Feuerwehr in Action
30.09.2022 Eggenwil«Ereignis erfolgreich bewältigt» hiess es zum Schluss der Hauptübung
Bei einer realistischen Einsatzübung stellten die Feuerwehrleute der Feuerwehr Eggenwil ihr Können vor Publikum unter Beweis.
«Obwohl 2022 bisher ein ...
«Ereignis erfolgreich bewältigt» hiess es zum Schluss der Hauptübung
Bei einer realistischen Einsatzübung stellten die Feuerwehrleute der Feuerwehr Eggenwil ihr Können vor Publikum unter Beweis.
«Obwohl 2022 bisher ein ausgesprochen trockenes Jahr war, hatten wir nur eine einzige Übung ohne Regen», erwähnte Pascal Vogel, Kommandant der Feuerwehr Eggenwil. Trotz des regnerischen Wetters fiel die Hauptübung am Samstagnachmittag nicht ins Wasser. Gross und Klein schaute den Feuerwehrleuten fasziniert beim Einsatz zu. Es war ein Einsatz, der genau so auch in echt vorkommen könnte, betonte Vogel. Ein Geschirrspüler eines Einfamilienhauses, in diesem Fall das Restaurant Rak Khun Thaifood, brennt. Dementsprechend gross ist die Rauchentwicklung im ganzen Haus.
Ablauf wurde kommentiert
Die Feuerwehrleute wussten vorher, dass die Hauptübung stattfindet, nicht aber, wie der Einsatz konkret aussehen wird. Um 14.10 Uhr wurde die Nummer «118» von einem Besucher gewählt, woraufhin die anwesenden Feuerwehrleute vor Ort die Einsatzmeldung «Brand/Mittel in Eggenwil, Küchenbrand» erhielten. Nicht nur die Eggenwiler Einsatzkräfte erhielten diese Meldung, auch die Bremgarter Feuerwehrleute wurden irrtümlicherweise ebenfalls aufgeboten. Die Alarmierung konnte jedoch noch rechtzeitig durch die Alarmzentrale, die eigentlich wusste, dass es sich um eine Übung handelt, rückgängig gemacht werden. «In einem Ernstfall wäre es so, dass bei einem solchen Einsatz die Feuerwehr Bremgarten ebenfalls aufgeboten würde», so Vogel.
Nach der Einsatzmeldung mussten sich die Feuerwehrleute ausrüsten und überlegen, wie sie möglichst rasch zum Einsatzort gelangen. Eine erste Feuerwehrfrau erschien bereits kurz nach der Alarmierung beim Restaurant und nahm sogleich Kontakt mit den drei Personen auf der Dachterrasse auf. «Die erste Person vor Ort begutachtet das Objekt und sammelt Informationen», kommentiert Vogel. Um 14.15 Uhr waren bereits zehn Leute vor Ort und die beiden Feuerwehrfahrzeuge trafen, besonders zur Freude der kleinen Besucher, mit Blaulicht und Sirenengeheul ein.
Reflexion nach jedem Einsatz
Da Kommandant Pascal Vogel diesen Einsatz selber als Kommentator miterleben durfte, übernahm der Vize-Kommandant Marvin Rüegg die Einsatzleitung. Diese ist bei einem solchen Brand sehr gefordert. «Der Einsatzleiter muss multitaskingfähig sein.» Es gilt, die Ruhe und den Überblick zu bewahren, Aufgaben zu verteilen und diese auch ständig schriftlich festzuhalten. Zu retten galt es insgesamt vier Personen. Zwei Kinder und ein vorerkrankter Mann mit Gehstöcken befanden sich auf der Dachterrasse, eine weitere Person hielt sich offenbar im Gebäudeinnern auf. Der Atemschutz-Trupp suchte im Haus nach der vermissten Person und brachte kurze Zeit später eine Person auf einer Tragbahre raus. Eine Leiter wurde zur Dachterrasse hin aufgestellt und die Kinder konnten über diese gerettet werden.
Der Person mit den Krücken war es nicht möglich, über die Leiter nach unten zu gelangen, und sie wartete zusammen mit einem Sanitäter auf der Terrasse. Nachdem die Einsatzleitung die Meldung erhalten hatte, dass eine Austrittsöffnung für den Lüfter gefunden werden konnte, segnete dieser sogleich das Zeitliche. Ein weiterer befand sich glücklicherweise im Fahrzeug. Vogel richtete schmunzelnd das Wort an den Gemeindepräsidenten: «Schade, dass wir das Budget für das kommende Jahr bereits eingereicht haben.» Trotzdem wird ein neuer Lüfter angeschafft werden müssen.
Knapp dreissig Minuten nach der Alarmierung konnte das Feuer gelöscht werden und auch die Person mit Krücken konnte bald das Haus verlassen. Die Feuerwehrleute machten sich an die Aufräumarbeiten, während Vogel erwähnte, dass nach einem Ernstfall nicht gleich nach Hause gegangen werde. Der Einsatz werde jeweils noch reflektiert. Nicht nur aus fachlicher Sicht sei dies wichtig, sondern auch, um Erlebtes oder Gesehenes besser verarbeiten zu können.
Zehn Austritte
«Es war ein herausforderndes Jahr und wir haben immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt», betonte Vogel. Er bedankte sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen und verkündete daraufhin zehn Austritte, vor allem alters- oder krankheitsbedingt oder wegen Wegzug. 24 Feuerwehrleute waren am Samstagnachmittag vor Ort.
Das entspricht knapp der Hälfte aller Feuerwehrleute in Eggenwil. «Wir werden bei einem Einsatz nie alle Leute vor Ort haben. Man muss davon ausgehen, dass nur ein Drittel auf dem Platz sein wird.»
Dementsprechend versucht die Feuerwehr Eggenwil weitere Personen für die Feuerwehr zu begeistern. Am 27. Oktober 2022 lädt sie deshalb alle interessierten volljährigen Personen zum Neurekrutierungsanlass ein. --aca