830 000 Franken für «Leuefäscht»
20.05.2022 BremgartenBudgetierung und weitere Details zum Stadtfest 2023 bekannt gegeben
An der Einwohnergemeindeversammlung vom 9. Juni befinden die Stimmbürger über das Kreditbegehren für die Durchführung des «Leuefäschts». Trotz hoher Kosten könnte am ...
Budgetierung und weitere Details zum Stadtfest 2023 bekannt gegeben
An der Einwohnergemeindeversammlung vom 9. Juni befinden die Stimmbürger über das Kreditbegehren für die Durchführung des «Leuefäschts». Trotz hoher Kosten könnte am Ende für die Stadt ein Gewinn resultieren.
Marco Huwyler
Noch 398 Tage dauert es, bis am 22. Juni 2023 das erste «Leuefäscht» eröffnet wird, womit Bremgarten eine neue Festtradition begründet. Nun hat die Stadt neue Details zum viertägigen Event kommuniziert, der sich nach der Erstauf lage im 7-Jahres-Turnus wiederholen soll.
Unter anderem ist nun bekannt, wie viel sich die Stadt ihr neues festliches Alleinstellungsmerkmal kosten lassen will. Das Grobbudget rechnet mit Ausgaben von 830 000 Franken und geht derzeit von einem Verlust von 400 000 Franken aus, den sich die Ortsbürgergemeinde und die Einwohnergemeinde hälftig aufteilen (wobei der Beitrag der Ortsbürger als «Hauptsponsor» unabhängig von der schlussendlichen Rechnung fix 200 000 Franken betragen soll).
Allerdings ist es durchaus möglich, dass am Ende gar ein Gewinn resultiert. Denn budgetiert wurde vorsichtig und auf der Einnahmenseite ist eine Prognose äusserst schwierig – ist diese doch stark von äusseren Umständen wie dem Wetter abhängig.
Vorbereitungen laufen
Mit der Annahme des Kreditbegehrens an der Einwohner-«Gmeind» vom 9. Juni würde das «Leuefäscht» eine wichtige Hürde nehmen. Andere Etappenziele wie die Aufschaltung der Website, die Kreation eines Festlogos und die Konkretisierung des «Insel-Konzepts» wurden derweil bereits erreicht. Auch bei den Vereinen der Region scheint die Vorfreude und die Bereitschaft, sich an einem gelungenen Volksfest und neuen Bremgarter Aushängeschild zu beteiligen, erfreulich gross, sodass die Verantwortlichen zum jetzigen Zeitpunkt mit Recht behaupten dürfen, auf Kurs zu sein.
Ein Dutzend Inseln
830 000 Franken will der Stadtrat für das «Leuefäscht» 2023 aufwenden. Derweil wurden neue Details bekannt gegeben.
Ein Traktandum der Sommer-«Gmeind» ist das Grobbudget für das «Leuefäscht». Bei der Stadt rechnet man mit Kosten von rund 830 000 Franken. Unterdessen nimmt dieses immer mehr Formen an. Bis dato sind zwölf Festinseln angemeldet und auch das Festlogo ist bestimmt.
Marco Huwyler
«Das Leuefäscht im 7-Jahres-Turnus soll jeweils ein Highlight für alle im Städtli und darüber hinaus werden. Bunt und divers. Ein Fest, auf das man sich lange im Voraus freut und an das man sich noch Jahre danach erinnert.» Die Worte des Stadtammanns Raymond Tellenbach zeigen, dass man bei der Stadt Grosses vorhat – und deshalb auch nicht daran denkt zu knausern. 830 000 Franken hat der Stadtrat in seinem Businessplan an Bruttokosten budgetiert.
Das Fest ist damit vom Aufwand her ungefähr vergleichbar mit den 790 000 Franken, die fürs 800-Jahr-Bremgarten-Fest im Jahr 2009 veranschlagt wurden. Den 830 000 Franken stehen auf der Einnahmeseite 430 000 Franken mutmasslicher Ertrag gegenüber. Damit resultieren unter dem Strich 400 000 Franken ungedeckte Kosten. Mit dem geplanten 200 000 Franken betragenden Beitrag der Ortsbürgergemeinde (der an der Ortsbürger-«Gmeind» vom 31. Mai bewilligt werden soll) müsste die Einwohnergemeinde als Veranstalterin noch für 200 000 Franken geradestehen.
