Hoffen auf Invasion der Oldtimer
27.05.2022 Beinwil/FreiamtDie «Oldiwägeler Freiamt» organisieren am 25. und 26. Juni das zweite grosse Treffen
Vor vier Jahren waren es rund 400 Gefährte, meist alte Traktoren, aber auch Autos, Lastwagen oder Mofas. Bis zu 2000 Leute waren es, die das Fest auf dem Lärchenhof ...
Die «Oldiwägeler Freiamt» organisieren am 25. und 26. Juni das zweite grosse Treffen
Vor vier Jahren waren es rund 400 Gefährte, meist alte Traktoren, aber auch Autos, Lastwagen oder Mofas. Bis zu 2000 Leute waren es, die das Fest auf dem Lärchenhof in Boswil besuchten. «Wir wollen an diesen Erfolg anknüpfen», sagt OK- und Vereinspräsident Daniel Moser.
Annemarie Keusch
Vier Jahre sind vergangen. Doch die Erinnerungen sind in den Köpfen der sechs Vorstandsmitglieder noch immer präsent. «Wir wurden überrannt», sagt Stefan Koch wie aus der Pistole geschossen. Die anderen des sechsköpfigen OKs lachen. «Wir hatten nichts mehr, mussten am Samstagnachmittag Nachbestellungen aufgeben», sagt Präsident Daniel Moser. «Am Sonntagmorgen machte der Metzger frische Würste, weil es sonst nicht gereicht hätte», ergänzt Martin Zimmermann. Zusammengefasst sind sich alle einig: «Es waren turbulente Tage.» Aber auch schöne Tage, in mehrerlei Hinsicht. «Das Wetter spielte optimal mit, die Leute kamen in Scharen. Gerechnet haben wir damit nicht, gefreut hat es uns aber sehr», sagt Christian Keusch, auf dessen Lärchenhof das Fest vor vier Jahren stattfand und auch diesen Sommer wieder stattfinden wird.
Der Erfolg der Premiere sei Ansporn für weitere Durchführungen. «Auch wenn wir uns die Messlatte selber ziemlich hoch gelegt haben», meint Daniel Moser schmunzelnd. Dass das «Oldiwägeler-Treffen» keine einmalige Sache bleiben soll, war allen klar. Ein Drei-Jahres-Rhythmus war vorgesehen. Aus bekannten Gründen sind es nun vier Jahre geworden. Vier Jahre, in denen sich der Verein entwickeln konnte. 2017 extra für die Organisation eines solchen Treffens gegründet, zählt er mittlerweile 43 Mitglieder. Ob ein Filmabend, Ausfahrten, Besuche anderer Treffen – wenn es die äusseren Umstände zulassen, treffen sich die Mitglieder regelmässig.
Bewährte Programmpunkte
Die Organisation für das zweite Treffen ist in vollem Gange. «Im Gegensatz zu vor vier Jahren haben wir Anhaltspunkte, gerade in der Festwirtschaft», sagt Stefan Koch. Das Ziel sei es, nicht wieder schon am Samstag Nachbestellungen machen zu müssen. «Aber der Metzger wäre bereit», meint Martin Zimmermann und lacht. Vieles falle bei der zweiten Organisation leichter, auch weil mit dem Erfolg vor vier Jahren mehr Budget zur Verfügung steht. «Damals starteten wir mit 200 Franken in der Vereinskasse», blickt Christian Keusch zurück. Auch die Sponsorensuche falle mit dem Erfolg im Rücken leichter.
Die grosse Wiese, auf der die Oldtimer-Gefährte aufgereiht werden, eine Hüpfburg und ein grosser Sandkasten für die Kinder, eine Kafi-Stube mit Livemusik, ein Zeltplatz, die Öl-Bar, ein Jodlerclub, Alphornmusik beim «Frühschoppen» und Feldvorführungen – die Organisatoren setzen bei der zweiten Durchführung des «Oldiwägeler-Treffens» auf Bewährtes. «Wir haben im Hintergrund einiges verändert und optimiert, davon werden die Besucherinnen und Besucher wenig merken», sagt Stefan Koch. Etwa seien die Helferschichten viel kürzer. «Letztes Mal waren es gegen zwölf Stunden, das geht nicht mehr», meint Rolf Hüsser. Die Folge: Es braucht viel mehr Helferinnen und Helfer, bis zu 200. «Wir sind daran, diese zu finden», sagt Josef Frey.
Wie ein Dorffest
Trotz viel Bewährtem bieten die Organisatoren auch Neues, etwa bei den Feldvorführungen. Eine alte Steinbrecherei wird vor Ort sein. Aber auch die Verarbeitung von Holz, durch Fräsen, Spalten und Sägen, wird gezeigt. Plus erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie Bürsten hergestellt werden. Vor vier Jahren waren 400 Gefährte auf dem Platz, meist Traktoren. Noch sind erst wenige Anmeldungen eingegangen. «Wir machen uns deswegen keine Sorgen», sagt Christian Keusch. Zumal sich auch die Vereinsmitglieder noch nicht angemeldet haben. «Und nur schon da kommt eine stattliche Anzahl zusammen.» Von nah und fern sollen sie am letzten Juni-Wochenende mit ihren Traktoren wieder nach Boswil fahren.
Vor vier Jahren kamen aber nicht nur Sammler mit ihren Gefährten. Auch die Bevölkerung aus den umliegenden Dörfern zeigte sich interessiert. «Für viele ist es Nostalgie. Erinnerungen kommen auf. Und es gibt auch Leute, die ihren Kindern und Enkeln zeigen wollen, wie man früher Landwirtschaft betrieben hat», vermutet Daniel Moser. Rolf Hüsser spricht den Dorffest-Charakter an. «Man trifft sich hier, tauscht sich aus. Gerade in Boswil gibt es nicht zig Dorffeste, darum kommen die Leute gern», ist er überzeugt. Beim letzten Mal seien viele auch spontan gekommen, weil sie von der Kantonsstrasse her die vielen Traktoren sahen.
Die Vorfreude bei den sechs OK-Mitgliedern ist spürbar, auch wenn noch viel Arbeit vor ihnen liegt. Sie freuen sich, wenn am Samstagmorgen die ersten Gefährte zufahren. «Wir freuen uns aber auch, wenn Sonntagabend ist», meint Christian Keusch und lacht. «Im Ernst, hoffentlich gutes Wetter, gemütliche Stimmung, viele Leute – das wird ein tolles Wochenende.»
Weitere Infos und Anmeldemöglichkeit: www.oldiwaegeler-freiamt.ch.