Die nächste Generation lauert
28.10.2022 SportRingen, Nationalliga A: RS Freiamt – RC Willisau (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle Merenschwand)
Der Erzrivale kommt. Und die Freiämter werden alles geben, die Willisauer dieses Jahr endlich vom Thron zu stürzen. Ob es klappt oder nicht: Der Blick in die Zukunft ...
Ringen, Nationalliga A: RS Freiamt – RC Willisau (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle Merenschwand)
Der Erzrivale kommt. Und die Freiämter werden alles geben, die Willisauer dieses Jahr endlich vom Thron zu stürzen. Ob es klappt oder nicht: Der Blick in die Zukunft ist für die Freiämter vielversprechend.
Josip Lasic
Am vergangenen Samstag im Kampf gegen Oberriet-Grabs gab Robin Birchler sein Nationalliga-A-Debüt für die RS Freiamt. Der 17-Jährige bezwang bis 57 kg Andrin Vetsch mit 2:1. In der Gewichtsklasse bis 61 kg trat für die Freiämter Justin Raffin an, der erst im Dezember 16 Jahre alt wird, und verlor knapp mit 1:2. Zwei junge Ringer aus der Freiämter Talentschmiede, die ihre ersten Schritte in der NLA machen konnten. Dabei fiel schon gar nicht gross auf, dass mit dem 19-jährigen Kimi Käppeli (2:1-Sieg bis 86 kg) und dem 16-jährigen Saya Brunner (3:1-Sieg bis 65 kg) zwei weitere Jungspunde starke Leistungen gezeigt haben, da diese beiden seit mehreren Jahren zum Kader der 1. Mannschaft gehören und bereits mehrere Siege einfahren konnten. «Von den Jahrgängen von 2003 bis ungefähr 2009 haben wir sehr viel Potenzial», sagt Chef Nachwuchs Michael Bucher.
Neben den vier erwähnten Ringern hat auch Saya Brunners 18-jähriger Cousin Colin schon einige Nationalliga-A-Einsätze gehabt. Und der 16-jährige Tobias Lüscher, der letztes Jahr zu seinen ersten Kämpfen in der 1. Mannschaft kam, erhielt auch in dieser Saison bisher sechs Einsätze und konnte bereits erste Siege einfahren. Es scheint so, als blühe der RS Freiamt eine rosige Zukunft mit all diesen Talenten.
Talent und Ehrgeiz sind vorhanden
Mit Ausnahme von Lüscher sind die Genannten auch allesamt Kaderringer. Genauso wie Kevin Birchler, der jüngere Bruder von Robin Birchler. Sie und andere Ringer aus dem Nachwuchs und der 2. Mannschaft der RS Freiamt überzeugen turnier-, teilweise sogar sportartenübergreifend. Justin Raffin beispielsweise hat in dieser Saison alle neun seiner Kämpfe in der 1. Liga gewonnen. Der Zufiker kommt aus einer extrem sportlichen Familie. Seine beiden Schwestern sind Kunstturnerinnen im Nationalkader, der Halbbruder ist Motorsportler, die Mutter war Kunstturnerin und der Vater war im Kendo-Nationalteam. Neben dem Ringen hat er sich auch schon am Brazilian Jiu-Jitsu versucht und auch in dieser Sportart Trainings besucht.
Tim Schreiber, nach Raffin mit sieben Siegen zweitbester Ringer der zweiten Mannschaft, hat eine Zeit lang parallel zum Ringen Handball gespielt und auch Schwingen und Nationalturnen betrieben. «Mittlerweile ist er nur noch im Kampfsport und im Nationalturnen aktiv», sagt Bucher lächelnd. «Die Jungs sind ohne Zweifel sehr talentiert und ehrgeizig. Aber es benötigt noch viel Arbeit, bis sie alle auf NLA-Niveau angekommen sind.»
Ein Blick auf die letzten Jahre zeigt, dass RS-Freiamt-Trainer Marcel Leutert auch anderen jungen Ringern Chancen im NLA-Team gegeben hat. Einige davon sind mittlerweile aber von der Bildfläche verschwunden. Bucher: «Das ist auch dem Alter geschuldet. In diesen Jahren kommen die Jungs in die Lehre, haben die erste Freundin. Andere Dinge werden interessant. Gleichzeitig sind das aber die Jahre, wo sie am meisten mitnehmen können, um sich weiterzuentwickeln. Es ist immer ein grosser Verlust, wenn sich ein junger Ringer plötzlich gegen den Sport entscheidet oder weniger Aufwand betreibt und sein Potenzial nicht ausschöpft.»
Darf nicht nachgelassen werden
«Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen Jungs in den kommenden Jahren in der NLA um Medaillen kämpfen werden. Dies ist und soll auch der Anspruch der RS Freiamt sein.» Der Chef Nachwuchs möchte allerdings an die jungen Ringer appellieren, dass sie weiterhin hart an sich arbeiten. «Ich verspüre im Verein und bei den Fans den Wunsch, wieder einmal Schweizer Meister zu werden. Um das beste Team zu sein, muss man meiner Meinung nach sein Bestes geben. Es muss eine Freude, ein unbedingter Wille, eine Überzeugung und eine Hingabe für dieses Ziel entstehen, um es erreichen zu können. Das möchte ich von unseren jungen Ringern noch stärker sehen, weil ich weiss, dass sie das Potenzial dazu haben.»
Mit dieser Einstellung hat die nächste Generation die Möglichkeit, in Zukunft einige Erfolge für die RS Freiamt einzufahren. Und die aktuelle Generation die Chance, morgen Samstag gegen Willisau – das unbedingt die Saison auf dem 1. Rang abschliessen will – zu gewinnen.
1.-Liga-Finalkämpfe
Wer den Nachwuchs der RS Freiamt in Aktion erleben will, kann das morgen Samstag in Merenschwand tun. Neben dem Kampf zwischen der RS Freiamt und Willisau werden auch die Final-Hinkämpfe der 1. Liga in Merenschwand stattfinden. Das Programm sieht so aus:
17 Uhr: Willisau II – Schattdorf II (Hinrunde um 1.-Liga-Meister)
18 Uhr: Freiamt II – Kriessern II (Hinrunde um Platz 3)
20 Uhr: Freiamt – Willisau (Rückrunden-Kampf) --jl