«Das Budget ist realistisch», sagt Stadtschreiber Beat Neuenschwander zu den Zahlen. «Ich würde sogar sagen, dass wir eher vorsichtig waren. Wenn wir Wetterglück haben, könnte es gut sein, dass unter dem Strich sogar ein Gewinn resultiert.» Falls dem der Fall sein sollte, würde dieser der Festkasse für die zweite Auflage des Leuefäschts im Jahr 2030 gutgeschrieben.
Die Einnahmen des Grobbudgets resultieren auf der Annahme, dass rund 100 000 Besucher anlässlich des Leuefäschts nach Bremgarten pilgern. «Also gleich viele, wie jeweils an einem Christchindli-Märt erwartet werden», sagt Neuenschwander. Angesichts der grösseren Exklusivität und des ungemein vielfältigen Rahmenprogramms des Leuefäschts scheint es durchaus wahrscheinlich, dass diese Zahl getoppt werden kann und der Ertrag deshalb höher ausfällt als im Grobbudget des Businessplans der Stadt – sofern Petrus einigermassen mitspielt.
Vorbereitung läuft nach Plan
Bisher haben bereits über 40 einheimische Vereine ihre definitive Teilnahme am Leuefäscht Bremgarten 2023 angemeldet. Damit ist es wie geplant möglich, dass das Fest an vielen verschiedenen Standorten auf Stadtgebiet stattfinden kann. Die 40 Vereine werden so aufgeteilt, dass auf insgesamt zwölf Festinseln in und um die Altstadt die unterschiedlichsten Darbietungen und Erlebnisse angeboten werden. Die einzelnen Festinseln sollen die Besucher zum «Inselhüpfen» und zirkulieren einladen, da einem auf jeder Insel etwas anderes geboten wird – sowohl musikalisch wie auch kulinarisch. Eine echte Reise um die Welt soll es sein, wofür die Besucherinnen und Besucher Bremgarten überhaupt nicht verlassen müssen.
Teil des Konzepts ist es, dass es an jedem der vier Festtage in Bremgarten jeweils auch einen musikalischen Hauptact geben wird. «Das sollen namhafte Künstler sein, die als Zuschauermagnet dienen», erklärt Stadtammann Raymond Tellenbach. Für die Hauptacts hat man im Budget 165 000 Franken veranschlagt.
Highlight für Schulkinder
Ein wichtiger Bestandteil des Leuefäschts ist auch der Festteil, der speziell für und von den Kindern und Jugendlichen Bremgartens organisiert wird. «Jedes Kind soll während seiner Schulzeit in Bremgarten einmal das Jugendfest mitgestaltet, organisiert und daran teilgenommen haben», freut sich OK-Mitglied und Gesamtschulleiter Guido Wirth, «das ist für uns ein wichtiger Beitrag für die Bremgarter Schulzeit.»
Visueller Auftritt und Logo bestimmt
Mittlerweile ist auch der Auftritt für das Leuefäscht Bremgarten vom OK bestimmt worden. Aus diversen Ideen und Vorlagen von Simon Meier (Grafikformat, Bremgarten) hat das neunköpfige Organisationskomitee (OK) um Raymond Tellenbach nun den visuellen Auftritt ausgewählt. «Wir haben uns für einen verspielten, markanten und vielfach einsetzbaren Auftritt entschieden», findet der Stadtammann. «Das Logo wird uns ab sofort begleiten und an verschiedenen Orten auf Stadtgebiet zu entdecken sein.»
Tellenbach hofft, dass die beantragte Finanzierung von den Ortsbürgern und neun Tage später auch an der Einwohner-«Gmeind» gutgeheissen wird. «Sobald diese beiden Hürden genommen sind, wird die Organisation fürs «Leuefäscht» Bremgarten definitiv Fahrt aufnehmen», sagt er. «Wir freuen uns schon sehr darauf.»




