 EishockeyIm Freiämter Eishockey-Derby gewinnt der HC Fischbach-Göslikon deutlich gegen den HC Wohlen Freiamt mit 8:1. 182 Zuschauer auf der Eisbahn Wohlen sehen zu, wie der Underdog der letzten Jahre einen hohen Sieg gegen den «Grossen» einfahren kann. --jl
Im Freiämter Eishockey-Derby gewinnt der HC Fischbach-Göslikon deutlich gegen den HC Wohlen Freiamt mit 8:1. 182 Zuschauer auf der Eisbahn Wohlen sehen zu, wie der Underdog der letzten Jahre einen hohen Sieg gegen den «Grossen» einfahren kann. --jl
Indianer erlegt den Husky
Eishockey, 3. Liga: HC Wohlen Freiamt – HC Fischbach-Göslikon 1:8 (1:3, 0:4, 0:1)
Rund 200 Zuschauer sind beim Freiämter Eishockey-Derby dabei – nur bei der Eröffnung der neuen Eisbahn im Schüwo-Park im Oktober 2019 erschienen mehr. Sie erleben, wie der «Kleine» aus Fischbach-Göslikon einen Kantersieg gegen den «Grossen» aus Wohlen feiert.
Josip Lasic
HC-Wohlen-Freiamt-Präsident Bernard Devaud findet nach dem Spiel deutliche Worte. «Fi-Gö war klar besser.» Die Freude über die zahlreichen Zuschauer wurde bei ihm durch das bescheidene Ergebnis seiner Mannschaft etwas getrübt. 182 Leute sind zum Derby erschienen. Viele wohl in der Hoffnung, dass das Derby nicht so einseitig wird wie in den Vorjahren. Wie in den letzten Jahren wurde das Spiel nicht. Dort ging meistens Wohlen als Sieger vom Eis. Einseitig wurde es diesmal aber trotzdem.
Dabei ging das Spiel aus Sicht der Wohler «Huskies» gut los. Es waren keine fünf Minuten gespielt, da brachte Christian Sulser Wohlen in Führung. «Das hat mich nicht gross überrascht», sagt Fi-Gö-Spielertrainer Michel Simmen. «Im Vorfeld wurde ja immer wieder davon gesprochen, dass wir der Favorit sind, dass wir ein starkes Team haben mit den sechs Neuen aus der 1. Liga. Der Druck war schon gross. Mich hat aber gefreut, dass wir nach dem Gegentor konsequent weitergespielt haben.»
Wohlens Spielertrainer Patrick Siegwart sieht im frühen Führungstor hingegen sogar einen potenziellen Nachteil. «Vielleicht waren wir danach zu selbstsicher, haben geglaubt, dass wir sie schon haben», sagt er. Ein erster Knackpunkt im Wohler Spiel. Christoph Frei (9.) und Carlos Zuberbühler (12.) drehen das Spiel zugunsten der Fischbach-Gösliker.
Drei Knackpunkte im Wohler Spiel
Dann folgt der zweite Knackpunkt für die Wohler. Robin Liniger sitzt kurz vor Ende des ersten Drittels bereits mit einer Zwei-Minuten-Strafe draussen, als Siegwart ebenfalls mit einer Zwei-Minuten-Strafe rausmuss.
In doppelter Unterzahl können sich die Wohler nur mit Mühe und Not gegen den Druck der Gäste wehren. Elf Sekunden müssen sie noch durchhalten, bis Liniger wieder aufs Eis darf. Dann passiert es. Michel Simmen erzielt das 3:1. «Das war hart», sagt Siegwart. «Dennoch lagen wir da nur mit zwei Toren zurück.»
Fi-Gö bringt die PS auf das Eis
Kurz nach dem Start des zweiten Drittels erzielt Christoph Frei das 4:1 für Fi-Gö. Dann folgt eine Druckphase der Wohler, in der sie aber zu keinem Torerfolg kommen. Stattdessen folgt der dritte und entscheidende Knackpunkt im Spiel. Nach dem Tor zum 5:1 durch Marc Gisin (37.) bricht Wohlen ein, kassiert durch Marc Seiler und Yves Simmen innerhalb von einer Minute zwei weitere Gegentore. «Danach wurden bei uns die Beine immer schwerer und Fi-Gö war durch diesen Vorsprung beflügelt», so Siegwart. «Es gibt für Fi-Gö nichts Grösseres, als Wohlen zu schlagen.» Im letzten Drittel folgt noch das 8:1 durch Carlos Zuberbühler. Fi-Gös «Indianer» bezwingen Wohlens «Huskies» deutlich.
«Es war mein Fehler», sagt Siegwart. «Ich habe mir Fi-Gös Spiel gegen die Argovia Stars angesehen. Dort waren sie aber nicht annähernd so gut wie gegen uns. Anhand meiner Beobachtungen dort habe ich das Team wohl falsch eingestellt.» Wohlens Spielertrainer betont aber, dass ihn die Auftaktniederlage gegen Reinach mehr wurmt. «Da waren wir besser und haben knapp mit 2:3 verloren. Gegen Fi-Gö waren wir deutlich unterlegen und haben auch in dieser Höhe verdient verloren.» Sein Gegenüber auf Fi-Gö-Seite ist hingegen zufrieden. «Im Gegensatz zum ersten Spiel gegen die Argovia Stars haben wir unsere PS auf das Eis gebracht», sagt Simmen. «Ich will nicht überheblich klingen, aber ich glaube auch, dass wir noch nicht dort sind, wo wir sein könnten.» In der Tat hat man gesehen, dass die Mannschaft mit den sechs Neuzugängen aus der 1. Liga und den zwei neuen Spielern aus der 2. Liga enorm viel Potenzial hat.
Wohlen unter Zugzwang
Dieses können die Fischbach-Gösliker am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen Reinach wieder unter Beweis stellen (20 Uhr). Wohlen hingegen muss aufpassen, dass sie nicht schon früh mit dem Rücken zur Wand stehen. Als nächster Gegner wartet Laufen (Samstag, 20.15Uhr, Laufen). In der letzten Saison noch der Prügelknabe der Liga, hat Laufen nach zwei Spielen zwei Siege und eine Tordifferenz von 17:0 auf dem Konto. «Sie haben unter anderem gegen Binningen mit 13:0 gewonnen. Gegen das Binningen, gegen das wir im Cup ausgeschieden sind. Es wird nicht leichter für uns», erklärt Siegwart.
Derby wird attraktiv bleiben
Trotz des hohen Sieges für Fi-Gö war es ein attraktives Spiel vor vielen Zuschauern. Das wünschen sich beide Vereine auch für die zukünftigen Aufeinandertreffen. Doch droht das Derby jetzt zugunsten Fi-Gös einseitig zu werden? Simmen: «Nein. In diesem Spiel lief auch viel für uns. Im Zweifel ging der Puck bei unseren Chancen rein. Bei Wohlen nicht. Wir können nicht davon ausgehen, dass das immer so sein wird. Das Derby wird umkämpft bleiben.» Siegwart: «Definitiv nicht. Man sieht sich immer zweimal in einer Saison. Wir wollen uns revanchieren.» Die Gelegenheit dazu hat Wohlen am Sonntag, 11. Dezember, um 20 Uhr. Dann hat Fi-Gö das Heimrecht im zweiten Derby der Saison.